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Fünf Gründe warum der HomePod ein Erfolg wird

Der HomePod ist gestartet – zumindest in einigen englischsprachigen Ländern. Während wir uns bei Apfeltalk Live schon mit dem Thema beschäftigt haben, gibt es auch die ersten internationalen Testberichte. Diese bringen oft Rückschläge für Apple. Die Hardware bzw. vor allem die Software besitzt viele Einschränkungen – warum dann also ein HomePod?

Natürlich reduziert sich die komplette Diskussion aktuell auf den Sound. Audiophile sprechen von tollem KlangConsumer Reports hingegen ist weniger begeistert. Eine Seite sagt Apple lange Expertise bei Audiotechnik nach und der Konzern lädt sogar in sein Testlabor ein. Die andere Seite hingegen verweist auf den Kauf von Beats – eine Firma, die bei Audioliebhabern oft eher Schaudern auslöst.

Echter 360 Grad Sound

Der HomePod wird oft mit dem Sonos One verglichen. Soundqualität hin oder her – hier scheiden sich wie dargestellt ja die Geister – der HomePod hat einen erheblichen Vorteil. Dieser wurde mir in allen bisherigen Tests viel zu selten dargestellt. Auch wenn der Sonos One optisch Rundum-Sound verspricht – die Realität ist anders. Die Box hat eine klare Ausrichtung und eine klare Front, Rundum-Sound gibt es dementsprechend nicht. Anders als beim HomePod, hier sind die Boxen tatsächlich im Kreis angeordnet.

Beamforming hin oder her, durch die Anordnung kann die Box von Apple ganz anders eingesetzt werden als die Boxen von Sonos. Im sonst toten Winkel klingt die Apple Hardware damit auf jeden Fall besser.

Verknüpfung mit Smartphones

Vor allem Amazon gibt sich redlich Mühe, den Weg auf das Smartphone zu finden. Natürlich gibt es eine Companion-App, alle anderen Funktionen sind jedoch erheblich limitiert. Telefonieren via Alexa? Funktioniert natürlich! Dazu nehmt ihr die App und könnt via Drop-In auf anderen Alexa Boxen anrufen – oder andere Freunde mit Alexa. Ein äußerst umständlicher Weg, der sich so nicht durchsetzen wird. An das Versenden von Textnachrichten ist erst gar nicht zu denken.

In diesem Segment hat Apple durch den üblichen „Alles aus einer Hand“-Ansatz klar die Nase vorne. Es ist möglich, Anrufe zu tätigen und Nachrichten zu senden sowie vorlesen zu lassen – völlig ohne irgendeine eigene, limitierte, App.

Verknüpfung mit Smarthome

Ähnlich sieht es im Bereich Smarthome aus. Amazon bietet mit dem Echo Plus eine eigene Variante mit Zig-Bee Gateway an, Zubehörhersteller müssen oft nachrüsten, um ihre Hardware auch für Amazon Alexa zu öffnen. Zugegeben, Alexa ist von den Entwicklern kostenfrei nutzbar, dementsprechend gibt es hier starken Zuwachs. Dennoch muss sich das komplette Ökosystem hier erst aufbauen. Apple setzt bereits lange auf das Thema Smarthome und bietet mit HomeKit eine ausgereifte und sichere Lösung. Das System wird von vielen Herstellern unterstützt, die HomeKit Liste wächst zusehens. Apple wird demnächst die Authentifizierung über Software (statt bisher über einen eigenen Chip) erlauben, damit wird das Angebot in diesem Bereich deutlich wachsen.

Alle die sich im Apple Ökosystem bewegen, werden in den vergangenen Monaten und Jahren ohnedies häufig darauf geachtet haben, HomeKit Hardware zu kaufen. Diese funktioniert jetzt auch ohne Einschränkung mit dem neuen HomePod. Damit könnte der smarte Lautsprecher auch zur Schaltzentrale für das Smarthome werden.

Das perfekte Zubehör und der eierlegende Wollmilch-Lautsprecher

Alle Systeme besitzen gewisse Einschränkungen. Google Home hat keine Skills, Amazons Echo kann nur via Bluetooth oder Klinke andere Audioquellen verarbeiten (und bietet so kein Multiroom) und Sonos hat zu viele Features, die noch in Planung stecken. Zwar muss auch Apple noch einige Features nachliefern, letztlich hängt der Hersteller hier jedoch nur von sich selbst ab. Sonos muss auf viele Entscheidungen vieler Hersteller warten und ist komplett abhängig von anderen. Sonos möche AirPlay? Kein Problem, solange Apple darin keines sieht. Wie praktisch, dass der Hersteller nicht selbst in Boxen macht – oh Moment! Da war doch was,…

Generell darf der HomePod aber nicht zu hoch gehängt werden. Anders als Sonos lebt Apple eindeutig nicht von seinen Boxen, der HomePod wird in der Bilanz nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der HomePod ist ein Zubehör für die eigenen Produkte – und in dieser Hinsicht bietet er viele Einsatzmöglichkeiten. Den HomePod als Start zu betrachten, wäre falsch und führt schnell zu Einschränkungen. Vielmehr ist der Start ein anderes Apple Produkt und der HomePod nur eine Erweiterung.

HomePod – Der Lautsprecher mit dem AirPod Effekt?

Apple Zubehör, das zum Start in der Kritik steht? Was für (k)eine Überraschung! Jedes Zubehör von Apple wurde in den letzten Jahren anfangs harsch kritisiert und hat sich dann dennoch gut verkauft. Der Grund war letztlich immer der gleiche. Abgesehen von der hohen Markentreue der Apple Kunden (um nicht Fanboys/girls zu sagen), siegen letztlich das Ökosystem und die erheblichen Vorteile bei der Bedienung.

Die anfangs heftig kritisierten AirPods sind ein Kassenschlager und auch für mich eines der besten Apple Produkte der letzten Jahre. Damit hat Apple es geschafft, Bluetooth Kopfhörer wirklich einfach und ohne viele Kompromisse nutzbar zu machen – natürlich nur im Zusammenspiel mit der eigenen Hardware. Die Apple Watch wird zwar immer wieder kleingeschrieben, ist aber ebenso ein Bestseller. Die Verkaufszahlen steigen stetig, mittlerweile soll Apple damit die komplette Schweizer Uhrenindustrie überrunden.

Natürlich gibt es auch Gründe, die gegen den HomePod sprechen. Diese hat Michi in einem separaten Artikel dargestellt. Zudem haben wir uns auch bei Apfeltalk Live und dem Apfeltalk Editor’s Podcast bereits mit dem Thema beschäftigt.

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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