Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) hat eine Untersuchung gegen Apple und Google eingeleitet. Dabei geht es um mögliche Wettbewerbsbeschränkungen im Bereich mobiler Betriebssysteme, App-Stores und Browser. Ziel ist es, die Marktmacht beider Unternehmen und deren Auswirkungen auf Nutzer:innen sowie Entwickler:innen zu bewerten. Dies ist die zweite Untersuchung der CMA, die mit ihren erweiterten Regulierungsbefugnissen erfolgt.
Ziele und Umfang der Untersuchung
Im Fokus der CMA steht die Frage, ob Apple und Google über einen „strategischen Marktstatus“ im mobilen Ökosystem verfügen. Dieser Status würde bedeuten, dass die Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung einnehmen. Die Behörde untersucht, wie sich diese Dominanz auf den Wettbewerb auswirkt und ob die Nutzer:innen sowie Entwickler:innen dadurch benachteiligt werden.
Fast alle Smartphones in Großbritannien laufen entweder auf iOS oder Android, was den beiden Tech-Giganten eine zentrale Rolle im digitalen Markt sichert. App-Stores wie der Apple App Store und Google Play sowie Browser wie Safari und Chrome sind entweder exklusiv oder dominierend auf den jeweiligen Plattformen verfügbar.
Die CMA wird unter anderem prüfen, ob Apple und Google ihre Stellung nutzen, um eigene Apps oder Dienste zu bevorzugen. Auch die Bedingungen, die Entwickler:innen akzeptieren müssen, um ihre Produkte in den App-Stores anzubieten, stehen auf dem Prüfstand.
Reaktionen von Apple und Google
Apple betonte in einer Stellungnahme, dass das Unternehmen an dynamische und innovationsfördernde Märkte glaube. Zudem verwies Apple darauf, dass das eigene Ökosystem zahlreiche Arbeitsplätze in Großbritannien unterstütze.
Google argumentierte, dass Android als offene Plattform Wahlmöglichkeiten erhöhe und Smartphones sowie Apps für mehr Menschen zugänglich gemacht habe. Der Wettbewerb sei dadurch belebt worden, während Preise gesenkt und Innovation gefördert worden seien.
Beide Unternehmen wiesen darauf hin, dass sie in jedem Marktsegment erheblichem Wettbewerb ausgesetzt seien und stets im Interesse der Verbraucher:innen handelten.
Zeitplan und mögliche Auswirkungen
Die CMA plant, die Untersuchung bis zum 22. Oktober 2025 abzuschließen. Je nach Ergebnis könnten regulatorische Maßnahmen folgen, um den Wettbewerb zu fördern. Ziel ist es, Innovation und Wachstum zu stärken sowie die Wahlmöglichkeiten für Verbraucher:innen und Entwickler:innen zu verbessern.
Diese Untersuchung verdeutlicht, dass die britischen Regulierungsbehörden zunehmend aktiv gegen die Marktdominanz großer Tech-Unternehmen vorgehen. Die Ergebnisse könnten erhebliche Auswirkungen auf die mobile Technologiebranche haben und möglicherweise neue Standards setzen.
Via: Reuters
Titelbild: KI (Dall-e)