News

Facebook und Instagram unter EU-Beobachtung wegen Wahl-Desinformation

Meta Platforms, das Unternehmen hinter Facebook und Instagram, sieht sich mit ernsten Vorwürfen der Europäischen Kommission konfrontiert. Die Vorwürfe betreffen unzureichende Maßnahmen gegen Desinformation und irreführende Werbung im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament.

EU eröffnet Untersuchung

Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung gegen Meta Platforms eingeleitet. Der Verdacht: Verstöße gegen die EU-Online-Inhaltsregeln. Diese Entwicklung folgt auf Bedenken hinsichtlich möglicher Desinformationsquellen. Zu diesen gehören Russland, China und Iran, aber auch politische Parteien und Organisationen innerhalb der EU. Sie sollen versucht haben, mit unwahren Behauptungen Wähler:innen für die Wahl vom 6. bis 9. Juni zu gewinnen. Die Untersuchung konzentriert sich insbesondere auf das Netzwerk „Doppelganger“. Dieses Netzwerk, ansässig in Russland, kopiert authentische Medien und wurde 2022 von Meta aufgedeckt. Meta gab an, zehntausende von Links blockiert zu haben, die mit diesem Netzwerk in Verbindung stehen.

Forderungen des Digital Services Act

Der Digital Services Act, der letztes Jahr in Kraft trat, verpflichtet große Technologieunternehmen dazu, stärker gegen illegale und schädliche Inhalte auf ihren Plattformen vorzugehen. Andernfalls drohen ihnen Strafen von bis zu 6% ihres weltweiten Jahresumsatzes. Meta, mit über 250 Millionen monatlich aktiven Nutzer:innen in der Europäischen Union, verteidigte seine Risikominderungsprozesse. Das Unternehmen betonte, es habe einen gut etablierten Prozess zur Identifizierung und Minderung von Risiken auf seinen Plattformen.

Transparenz und Tools zur Überwachung

Die Europäische Kommission äußerte Bedenken hinsichtlich der Transparenz bei Werbeanzeigen und der Verfahren zur Inhaltsmoderation bei Meta. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Fehlen eines effektiven, von Dritten betriebenen Echtzeit-Tools zur Überwachung des zivilen Diskurses und der Wahlen vor der Europawahl. Zudem wurde die Einstellung von Metas Desinformations-Tracking-Tool CrowdTangle, ohne einen adäquaten Ersatz, kritisiert. Meta hat nun fünf Arbeitstage Zeit, um der EU über die ergriffenen Maßnahmen zur Behebung der Bedenken zu berichten.

Diese Entwicklungen zeigen die wachsende Herausforderung, die Plattformen wie Facebook und Instagram in Bezug auf die Regulierung ihrer Inhalte und die Gewährleistung einer transparenten Informationsverbreitung zu bewältigen haben.

Quelle: Reuters

Michael Reimann

Neueste Artikel

Apple-Shopping-Event: bis zu 200 Euro Gutschein zum Kauf dazu

Apple startet sein Shopping-Event am 29. November. Kauft man ein qualifiziertes Produkt erhält man vom Konzern bis zu 200 Euro…

21. November 2024

Indonesien prüft 100-Millionen-Dollar-Investment von Apple zur Aufhebung des iPhone-16-Verbots

Die indonesische Regierung wird am Donnerstag über ein 100-Millionen-Dollar-Investitionsangebot von Apple beraten. Dieses Angebot ist Teil des Versuchs, das Verkaufsverbot…

21. November 2024

iOS 18.2 Public Beta 3 veröffentlicht: Was ist neu?

Die dritte Public Beta von iOS 18.2 ist jetzt verfügbar und bringt kleinere Verbesserungen, Bugfixes und Performance-Optimierungen. Mit der Veröffentlichung…

21. November 2024

Apples „Schnelle Sicherheitsmaßnahmen“: Ein ungenutztes Potenzial?

Im Mai 2023 führte Apple mit den sogenannten "Schnellen Sicherheitsmaßnahmen" (englisch: Rapid Security Responses) eine neue Methode ein, um Sicherheitslücken…

21. November 2024

Shazam erkennt 100 Milliarden Songs: Ein globaler Meilenstein

Shazam, die beliebte Musikerkennungs-App von Apple, hat einen beeindruckenden Rekord erreicht: Über 100 Milliarden Songs wurden seit der Einführung des…

21. November 2024

Apple und der US-Monopolprozess: Der nächste große Tech-Kampf?

Apple steht vor einer entscheidenden Anhörung, bei der das Unternehmen versuchen wird, einen US-Monopolprozess gegen sich abzuwehren. Der Fall, eingereicht…

20. November 2024

Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.

Mehr lesen