Nach einer mehr als zehnjährigen Pause aufgrund von Datenschutzbedenken kehren die Kameras von Google Street View wieder nach Deutschland zurück.
Alphabet Inc. startet mit neuen Fotos von Straßen und Wahrzeichen der 20 größten Städte des Landes und plant, von dort aus zu expandieren.
Die freiwillige Aussetzung der Street View Fotografie in Deutschland erfolgte 2011, nach heftigen Protesten von Datenschützern und Regulierungsbehörden. Jetzt ist Google wieder da und postet Information darüber, wo seine Kameras unterwegs sind.
Zeiten haben sich geändert
„Die Zeiten haben sich geändert“, erklärt Lena Heuermann, Sprecherin von Google. „Wir sehen, dass deutsche Nutzer Street View wollen.“ Die Firma berichtet in einem separaten Blogpost, dass 91% der Umfrageteilnehmer, die mit Street View vertraut sind, es positiv bewerten.
Im März trat Google in Kontakt mit der Datenschutzaufsichtsbehörde in Hamburg, um die Parameter für die Veröffentlichung neuer Bilder zu besprechen. Inzwischen ist das Unternehmen seit letztem Monat wieder mit seinen Street View Kameras unterwegs.
Datenschutz im Vordergrund
Street View wird Nummernschilder und Gesichter von Personen unkenntlich machen, schreibt Sven Tresp, Programmmanager für Street View, in einem Blogpost: „Wir nehmen Ihre Privatsphäre immer ernst.“
Die Aufsichtsbehörde schrieb: „Wenn Sie möchten, dass Ihr Haus oder Ihre Wohnung verpixelt wird und daher gegen die Verarbeitung Ihrer persönlichen Daten durch Google Einspruch erheben, reichen Sie bitte einen Einspruch beim Unternehmen ein.“
Das Ausrollen von Street View in Europa vor mehr als einem Jahrzehnt löste Untersuchungen von Datenschutzaufsichtsbehörden in der gesamten Europäischen Union aus. Die daraus resultierenden Diskussionen führten letztendlich zur Modernisierung der Datenschutzregeln der EU, die heute als eine der strengsten Datenschutzverordnungen weltweit gelten.
Apple hatte vor fast genau einem Jahr seinen Dienst „Umsehen“ in Deutschland aktiviert.
Quelle: Bloomberg
Fotos: Screenshots: Google, Apple