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Drohen Google und Apple Zerschlagungen?

Die Tech-Riesen Google und Apple stehen möglicherweise vor der größten Herausforderung seit Jahrzehnten. Wie Reuters berichtete, könnten ihnen aufgrund von Vorwürfen gegen wettbewerbsfeindliche Praktiken Zerschlagungsanordnungen drohen. Diese Entwicklung markiert einen historischen Moment in der Tech-Industrie und könnte weltweit für Aufsehen sorgen.

In den USA und der EU verstärken Wettbewerbsbehörden ihre Bemühungen gegen das, was sie als monopolistisches Verhalten von Apple und Googles Mutterkonzern Alphabet ansehen. Die Vorwürfe richten sich gegen die erschwerte Möglichkeit für Kunden, zu Konkurrenzdiensten zu wechseln, was den Begriff „Walled Gardens“ prägte. In den USA hat das Justizministerium Apple bereits gewarnt, dass eine Zerschlagung zur Wiederherstellung des Wettbewerbs nicht ausgeschlossen sei.

Langwierige juristische Auseinandersetzungen erwartet

Expert:innen gehen davon aus, dass eine Entscheidung in diesen Fällen Jahre in Anspruch nehmen könnte. Apple hat bereits angekündigt, sich gegen die Vorwürfe zur Wehr zu setzen. Auch Google weist die Anschuldigungen der EU zurück. Die Situation erinnert an den Fall AT&T vor 40 Jahren, als durch eine regulatorische Zerschlagung das Monopol des Telekommunikationsriesen aufgebrochen wurde.

In Europa könnten Apple, Meta Platforms und Alphabet bald wegen möglicher Verstöße gegen das Digitale-Märkte-Gesetz (DMA) ins Visier genommen werden. Verstöße könnten zu hohen Geldstrafen und bei wiederholten Verstößen sogar zu Zerschlagungsanordnungen führen. Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat bereits letztes Jahr Maßnahmen gegen Google aufgrund von dessen Werbetechnologiegeschäft vorgeschlagen.

Die Herausforderung einer Zerschlagung

Rechtsexperte:innen und Berater:innen betonen, dass eine Zerschlagung von Unternehmen wie Apple und Google, die stark integrierte Systeme haben, komplex wäre. Stattdessen könnten Verhaltensauflagen, die Unternehmen zu bestimmten Handlungen verpflichten, effektiver sein. Die Debatte darüber, ob strukturelle Maßnahmen wie Zerschlagungen der richtige Weg sind, wird sich voraussichtlich in den Gerichten fortsetzen.

Die aktuellen Entwicklungen markieren einen Wendepunkt im Umgang der Regulierungsbehörden mit den großen Technologiekonzernen. Die Auswirkungen dieser Untersuchungen könnten weitreichend sein, sowohl für die betroffenen Unternehmen als auch für den globalen Markt. Während die juristischen Auseinandersetzungen voraussichtlich noch Jahre andauern werden, ist das Signal der Behörden klar: Die Zeit der unkontrollierten Marktdominanz könnte sich dem Ende zuneigen.

Quelle: Reuters
Titelbild: KI (Dall-e)

Michael Reimann

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