Wärmebildkameras zeigen ein Bild der Welt, das dem menschlichen Auge normalerweise verborgen bleibt. Das des langwelligen Infrarotspektrums. Damit lassen sich viele Dinge sichtbar machen. Zum Beispiel Isolierprobleme an Häusern. Aber auch defekte Elektronikbauteile. Wir haben die Thermal Master P2 Pro ausprobiert.
Der Hersteller nennt sein Modell die kleinste Wärmebildkamera der Welt. Auch wenn wir das nicht überprüfen können, ist die Kamera wirklich sehr klein. Das Kameramodul ohne Aufsatz und ohne Stecker misst gerade mal 30x20x8 mm. Befestigt man die magnetisch haltende Makrolinse, steigt die Dicke auf gerade mal 12 mm.
Auspacken
Die Box enthält die Kamera, die Makrolinse, ein Lightning-Verlängerungskabel und einen Adapter von Lightning auf USB-C. Somit lässt sich die Wärmebildkamera sowohl an iPhones mit Lightning-Connector als auch an USB-C betreiben. Der Adapter ist allerdings mit USB-C-Stecker ca. 38 mm lang, so dass die Kamera dann etwas am unteren Ende des iPhones hervorsteht.
In Betrieb nehmen
Die Kamera benötigt eine App, um Bilder zu liefern. Beim ersten Anstecken ans iPhone kommt ein Hinweis mit einem Link zu den beiden verfügbaren Apps des Herstellers. Diese führen Anwender:innen zunächst durch das Menü und dann kann es auch schon losgehen. Die Apps bieten zahlreiche Möglichkeiten, das Bild darzustellen. Außerdem lassen sich Messwerte einblenden. Die App speichert Fotos und Videos. Auf Wunsch können diese aber in die Fotomediathek übernommen werden.
Bildqualität
Wärmebildkameras sollen in der Regel unsichtbare Hitzequellen oder Wärmebrücken anzeigen. Zum Beispiel an Häusern, oder elektronischen Geräten. Deshalb spielt die Auflösung einer solchen Kamera meisten nur eine untergeordnete Rolle. Zur Identifikation von Wärme reicht es aus. Daher haben die meisten Geräte eine Auflösung von maximal 240×240 Pixel. Die P2 Pro von Thermal Master kommt mit – für den Formfaktor – erstaunlichen 512 x 384 Pixeln. Das macht die Bilder detailreicher. Auf dem iPhone bemerkt man aber auch, dass offenbar per Software nachgeschärft wird.
Eine Häuserfront bei der man deutlich die Heinzungsleitungen erkennen kann.
Der Mac mini führt seine Abwärme Hinten raus, wie man auf diesem Bild gut erkennt.
Setzt man die magnetische Makrolinse vor das Objektiv lassen sich Objekte aus einer Nähe von 4cm betrachten. Für Arbeiten an Mikroelektronik ist das ein wirkliches Plus.
Mit der Makrolinse erkennt man auch Wärmequellen an integrierten Bauteilen.
Technische Daten
- Größe: ca. 30x20x8 mm mit Makrolinse ca. 30x20x12 mm
- Gewicht: 9 Gramm
- Stromverbrauch: 0,33 Watt (wird durch den Port versorgt)
- Temperaturbereich: -4 °F bis 1112 °F (-20 Grad bis 600 Grad Celsius)
- Genauigkeit: +/- 2 Grad Celsius
- iPhone 8 bis iPhone 16 (Pro)
Fazit – P2 Pro Wärmebildkamera
Durch ihr kleines Gehäuse aus Aluminium und das geringe Gewicht, lässt sich die P2 Pro fast überall mit hinnehmen. Sie kann in der Hemd- oder Jackentasche transportiert werden. Auf dem iPhone mit USB-C sollte sie nur während des Betriebes stecken. Durch den langen Lightning zu USB-C-Adapter steigt das Risiko, dass der Anschluss beschädigt wird. Die zahllosen Einstellungen in den beiden Apps und die reibungslose Integration machen die P2 Pro zu einem wirklichen Hilfsmittel. Das sie kein Spielzeug ist, spiegelt sich auch im Preis wieder. Das Gerät kostet knapp 350 Euro bei Amazon. (LINK*)
Wir haben die P2 Pro von Thermal Master für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank.
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