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Ausprobiert: Sonos One

Der Kampf um den Markt smarter Lautsprecher hat seinen Höhepunkt erreicht. Alle Hersteller digitaler Assistenten haben mittlerweile ihre Lösungen in Position gebracht. Amazon und Google fluten den Handel mit immer neuen Modelle. Apple steigt wie immer etwas später ein, der HomePod mit Siri soll Anfang nächsten Jahres verfügbar sein. Sonos konnte sich bei Multiroom-Soundsystemen einen Namen machen und möchte mit dem Play One jetzt auch eine smarte Lösung bieten. 

Der Hersteller Sonos geht die Technik von der anderen Seite her an. Bisher punkten die Boxen vor allem durch ihren guten Klang und mannigfaltige Funktionen. Neu ist jetzt die Integration eines bzw. sogar mehrerer Sprachassistenten. Hierfür wird jedoch zum Glück kein eigener Assistent entwickelt – vielmehr greift Sonos auf bereits etablierte Assistenten zurück. Den Anfang macht Alexa von Amazon, nächstes Jahr soll der Google Assistant folgen. Beide Konzerne versuchen Marktanteile gutzumachen und bieten ihre AI auch für Dritthersteller an, Sonos macht sich dies zunutze.

Eigentlich klingt es nach einer perfekten Symbiose. Während die Hersteller von Sprachassistenten bis jetzt noch keine wirklich guten Boxen anbieten können, hat Sonos hier die Expertise. Auf der anderen Seite jedoch haben beide Konzerne bereits große Entwicklungen im Bereich der Assistenten hinter sich und verfügen über ein breites Ökosystem. Dank Amazon Alexa ist es nicht nur möglich, die eigenen Medien per Sprache zu steuern – es kann auch auf das umfangreiche Skill-System zurückgegriffen werden.

Design und Verarbeitung

Beim Design orientiert sich Sonos am bereits länger erhältlichen Namensvetter, dem Play:1. Der neue One ist etwas größer, sieht seinem Bruder aber sehr ähnlich. Es gibt eine schwarze und weiße Version, die Verarbeitung ist nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Der neue Lautsprecher ist ebenfalls resistent gegen Feuchtigkeit und kann damit auch im Bad ohne Probleme aufgestellt werden.

Im direkten Vergleich zum Play:1 fällt auf, dass der neue Lautsprecher etwas höher geraten ist. Offensichtlich brauchen die sechs Fernfeld-Mikrofone ihren Platz. Statt der klassischen Tasten gibt es an der Oberseite nun auch Touch-Bedienelemente, ähnlich wie beim großen Sonos Play:5. Dadurch wirkt die Box moderner, die Optik ist zudem aus einem Guss und wird nicht durch Tasten gebrochen.

Funktionen und Bedienung

Das Setup läuft genauso problemlos wie bisher. Die Box wird an das Stromkabel angeschlossen, wahlweise könnt ihr noch ein LAN-Kabel für die Internetverbindung eingestecken und los geht’s. Dazu startet ihr am besten die App auf eurem Smartphone und folgt der Schritt-für-Schritt Anleitung. Am Ende der Installation kann dann Alexa aktiviert werden. Dafür müsst ihr euch einmalig bei Amazon anmelden und die Box dort aktivieren bzw. den Zugriff erlauben.

Die Bedienung der Box erfolgt klassisch über die Controller App auf einem PC/Mac oder über die App. Sonos unterstützt eine breite Masse von Musikdiensten aller Hersteller, so beispielsweise auch Spotify, Amazon Music, Google Music und Apple Music. Über die bald völlig offene API können auch sonst unübliche Dienste wie Podcastplayer eingebunden werden – PocketCasts ist bereits seit längerem direkt in der Oberfläche verfügbar. Zusätzlich können ebenso eigene Server eingetragen werden und auch der Zugriff auf Radiostationen ist ohne Probleme möglich.

Zumindest die Regelung von Play/Pause und Lautstärke kann auch direkt über die Touchtasten erledigt werden. Zudem lässt sich das Mikrofon per Touch deaktivieren. Eine weiße LED informiert euch über den Status des Mikrofons.

