Google hat bei seinem jährlichen Hardware-Event die neuesten Pixel-Smartphones, die Pixel Watch und die Pixel Buds vorgestellt. Neben den Produktpräsentationen nutzte Google die Gelegenheit, einige Sticheleien gegen Apple auszuteilen, insbesondere in Bezug auf Hardware und KI-Funktionen. Eine Behauptung von Google stach jedoch besonders hervor – und das nicht unbedingt positiv.
Auf dem Event stellte Google unter anderem das Pixel 9 Pro und Pro XL vor, die bei 1099 Euro starten und mit Android 14 und Satelliten-SOS ausgestattet sind. Zudem kündigte Google die Pixel Watch 3, die Pixel Buds Pro 2 und das faltbare Pixel 9 Pro Fold an, das im September für 1.899 Euro auf den Markt kommen soll. Das Pixel 9, das 899 Euro kostet, ist mit zahlreichen KI-Funktionen ausgestattet, wobei Gemini als Standard-Assistent auf Android eingeführt wird.
Während des Events machte Google einige Bemerkungen, die sich offensichtlich gegen Apple richteten. So betonte Android-Präsident Sameer Samat, dass die KI-Funktionen von Google, insbesondere Gemini, in 45 Sprachen verfügbar seien. Dies stand im Kontrast zu Apple Intelligence, das zunächst nur in den USA und nur in englischer Sprache verfügbar sein wird.
Google hob außerdem hervor, dass auf dem Event Live-Demos verwendet wurden – ein subtiler Seitenhieb auf Apples Wechsel zu voraufgezeichneten Präsentationen. Das Risiko von Live-Demonstrationen zeigte sich allerdings, als eines der für die Demo verwendeten Telefone nicht reagierte und auf ein anderes Gerät gewechselt werden musste.
Ein weiterer Seitenhieb richtete sich gegen Apples iPhone-Produktpalette, wobei Google betonte, dass Kund:innen zwischen dem Pixel 9 Pro und Pro XL wählen können, ohne auf Funktionen verzichten zu müssen. Dies war eine klare Anspielung auf das iPhone 15 Pro Max, das als einziges Modell in der Produktreihe über die 5-fach-Telekamera verfügt.
Die wohl kühnste Behauptung von Google war jedoch, dass das Unternehmen mit persönlichen Daten vorsichtiger umgehe als Apple. Google suggerierte, dass sein Gemini-KI persönliche Anfragen sicher in der eigenen Google-Cloud verarbeiten könne, ohne Daten an Drittanbieter weiterzugeben. Dies war ein offensichtlicher Versuch, Apples Partnerschaft mit OpenAI zu kritisieren, bei der allgemeinere Anfragen durch ChatGPT bearbeitet werden.
Diese Behauptung ist besonders ironisch, da Googles Geschäftsmodell stark auf der Sammlung und Monetarisierung von persönlichen Daten basiert. Im Gegensatz dazu hat Apple einen Ruf dafür aufgebaut, den Datenschutz der Nutzer:innen zu priorisieren. Apples Ansatz mit Apple Intelligence beinhaltet, wann immer möglich, die Verarbeitung direkt auf dem Gerät, und die Verwendung von Private Cloud Compute stellt sicher, dass anspruchsvollere Prozesse sicher abgewickelt werden. Zudem anonymisiert Apple alle Daten, die an OpenAI gesendet werden, und verlangt die Erlaubnis der Nutzer:innen, bevor solche Daten weitergegeben werden.
Googles Event war voll von beeindruckenden Produktvorstellungen und einigen gezielten Kommentaren gegen die Konkurrenz, insbesondere Apple. Die Behauptung, dass Google mit persönlichen Daten vorsichtiger umgeht als Apple, ist jedoch schwer ernst zu nehmen, insbesondere angesichts der Unternehmensgeschichte. Während beide Unternehmen weiterhin die Grenzen von KI und Hardware-Integration ausloten, werden solche wettbewerbsorientierten Sticheleien wohl häufiger auftreten. Am Ende müssen die Nutzer:innen entscheiden, welchem Unternehmen sie ihre persönlichen Daten anvertrauen.
Quelle: 9To5Mac
Titelbild: Rafael Zeier (mit freundlicher Genehmigung)
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