Wir haben in den letzten Monaten die Withings Body Scan intensiv ausprobiert. Die Menge der Daten erinnert an eine kleine Klinik im Bad.
Withings ruft für die Body Scan einen UVP von 399,95 Euro auf. Wer also nur eine einfache Körperwaage sucht wird dieses Gerät nicht in Betracht ziehen. Hierfür gibt es bei Withings andere Modelle wie die Body Smart oder Body Comp.
Wir sprechen hier von einer vernetzten Gesundheitsstation. Damit meint Withings, dass einerseits eine Vielzahl von Körpermesswerten erfasst und mittels der verbundenen iPhone App, diese Daten verständlich ausgewertet werden.
Die Body Scan erfasst nacheinander folgende Werte: Gewicht in 50-Gramm-Schritten, Herzfrequenz, Pulswellengeschwindigkeit (PWG), Gefäßalter, EKG mit sechs Ableitungen und erkennt Vorhofflimmern. Zusätzlich bewertet sie die Nervengesundheit und erkennt Anzeichen einer autonomen peripheren Neuropathie. Zuetzt gibt’s einen täglichen Wetterbericht und eine Bewertung der aktuellen Luftqualität aus dem Internet. Hierzu später.
Die Withings Body Scan kommt in einer flachen Box. Darin findet sich die Waage selbst, ein USB-C-Kabel, ein wenig Papier, ein Kabelstopper und die Wandhalterung für den Handgriff. Handgriff? Dazu gleich mehr. Als erstes fällt auf, dass die Waage wesentlich dicker ist als die anderen Withings Waagen.
Auch der Handgriff am Kopf der Waage fällt auf. Dieser besitzt Metallflächen für die Hände und den Daumen und läßt sich aus der Waage herausziehen. Der Griff selbst liegt fest in einer Mulde. Das Kabel wird mittels einer Feder in die Waage zurückgezogen, um den Handgriff wieder abzulegen.
Das Werbevideo illustriert die Funktionsweise recht gut.
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Mehr InformationenDas Gerät ist schnell eingerichtet. Nachdem die Waage geladen und mit Strom versorgt ist, führt das farbige Display durch den Einrichtungsprozess. Hierzu öffnet man die Withings App auf dem iPhone, geht in die Einstellungen, um das Gerät hinzuzufügen.
Dieses wurde dann automatisch erkannt und gleich ein Firmwareupdate vorgeschlagen. Im Anschluss erklärt die App, wie das mit der segmentalen Körperzusammensetzung und den anderen Werten funktioniert. Erfreulich, dass alles mit wissenschaftlichen Informationen belegt wird.
Die Body Scan misst mehr als -unseres Wissens nach- alle Waagen am Markt. Sie zeigt nicht nur das Gewicht und gibt detailreiche Informationen über die Körperzusammensetzung. Hier läßt sich jedes Körperteil einzeln bewerten. Hinzu kommen Informationen zur Herzgesundheit wie Pulswellengeschwindigkeit, Gefäßalter und Herzfrequenz.
Höhepunkt und Alleinstellungsmerkmal ist das 6-Kanal EKG. Dies wird durch die Messung über die beiden Füße und Hände erreicht. Dadurch lassen sich unter anderem Vorhofflimmern oder andere Herzrhythmusstörungen besser erkennen, als beispielsweise dem 1-Kanal EKG vieler Smartwatches.
Neu und recht einzigartig ist die Messung der Nervengesundheit. Dies geschieht an den Füßen. Dadurch kann die Waage Anzeichen einer autonomen peripheren Neuropathie erkennen.
Nutzer:innen können sich auf die Waage stellen und wiegen. Kein Problem. Dann werden Gewicht, Puls, Pulswellengeschwindigkeit und Nervengesundheit erfasst.
Nimmt man jedoch den Handgriff, zieht ihn zu sich, sollte man darauf achten, dass die Arme nicht am Körper anliegen. Das führt zu falschen Messungen. Ein Video zeigt wie es richtig geht:
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Mehr InformationenBei Nutzung des Handgriffs wird ein 6-Kanal EKG aufgezeichnet. Eine komplette Messung dauert etwas mehr als eine Minute. Allein die EKG Aufzeichnung braucht 30 Sekunden. Genug Zeit jedenfalls, alle Werte klar auf dem hellen und schönen Display abzulesen. Alle Werte findet man aber auch in der App aufbereitet.
Das Zusammenspiel zwischen der Body Scan und der App macht den Kern des Mehrwerts aus. Einerseits werden hier alle Daten gespeichert und mit der Apple Health App geteilt, andererseits bereitet die Withings App die Daten verständlich auf. So lassen sich langfristige Entwicklungen beobachten.
Bei der Messung der Körperzusammensetzung, zeigt die segmentale Analyse den Aufbau des Körpers mit Fett- und Muskelanteil in Armen, Beinen und Torso. Diese Werte in Kombination mit der Messung des viszeralen Fettes zeigt schon recht deutlich, wo beispielsweise die Ansatzpunkte für zielgerichteten Sport oder Diätambitionen liegen.
Allerdings: Wer sich bislang gar nicht mit der Aussagekraft der vielfältigen Werte beschäftigt hat, dem werden alle sinnvoll aufbereiteten Messwerte wenig sagen. Hier mag nur die Exportfunktion der Daten hilfreich sein. Man kann dies an seinen Arzt senden und ihm die Auswertung und Interpretation überlassen.
Als ein wenig ambitionierter Hobbysportler empfinde ich einen klar erkennbaren Mehrwert in den Analysefunktionen der Withings Body Scan. Ob ich eine uneingeschränkte Empfehlung für die Waage geben kann? Ein klares Jein.
Einerseits stellt der Preis von fast 400 Euro eine massive Hürde dar und schränkt allein deshalb den Kreis der Nutzer:innen ein. Zumal auch Withings selbst mit Body Smart und Body Comp deutlich günstigere Modelle anbietet.
Andererseits können die vielfältigen und klinisch tiefgreifenden Messwerte recht genauen Aufschluss über die Gesundheit geben, falls man ein gewisses Maß an Interpretationsfähigkeit mitbringt. Hierzu bedarf es jedoch etwas mehr Grundlage, als googlen oder YouTube hergeben. Gerade ängstliche Menschen können uninterpretierte Messwerte zusätzlich ängstigen.
Wer sich jedoch aus Interesse eh schon intensiver mit seinem Körper beschäftigt, vermutlich auf seine Ernährung achtet und höchst wahrscheinlich auch regelmäßig Sport treibt, für den kann diese Waage einen Mehrwert darstellen. Denn diese Zielgruppe ist einerseits bereit mehr Geld für sich auszugeben und andererseits zumeist in der Lage Messwerte sinnvoll für sich zu nutzen.
Die Withings Body Scan wurde uns von Withings für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller.
Bildquelle Withings
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