News

EU will Untersuchung gegen X unter Digital Services Act „energisch“ vorantreiben

Die Europäische Union intensiviert ihre Untersuchung, ob Elon Musks Plattform X gegen den Digital Services Act (DSA) verstoßen hat. Dieses zentrale EU-Gesetz zielt darauf ab, illegale und schädliche Inhalte im Internet zu regulieren. Spitzenbeamte der EU versprachen, die Untersuchung so schnell wie rechtlich möglich abzuschließen.

Hintergrund der Untersuchung

Die Europäische Kommission startete 2023 eine Untersuchung zu X, um dessen Richtlinien zur Inhaltsmoderation im Rahmen des DSA zu prüfen. Das Gesetz verpflichtet große Online-Plattformen, effektiv gegen schädliche und illegale Inhalte vorzugehen, andernfalls drohen Bußgelder von bis zu 6 % des weltweiten Jahresumsatzes.

Jüngste Entwicklungen haben die Dringlichkeit der Untersuchung verstärkt. Elon Musk, mittlerweile eng mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump verbunden, nutzt X zunehmend, um rechtspopulistische politische Rhetorik zu verbreiten. Musks Unterstützung der deutschen AfD-Politikerin Alice Weidel hat Bedenken über die potenzielle Rolle der Plattform bei der Beeinflussung europäischer Wahlen geweckt. Die Kommission untersucht nun, ob X-Algorithmen bestimmte politische Botschaften gezielt verstärken, was einen Verstoß gegen den DSA darstellen würde.

Reaktionen der EU-Beamten

In einem Schreiben an EU-Abgeordnete bekräftigten Henna Virkkunen, die führende Beamtin für digitale Politik der EU, und Justizkommissar Michael McGrath ihr Engagement, die Praktiken von X gründlich zu prüfen. Sie versicherten, dass die Angelegenheit „so früh wie rechtlich möglich“ geklärt werde.

Das Schreiben erfolgte als Reaktion auf Beschwerden der deutschen CDU-Politiker Andreas Schwab und Daniel Caspary, die Alarm über Musks wachsenden Einfluss in der europäischen Politik schlugen. Auch Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot forderte die Kommission auf, den DSA konsequent anzuwenden oder die Durchsetzung an die Mitgliedstaaten zurückzugeben, falls sie dazu nicht in der Lage sei.

Mögliche Konsequenzen und Risiken

Falls X gegen den DSA verstoßen hat, drohen der Plattform erhebliche Geldstrafen und Reputationsschäden. Musks zunehmende Verwicklung in politische Diskurse verschärft die Lage nicht nur für X, sondern auch für die Glaubwürdigkeit der EU bei der Durchsetzung ihrer digitalen Vorschriften.

Die Maßnahmen der Kommission könnten als Präzedenzfall für den Umgang mit möglichen Verstößen durch einflussreiche digitale Plattformen dienen. Das Ergebnis könnte die Zukunft der Regulierung von Online-Inhalten und die Rolle großer Technologieunternehmen in politischen Prozessen nachhaltig beeinflussen.

Via: Bloomberg

Michael Reimann

Neueste Artikel

Apple betont erneut seinen Einsatz für Siri-Datenschutz

Nach der Einigung auf eine Zahlung von 95 Millionen US-Dollar im Rahmen eines Rechtsstreits über angeblich „unrechtmäßige und absichtliche Aufnahmen“…

9. Januar 2025

CES: Nvidia auf Platz zwei der wertvollsten Unternehmen

Nach der Nvidia-Keynote auf der CES hat das Unternehmen Platz zwei der wertvollsten Unternehmen der Welt eingenommen. Direkt nach Apple…

8. Januar 2025

Apple Plant Einführung des iPhone SE 4 und iPad 11 „bis April“

Apple bereitet die Markteinführung eines neuen iPhone SE und iPad 11 vor. Laut Mark Gurman von Bloomberg sollen beide Geräte…

8. Januar 2025

Apple startet den Verkauf generalüberholter iPhone-15-Modelle in Europa

Apple hat begonnen, generalüberholte iPhone-15-Modelle in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien anzubieten. Diese Smartphones der vorherigen Generation sind erstmals seit…

8. Januar 2025

Plex startet Testphase für neue Apple-TV-App

Plex, die beliebte Streaming-Software, bereitet sich auf eine technische Neuausrichtung vor. Die neue Apple-TV-App wird in den kommenden Wochen in…

8. Januar 2025

Balatro: Entwickler bedauert Indie-Hit – und ist dennoch dankbar

„Balatro“ gehört zu den Überraschungserfolgen des Jahres 2024. Das Poker-Roguelite wurde vom Indie-Entwickler LocalThunk entworfen und hat nicht nur bei Spieler:innen, sondern…

8. Januar 2025

Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.

Mehr lesen