True Wireless Headphones sind in Mode. Auch weniger Apple nahe Publikationen können Apple hier den Erfolg des großen Durchbruchs nicht absprechen – mit den AirPods hat der Konzern das erste breit akzeptierte und populäre Produkt in diesem Bereich vorgestellt. Mittlerweile gibt es einiges an Konkurrenz – wir haben die TicPods Free ausprobiert.
Die TicPods stammen von dem Start-up Mobvoi, wir hatten von dem Konzern bereits eine Smartwatch im Test. Das Start-up finanziert die meisten seiner neuen Produkte über Crowdfunding, so auch die TicPods. Die drahtlosen Kopfhörer waren ein voller Erfolg und konnten sich fast drei Millionen Finanzierung sichern. Mittlerweile sind sie regulär im Handel erhältlich.
Was gab es bei der Vorstellung der AirPods für eine Häme gegen das Design des Konzerns. Wohlwollend könnte ich sagen, dass der Hersteller das Design seiner ikonischen Kopfhörer weitgehend beibehalten hat – und einfach nur das Kabel entfernt hat. Weniger nett waren diverse Vergleiche, die sofort – auch hier – die Runde machten und die Kopfhörer von Apple mit Oral-B-Zahnbürsten verglichen.
Aller Häme zum Trotz – auch die AirPods wurden zur Ikone für True Wireless Headphones. Das zugegeben eigenwillige Design hat aber auch seine Vorteile. So ist das Mikrofon näher beim Mund, ein großes Plus beim Telefonieren.
Was die Bauform betrifft, übernehmen die TicPods Free damit das Design der AirPods, auch sie besitzen einen in Richtung Mund ragenden Stift. Das war es dann aber auch schon mit den Ähnlichkeiten. Die Ohrhörer selbst sind in In-Ear-Bauweise und sitzen damit deutlich strammer. Das sorgt in der Theorie für besseren Sound, schirmt den Träger aber auch mehr von der Umwelt ab.
Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, die Kopfhörer werden in dunkelblau, weiß und rot angeboten. Zum Laden werden die TicPods waagrecht in das mitgelieferte Ladecase eingesetzt.
Da es sich hierbei um kein „One Size fits All“-Modell handelt, musste ich bei meinem ersten Test etwas zwischen den Ohrstücken herumprobieren. Sobald die richtigen Polster gefunden sind, sitzen die Kopfhörer gut im Ohr. Die Kopfhörer sind wasserresistent nach IPX5 und können auch dank des Halts so gut für Sport eingesetzt werden. Earhooks gibt es keine.
Anders als die AirPods verstehen sich die TicPods auf unterschiedliche Steuerungsgesten. Per Streichen entlang des Stifts wird die Lautstärke reguliert, per Klick auf den linken Ohrhörer löst ihr Play/Pause aus, per Klick auf den rechten Ohrhörer Siri. Doppeltipps bringen den Hörer zum nächsten Titel.
Im Test funktioniert die Steuerung eigentlich gut, es gibt nur eine Ausnahme: Nasse Finger. Beim Sport ist die Steuerung weitgehend sinnlos und reagiert nicht oder unvorhergesehen. Mit der App – sie ist für Android und iOS erhältlich – können Updates eingespielt werden.
Die Akkulaufzeit liegt bei guten vier Stunden, die Kopfhörer sind nach 15 Minuten Ladezeit für 85 Minuten Nutzung geladen. Eine volle Ladung nimmt ungefähr 45 Minuten in Anspruch.
Die Bauform bietet offenbar nur wenige Vorteile, was den Klang betrifft. Der Ton besitzt in den meisten Fällen etwas zu viel Hall, zudem gibt es das umgekehrte Beats-Problem: Es fehlt deutlich an Bass. Dennoch ist der Ton annehmbar, nur eben deutlich anders abgestimmt als bei der Konkurrenz. Wer nicht unbedingt Drum and Bass damit hören möchte, ist ganz gut bedient. Immerhin schirmt die Bauweise Umgebungsgeräusche gut ab.
Beim Führen von Telefonaten gibt es keine Schwächen. Der Gesprächspartner ist gut zu hören und dieser hört auf der anderen Seite auch gut den Nutzer der TicPods Free.
Die TicPods Free sind eine interessante, preisgünstigere Alternative zu bekannten True Wireless Headphones. Die Verarbeitung ist gut und die Kopfhörer sind auch gut für den Sport geeignet. Leider gibt es leichte Schwächen was den Klang und die Steuerung betrifft.
Die TicPods Free werden für 129,99 Euro direkt auf Amazon zum Kauf angeboten und sind in Tages- oder Blitzangeboten auch günstiger zu bekommen.
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