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Google: Quantencomputer sollen in fünf Jahren alltagstauglich sein

Google überrascht mit einer mutigen Prognose zur Zukunft der Quantencomputer und stellt in Aussicht, dass diese innerhalb der nächsten fünf Jahre konkrete Anwendungen in der Praxis finden werden. Laut Hartmut Neven, dem Leiter von Google Quantum AI, könnten Quantencomputer bald entscheidende Aufgaben in der Realwirtschaft übernehmen. Dazu zählen unter anderem die Entwicklung von Batterien für Elektrofahrzeuge, die Erforschung neuer Medikamente und die Erzeugung alternativer Energiequellen. Bislang werden Quantencomputer fast ausschließlich in der Forschung eingesetzt, doch Nevens Aussagen deuten darauf hin, dass diese Grenze bald durchbrochen werden könnte.

Fortschritte durch „Willow“ und einen neuen Quantensimulator

Was Google besonders optimistisch macht, ist die Entwicklung des neuen Quantenchips „Willow“, der im Dezember vorgestellt wurde. Der Chip ist so leistungsstark, dass er Berechnungen in nur fünf Minuten durchführen kann, die auf konventionellen Supercomputern laut Google ganze 10 Quadrillionen Jahre dauern würden. Begleitet wird diese Innovation von einem neuen Quantensimulator, den das Unternehmen jüngst in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte. Mit diesem Werkzeug lassen sich Quantensysteme simulieren, um ihre Funktionsweise besser zu verstehen und weiter zu verbessern. Durch Fortschritte wie diese sieht Google sich in einer führenden Position, um Quantencomputer aus der Forschung heraus in die Praxis zu bringen.

Unterschiedliche Einschätzungen zur Zukunft der Quantencomputer

Googles ambitionierte Zeitlinie unterscheidet sich signifikant von anderen Prognosen. Beispielsweise schätzt Nvidia-CEO Jensen Huang, dass es noch rund 20 Jahre dauern wird, bis Quantencomputer in der realen Welt zum Einsatz kommen. Diese Einschätzung wird von vielen Expert:innen geteilt, die die enormen technischen Herausforderungen betonen. Zentral dabei ist die Entwicklung einer ausreichenden Anzahl von Qubits – den kleinsten Speicher- und Recheneinheiten eines Quantencomputers – und die Überwindung der Fehleranfälligkeit innerhalb der Quantenverarbeitung.

Trotzdem zeigt sich Google zuversichtlich, dass es schon früher gelingen wird, echte Probleme der Industrie und Wissenschaft zu lösen, die konventionelle Computer nicht bewältigen können. Anwendungsbereiche wie die Materialentwicklung, Energieoptimierung und medizinische Forschung bieten großes Potenzial, Quantencomputer aus dem Forschungsstadium in den Alltag zu holen.

Der Wettlauf um den Durchbruch

Die Frage, ob letztlich Google oder andere Unternehmen wie Nvidia mit ihren Einschätzungen recht behalten, wird die Entwicklung der nächsten Jahre zeigen. Sicher ist, dass Fortschritte bei Chips wie „Willow“ und neuen Simulationstechnologien die Marktreife von Quantencomputern beschleunigen könnten. Schon jetzt wird deutlich, dass die kommende Ära der Quantencomputer das Potenzial besitzt, viele Industrien grundlegend zu verändern – von der Energiebranche über die Mobilität bis hin zur Wissenschaft.

Via Reuters
Cover via Claude 3.5 Sonnet

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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