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Ausprobiert: Tado Thermostate V3+

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Vergangene Woche haben wir das Eve Thermo Thermostat und den Eve Door & Windows Sensor ausprobiert. Eve bietet damit seine smarte Heizungslösung auf HomeKit-Basis an, natürlich gibt es aber auch andere Hersteller. Hier wollen wir uns nun einen der Konkurrenten näher ansehen – Tado bietet eine ähnliche Lösung mit einigen Besonderheiten. 

Auch Tado versucht die Heizung in euer Smarthome einzubinden, erweitert die Hardware aber um einige Funktionen innerhalb des eigenen Services. So muss der Nutzer nicht zwangsweise eigene Automatisierungen anlegen, manche davon nimmt der Dienst selbst ab. Der Hersteller versucht offenbar, einen Schritt weiterzugehen – vom reinen Hardwareverkäufer hin zum Serviceanbieter. Natürlich lässt sich Tado das auch etwas kosten. Doch beginnen wir lieber am Anfang.

Design und Verarbeitung

Tado setzt voll auf das Thema Design. Die Thermostate selbst sind überraschend klein und bestechen durch ihre klare, einfache, Linienführung. Die Temperatur kann direkt auf dem Thermostat geregelt werden, dafür gibt es eigenes Drehrad, die aktuelle Temperatur wird mit einem kleinen weißen Display angezeigt.

Im Gegensatz zu Eve setzt Tado auf eine eigene Bridge. Diese liegt dem Starterpaket bei und ist sehr klein. Optisch erinnert sie ein wenig an einen klassischen Ethernetadapter, sie muss via Kabel mit dem Router verbunden werden. Das bringt zwei Vorteile: Einerseits wird kein iPad oder Apple TV als Steuerzentrale benötigt, andererseits können die Thermostate auch via Alexa oder Google Home gesteuert werden.

Die Heizkörperthermostate werden mit vertikaler und horizontaler Beschriftung angeboten, das Drehen der Anzeige ist im Unterschied zu Eve nicht möglich. Zusätzlich gibt es diverse Raumthermostate, Tür- oder Fenstersensoren gibt es nicht – diese sollen aber auch nicht benötigt werden. Warum? Dazu später mehr,…

Installation

Die Installation könnte vorbildlicher nicht sein – der Kunde wird sehr ausführlich durch die Installation in der App geleitet. Die Funktionsweise gleicht der anderer Hersteller. Zuerst wird eine Manschette aufgesetzt, dann das Thermostat aufgeschraubt. Einen Schraubenzieher und ggf. eine Rohrzange zur Demontage der alten Thermostate benötigen wir dennoch.

Ich bin handwerklich absolut nicht mit Begabung gesegnet, dennoch war die Anbringung der Thermostate nicht sonderlich schwer. Der Vorteil liegt hier in der Bauform – dadurch, dass die Thermostate etwas kleiner sind als die Konkurrenz, ist das Handling etwas einfacher.

Einrichtung

Die Einrichtung ist ebenso einfach, sie wird direkt über die App des Anbieters vorgenommen, diese wird später auch für die intelligenten Funktionen benötigt. Sobald ein Thermostat angeschlossen ist, kann es in der App ausgewählt werden. Ihr müsst dazu den HomeKit Code scannen und kurz danach taucht das Thermostat in der App, und HomeKit, auf.

Sofern ihr auch Alexa für die Steuerung des Thermostats nutzen möchtet, gibt es den passenden Skill dazu im Amazon Store des Sprachassistenten. Ist dieser aktiviert, werden die Thermostate beim Smarthome-Suchlauf erkannt. Es empfiehlt sich, den Geräten sprechende Namen zu geben, anschließend ist auch die Steuerung via Alexa ohne Probleme möglich.

Ein weiterer praktischer Vorteil: Die Hardware versteht sich auch mit IFTTT, dadurch könnt ihr besonders komplexe Steuerungen und Rezepte anlegen, die auch Dienste wie Musik oder Beleuchtung mit einbinden. Ein Beispiel? Ein Button-Druck und IFTTT schickt das Smarthome in den „Love Mode“,… den Rest überlasse ich eurer Fantasie.

Je Raum kann ein eigener Heizplan eingestellt werden, zudem versucht die App, die Wettervorhersage einzubinden und damit weiter zu sparen. Ferner bietet die Anwendung ausführliche Statistiken, auch die Heizkostenersparnis wird angezeigt.

Service

Tado bietet unterschiedliche Versionen seiner Thermostate an, wir haben uns das neue Tado V3+ angesehen. Während sich an der Hardware wenig geändert hat, gab es vor allem ein Update für die Software. Nutzer der alten Thermostate müssen das Update übrigens bezahlen, 20 Euro werden hier fällig. Wir waren aufgrund des aktuellen Startersets von der Gebühr befreit.