Sonos One und Sprache

Neu ist die Bedienung per Sprache. Ihr könnt mit Alexa die Lautstärke ändern, aber auch Musik in anderen Räumen starten, sofern ihr über mehrere Sonos Speaker verfügt. Sobald eine Sonos One im Netzwerk ist, ist es möglich, alle Lautsprecher via Stimme zu adressieren. Leider können jedoch keine Multiroom Gruppen erstellt oder gesteuert werden. Nach und nach werden, neben Amazon Music, andere Musikdienste nachgerüstet. Vor wenigen Tagen gab es so das erste große Update, so wird jetzt auch Spotify unterstützt.

Der Zugriff auf das Alexa Ökosystem ist hingegen ohne Probleme möglich. Skills können über die Alexa App oder alexa.amazon.com wie auf einem Echo auch auf dem Sonos One freigeschaltet werden. Zudem ist es möglich, auch mit allen anderen Alexa Geräten das Sonos System anzusprechen und zu steuern. Eine schlechte Nachricht für alle Stereofreunde zum Abschluss: Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, zwei Play:1 oder zwei One zu einem Stereopaar zu verbinden. Eine Verknüpfung von einem Play:1 und einem One funktioniert jedoch nicht.

Klang

Der Sonos One verfügt über zwei Klasse D Verstärker, zudem gibt es einen Hoch- und einen Mitteltöner. In Sachen Technik klingt das sehr nach einem Play:1 und auch in Realität hat sich hier wenig getan. Insgesamt wirkt der Ton etwas wärmer und dynamischer, wirklich nennenswerte Unterschiede gibt es aber nicht. Für meinen Geschmack mangelt es den Boxen in der Grundeinstellung etwas an Bass, dank Equalizer für Bässe und Höhen kann hier aber schnell Hand angelegt werden. Zudem hilft die Soundverbesserung Trueplay enorm. Dabei misst die Box den Raum über dumpfe Wummertöne und das Mikrofon des Smartphones akkustisch aus, ähnliches düfte Apple mit dem HomePod planen.

Dass es keine nennenswerten Verbesserungen gibt, ist aber nicht negativ gemeint – ganz im Gegenteil. Im Vergleich zu allen Echo-Modellen liefert Sonos mit Abstand den besten Klang. Während dieser bei Amazon von Generation zu Generation mitunter sogar schlechter wurde, konnte Sonos die Qualität trotz mehr verbauter Technik gewohnt hochhalten.

Technische Daten

Maße (H x B x T) – 161,45 x 119,7 x 119,7 mm
Gewicht – 1,85 kg
Produktoberfläche – Weiß mit mattweißer Front; Schwarz mit mattschwarzer Front

Funktionen auf der Oberseite
Touch-Steuerung für Lautstärkeregelung, vorheriger/nächster Track, Wiedergabe/Pause und Mikrofon aus. Generelle Statusanzeige, Mute-Statusanzeige und Voice-Feedback

Absoluter Datenschutz
Eine leuchtende LED-Anzeige sorgt dafür, dass ihr immer seht, ob das Mikro eures Speakers eingeschaltet ist.

Fazit

Die Frage nach der perfekten Symbiose muss ich trotz allem aktuell leider negativ beantworten – zumindest noch. Dafür ist der Funktionsumfang von Alexa noch zu begrenzt. Letzten Endes kann die Sonos One in Sachen Sprachsteuerung weniger als ein klassischer Echo. Aber die Entwicklungen laufen offensichtlich auf Hochtouren. Nächstes Jahr sollen dann auch der Google Assistent und – für Apple Nutzer besonders spannend – die Unterstützung für AirPlay 2 nachgereicht werden. Das System ist noch neu und Sonos gibt sich Mühe. Interessierte Nutzer, die keine Lust auf Einschränkungen haben, können es auf jeden Fall im Auge behalten.

In Sachen Hardware selbst gibt es keinen Grund für Kritik. Im Preisbereich von 229 Euro meiner Meinung nach klar die beste Box und ohnedies das beste und stabilste Multiroom System. Die Multiroom-Box ist seit Ende Oktober beispielsweise bei Amazon direkt verfügbar.

Passend zu diesem Kurztest findet ihr hier meine Meinung zu (eingeschränkten) Ökosystemen im Apfeltalk Editor’s Podcast.

Wir haben die Sonos One für diesen Test selbst erworben.

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Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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