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Epic Games-CEO nennt Apple ein „Gangster“-Unternehmen: Eine wiederaufgeflammte Debatte

Tim Sweeney, der CEO von Epic Games, hat jüngst erneut scharf gegen Apple und Google ausgeteilt. In Äußerungen auf einer Tech-Konferenz bezeichnete er beide Unternehmen als „Gangster“, die angeblich Verbrechen fördern, indem sie ihre dominierenden Marktpositionen ausnutzen. Sweeneys langjährige Fehde mit Apple nimmt somit eine neue, drastische Wendung.

Hintergründe des Streits: Epic vs. Apple

Sweeneys Abneigung gegen Apple ist keine neue Entwicklung. Bereits im Jahr 2021 führte Epic Games einen vielbeachteten Rechtsstreit gegen das Unternehmen. Im Kern ging es um Apples App-Store-Politik, die Epic als monopolistisch und wettbewerbsfeindlich bezeichnete. Kernpunkt war die 30-prozentige Provision, die Apple von allen In-App-Zahlungen im App Store verlangt. Epic wollte diese Regel umgehen, indem es alternative Zahlungsoptionen in der Fortnite-App anbot, was jedoch zum Ausschluss der App aus dem Store führte.

Das Gericht entschied damals, dass Apple Entwicklern zumindest erlauben muss, auf alternative Zahlungsmethoden hinzuweisen, doch in anderen Punkten gewann Apple. Epics Versuch, grundlegend gegen die App-Store-Regeln zu rebellieren, wurde weitgehend zurückgewiesen.

Auf der Konferenz kritisierte Sweeney Apple und Google dafür, ihre dominanten Positionen gezielt zu nutzen, um Entwickler und Nutzer zu kontrollieren. Besonders betonte er die „Panikmache“, die Apple und Google angeblich einsetzen, um Nutzer davon abzuhalten, alternative App-Stores oder Zahlungswege zu nutzen. Sweeney erklärte:

„Die traurige Wahrheit ist, dass Apple und Google keine gutgläubigen, gesetzestreuen Unternehmen mehr sind. Sie werden in vielerlei Hinsicht wie Gangs geführt.“

Er argumentierte, dass die App Store-Regeln und die hohen Provisionen vor allem kleinere Entwickler enorm belasten und die Innovationskraft der Branche hemmen.

Kritik an der „Gangster“-Mentalität

Sweeneys Vorwurf, dass Unternehmen wie Apple durch „illegal“ und „unmoralisch“ bezeichnete Praktiken profitieren, geht weit über technische oder wirtschaftliche Beschwerden hinaus. Es ist eine direkte Anklage gegen die ethische Grundlage von Apples Geschäftsmodellen. Besonders die App Store-Regeln, die als Gatekeeper-Funktion agieren, machen Apple zum Ziel von Wettbewerbsregulierungen und Klagen.

Dabei reiht sich Sweeneys Kritik in eine größere Bewegung ein, die ebenfalls Apples Geschäftsgebaren scharf infrage stellt. So wurde Apples Handhabung von Drittanbieter-Apps, Provisionsregeln und Wettbewerbskontrolle bereits mehrfach Thema rechtlicher und politischer Untersuchungen, insbesondere in der EU durch den Digital Markets Act (DMA).

Eine andauernde Fehde mit viel Resonanz

Sweeneys harte Worte gegen Apple und Google spiegeln nicht nur Epics Schwierigkeiten wider, sondern auch ein allgemeines Unbehagen, das kleinere Entwickler und Technologiekritiker gegenüber den Marktführern verspüren. Während Apple behauptet, dass seine Regeln die Sicherheit und das Benutzererlebnis sichern, argumentieren Kritiker wie Sweeney, dass diese Regeln lediglich monopolistische Profite schützen.

Die Fehde zwischen Epic und Apple unterstreicht die größeren Fragen rund um Macht und Wettbewerb in der Technologiebranche – und scheint noch lange nicht beendet.

Via 9to5Mac

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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