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Copyright-Streit um Apple TV+-Serie „Servant“: Entscheidung über 81-Millionen-Dollar-Strafe steht bevor

Die Apple TV+-Serie „Servant“ steht erneut im Mittelpunkt eines Rechtsstreits. Die Regisseurin Francesca Gregorini wirft Apple und M. Night Shyamalan vor, zentrale Elemente ihrer Serie von ihrem Film „The Truth About Emanuel“aus dem Jahr 2013 übernommen zu haben. Eine Jury wird nun entscheiden, ob Apple und Shyamalan mit einer Strafe von 81 Millionen Dollar belegt werden.

Die Anschuldigungen: Parallelen zwischen Film und Serie

Gregorini reichte die Klage ursprünglich 2020 ein, die jedoch zunächst abgewiesen wurde. Sie argumentiert, dass nicht nur Handlungspunkte, sondern auch spezifische Szenen und Themen wie eine „Reborn“-Puppe und eine traumatisierte Mutter in beiden Werken stark übereinstimmen.

Die Jury wird sowohl „The Truth About Emanuel“ als auch die ersten drei Folgen von „Servant“ ansehen, um über die angebliche Urheberrechtsverletzung zu entscheiden. Während Gregorini Schadenersatz fordert, betonen die Verteidiger von Shyamalan, dass die Serie bereits geschrieben wurde, bevor der Film veröffentlicht wurde, und dass Reborn-Puppen kein originelles Konzept von Gregorini seien.

„The Truth About Emanuel“ vs. „Servant“: Handlung und Unterschiede

Ein genauer Blick auf die Werke zeigt sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. „The Truth About Emanuel“erzählt die Geschichte von Emanuel, die für Linda babysittet. Emanuel entdeckt, dass es sich bei dem vermeintlichen Baby um eine Reborn-Puppe handelt. Die Handlung konzentriert sich auf Emanuels Beziehung zu Linda und endet mit Lindas Einweisung in eine psychiatrische Klinik.

„Servant“ hingegen beginnt mit Dorothy, die nach dem Verlust ihres Kindes eine Reborn-Puppe erhält, um ihre Trauer zu bewältigen. Die Serie führt eine mysteriöse Babysitterin ein, die die Puppe wie ein echtes Kind behandelt. Bereits in der zweiten Folge wird die Puppe durch ein lebendiges Baby ersetzt, was die Handlung in Richtung eines übernatürlichen Thrillers mit tiefen psychologischen und mystischen Elementen lenkt.

Eine schwierige Beweislage

Gregorini stützt ihre Anschuldigungen auf visuelle und thematische Ähnlichkeiten, wie Szenen mit Wasser oder der Darstellung von Trauer und Isolation. Kritiker:innen betonen jedoch, dass diese Parallelen oberflächlich seien und dass zentrale Unterschiede in Handlung, Ton und Zielsetzung bestehen. Beispielsweise ist die Unterwasserszene in „Emanuel“ ein Traum, während die Szene in „Servant“ eine reale, alltägliche Situation zeigt.

Ausblick: Urteil mit weitreichenden Konsequenzen

Die Entscheidung der Jury könnte nicht nur Auswirkungen auf die beteiligten Parteien haben, sondern auch einen Präzedenzfall für Urheberrechtsstreitigkeiten im Film- und Serienbereich schaffen. Sollte die Jury zugunsten von Gregorini entscheiden, könnten Apple und Shyamalan mit einer hohen Strafe belegt werden. Die Verhandlung wird voraussichtlich zwei Wochen dauern und dürfte die Debatte über Originalität und Inspiration in der Filmindustrie weiter anheizen.

Via: Appleinsider

Michael Reimann

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