Die Europäische Union hat Apple wegen angeblich diskriminierender Geo-Blocking-Praktiken gegenüber EU-Kund:innen abgemahnt. Eine Untersuchung der Europäischen Kommission und der Consumer Protection Cooperation (CPC) identifizierte potenziell unzulässige Maßnahmen, die Apple in verschiedenen Diensten anwendet, darunter der App Store, iTunes Store, Apple Arcade, Books, Podcasts und Apple Music.
Welche Geo-Blocking-Praktiken sind betroffen?
Die Untersuchung ergab, dass Apple seine Kund:innen auf Zahlungsmethoden aus dem Land ihres Apple-Accounts beschränkt und den Zugang zu Apps, die in anderen EU/EWR-Ländern verfügbar sind, blockiert. Darüber hinaus haben Nutzer:innen nur Zugriff auf eine länderspezifische Benutzeroberfläche, die das EU-Recht zur Vermeidung von Geo-Blocking einschränkt. Dies erschwert es Kund:innen, zwischen den Ländern zu wechseln, was gegen die EU-Vorschriften verstößt, die eine „diskriminierungsfreie Bereitstellung von Dienstleistungen“ für Kund:innen unabhängig von ihrer Nationalität oder ihrem Wohnort fordern.
Die Europäische Kommissarin Margrethe Vestager betonte, dass die EU gegen Geo-Blocking vorgehen wird und kein Unternehmen das Recht habe, Kund:innen aufgrund ihrer Herkunft zu benachteiligen.
Apple drohen Strafen bei fehlender Anpassung
Apple hat nun einen Monat Zeit, um Maßnahmen zur Beseitigung dieser Geo-Blocking-Praktiken vorzuschlagen. Andernfalls könnte die EU Durchsetzungsmaßnahmen ergreifen, die Strafen von bis zu vier Prozent des globalen Jahresumsatzes beinhalten. Die EU hat Apple bereits wegen anderer Verstöße mit einer Strafe von 1,84 Milliarden Euro belegt und prüft derzeit eine zusätzliche Strafe in Höhe von bis zu 38 Milliarden US-Dollar für „Anti-Steering“-Praktiken.
Die Forderung der EU zeigt den Druck, den Regulierungsbehörden auf große Technologieunternehmen ausüben, um diskriminierende Praktiken zu verhindern und die Rechte der Verbraucher:innen in der gesamten Union zu schützen.
Via: The Verge
Titelbild: KI (Dall-e)