Wer an die nach dem italienischen Mönch und Heiligen Josef von Copertino benannte Stadt Cupertino denkt, der denkt zwangsläufig an Apple. Die kalifornische Stadt mit knapp 60.000 Einwohnern liegt im sogenannten Silicon Valley und Apple ist mit Abstand der größte Arbeitgeber Cupertinos.
Mit der Errichtung des Apple Campus 2 wird sich diese Stellung noch weiter ausbauen. Nicht verwunderlich, dass der Bürgermeister von Cupertino, Barry Chang, mit kritischen Blicken auf „seine“ Stadt und den notwendigen Ausbau sowie die Sanierung der vorhandenen städtischen Infrastruktur schaut.
Der erst im Dezember 2015 in seinem Amt angetretene Chang forderte nun vor dem Rat der Stadt von Apple eine Unterstützung für das immer weiter steigende Verkehrsaufkommen. Sein Vorschlag, 100 Millionen Dollar vom iPhone-Hersteller zu fordern, stieß dabei allerdings auf taube Ohren. Keiner der weiteren Entscheidungsträger stimmte mit „Ja“. Changs eigene Vermutung zum Ausgang der Abstimmung: Man will wohl bei den großen Konzernen nicht in Ungnade fallen.
Hintergrund der Forderung ist möglicherweise der Umstand, dass fehlende Steuereinnahmen durch häufig genutzte Modelle der Steuervermeidung eine Gegenfinanzierung der gestiegenen Kosten für den Erhalt der Infrastruktur nicht ausreichend ermöglichen.
Apple steht immer wieder in der Kritik, alle Möglichkeiten zur Steuervermeidung auszunutzen. So leiht sich das Unternehmen eher Geld bei Banken, als Einkünfte aus anderen Ländern in den USA unter Zahlung einer hohen Repatriierungssteuer zu verwenden.
Via Heise, verfasst von @double_d