In der neuen Version gibt es neuerdings die Funktionen Auto-Assist sowie Raumluft-Komfort. Auto-Assist bietet die Möglichkeit, dass die Heizung automatisch auf geöffnete Fenster reagiert. Ohne diese Funktion erhaltet ihr nur eine Pushnachricht, die Regelung der Heizung müsst ihr dann selbst noch vornehmen. Zudem regelt der Service die Heizung je nach Anwesenheit der Bewohner. Dafür werden auf jedem iPhone Geofences eingerichtet, sobald alle Nutzer das Haus verlassen haben, regelt Tado die Heizung aktiv herunter. Ebenso starten die Thermostate selbst, sobald sich der erste Bewohner wieder nähert. Diese Services sind kostenpflichtig – das Abo kostet 3 Euro im Monat oder 25 Euro im Jahr.

Der Climate Assist misst generell die Luftqualität innerhalb eurer Räume und erhebt dabei deutlich mehr Daten als nur die Temperatur. So wird beispielsweise die Luftfeuchtigkeit gemessen und zum Lüften aufgefordert. Somit soll Schimmelbildung vermieden werden.

Noch einmal zurück zu Abo vs. Upgrade-Preis: Am Ende kommen Bestandskunden übrigens günstiger weg. Hier werden zwar die 20 Euro für das Update fällig, dafür wird danach kein Abo mehr benötigt.

Technische Daten

Abmessungen: 7,8 x 5,2 x 5,2 cm
Gewicht: 177 Gramm
Batterien: 2 x AA
Unterstütze Smarthome-Dienste: Apple HomeKit, Amazon Alexa, Google Assistant, IFTTT

Eve Thermo und Tado im Vergleich

Ich habe beide Lösungen jetzt parallel getestet – welche ist die bessere? Darauf gibt es eine klare Antwort: Es kommt darauf an. Tado bietet jedenfalls eine einfache, formschöne Lösung mit vielen Funktionen. Dank Bridge ist die Einbindung anderer Services problemlos möglich, zudem ist die Reichweite höher. Während Eve seine Verbindung via Bluetooth realisiert, setzt Tado offenbar auf WLAN – was die Reichweite massiv erhöht und sich gut in einem bestehenden Mesh-WLAN realisieren lässt. Am Ende hatte ich mit den Eve Thermostaten vor allem ein Problem: In anderen Stockwerken war die Steuerung sehr verzögert oder schlug ab und an fehl. Bei Tado ist mir das hingegen so nicht passiert.

Wer eine einfache, günstige Lösung ausschließlich für HomeKit sucht, sollte sich definitiv die Lösung von Eve ansehen. Sofern ihr mehr sucht, und vor allem die praktischen Zusatzservices interessant findet, solltet ihr euch das Tado System näher anschauen. Wer seine Thermostate auch händisch steuern möchte, sollte ebenfalls bei Tado vorbeisehen, das echte Rad ist im Unterschied zu dem fummeligen Touchdisplay ein großer Vorteil.

Fazit

Tado liefert mit seinen smarten Thermostaten eine praktische und formschöne Komplettlösung, die weit über die blanke Hardware hinausgeht. Dadurch lässt sich das Zubehör mühelos in viele verschiedene Ökosysteme einbinden. Dabei punktet das System vor allem durch seine erweiterten Funktionen. Dank Raumklima-Funktion spare ich mir mittlerweile meine Wetterstation. Außerdem muss ich meine Heizung durch gutes Geofencing nur noch sehr selten manuell (nach-) regeln und eigentlich nie selbst ein- und ausschalten. Allesamt keine besonders wichtigen Dinge – aber Dinge, die das Leben einfacher machen und am Ende vielleicht auch noch den einen oder anderen Euro Heizkosten sparen.

Das Startset wird aktuell für 118,95 Euro auf Amazon angeboten. Außerdem gibt es unterschiedliche andere Konfigurationen sowie Optionen mit mehr als einem Thermostat. Diverse Händler, wie das von uns häufiger verlinkte Tink, bieten hier ebenfalls interessante Packages mit guter Ersparnis an.

Am Tag der Veröffentlichung dieses Artikels – dem 16.12. – hat Amazon die Thermostate auch im Tagesangebot. Das Starterset kommt hier auf 97,49 Euro, ein einzelnes Thermostat auf 52,99 Euro. Ein unschlagbarer Preis!

Die smarte Heizungslösung wurde uns von Tado für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller!
Zu den Links:
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Tags: Ausprobiert, Smarthome, Tado, Heizen, Test

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