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Ausprobiert: Netgear Orbi WLAN-Mesh System AC2200

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Alles ist besser mit Bluetooth? Vielleicht – aber alles Bluetooth nützt mir nichts, wenn ich keine Daten bekomme. Heutzutage klinken sich unzählige Geräte via Funkwellen in das heimische Netzwerk ein, dabei ist die Reichweite oder Geschwindigkeit des WLAN-Netzwerks oft der unangenehme Flaschenhals. Während Apple leider keine Hardware in diesem Segment mehr herstellt, rittern viele bekannte Hersteller um die Vorherrschaft auf dem WLAN-Mesh-Markt. 

Fangen wir aber bei den Basics an. Bei Mesh handelt es sich um ein WLAN-Netz mit mehreren Access Points. Die Zugriffspunkte verbinden sich untereinander ebenfalls via Funk, so soll auf eine große Fläche optimaler Empfang gewährleistet werden. Die Grundidee ist eigentlich so alt wie WLAN selbst, viele Hersteller bieten seit langer Zeit sogenannte Range-Extender oder Repeater an. Die neuen WLAN-Mesh-Systeme, die wir auch in einer Apfeltalk Live Sendung empfohlen haben, punkten jedoch durch höhere Reichweite und Geschwindigkeit sowie zusätzlich durch eine deutlich einfachere Konfiguration. Viele Hersteller – von Google über Linksys bis hin zu Netgear – bieten Mesh-Sets an, wir haben uns das Orbi AC2200 System von Netgear näher angesehen.

Design und Verarbeitung

Beim Design gibt sich Netgear sehr zurückhaltend. Grundlegend sehen der Router und die Satelliten gleich aus: Schlichtes weißes Plastik, am oberen Ende eine runde blaue Status-LED. Der Unterschied zwischen dem Router und den Mesh-Konten wird erst bei einem Blick auf die Rückseite klar. Der Router bietet einen WAN-Anschluss und drei klassische RJ45-Anschlüsse, die Satelliten nur jeweils zwei. Hinzu kommt der Anschluss für das Stromkabel und neben der Power-Taste auch noch eine Taste zum Sync – dazu aber später mehr.

Installation

Die Installation ist denkbar einfach – ihr startet mit dem Router. Diesen positioniert ihr in der Nähe eures Modems und verbindet beide Geräte mit dem mitgelieferten Netzwerkkabel. Orbi-Systeme mit integriertem Modem (sodass ihr euer Kabel-Modem entsorgen könnt) gibt es leider nicht.

Die Satelliten bringt ihr dann an den gewünschten Stellen an, dabei könnt ihr ein „Netz“ oder eine „Kette“ aufspannen. Das bedeutet, dass sich nicht jeder Knotenpunkt mit dem Router via Funk verbinden können muss, es reicht, sofern er einen anderen Knoten – der mit dem Router Funkverbindung hat – erreicht. Dadurch sinkt zwar die Leistung für den letzten Punkt in der Kette, aber immerhin können so auch komplexere Funkstrecken abgedeckt werden.

Sobald alle drei Geräte angesteckt sind, drückt ihr auf jedem Gerät die Sync-Taste und die Endpunkte finden und verbinden sich von selbst – fertig. Wahlweise könnt ihr euch auch von der App (auf iOS oder Android) durch das sehr einfache Setup leiten lassen, wirklich notwendig ist das aber nicht.

Handhabung

Stichwort App: Während die Anwendung für die Erstinstallation eigentlich nicht notwendig wäre, ist sie für die Verwaltung und Administration des Netzwerks sehr praktisch. So könnt ihr viele unterschiedliche Einstellungen direkt auf eurem Smartphone vornehmen.

Ansonsten schlägt sich das Netzwerk-Set im Test sehr wacker. Die Geschwindigkeit ist hoch, die Verbindung stabil. Ein großer Vorteil: In Mesh-Netzwerken wechseln Endgeräte tatsächlich nahtlos zwischen den Knoten. Bei Repeater-Lösungen bleibt ein Gerät oft unnötig lange an seinem Netzwerk „kleben“, obwohl es in der Nähe einen besseren Knoten gäbe, in Mesh-WLANs greift hier der Router ein und kümmert sich automatisch um die beste Verteilung. Der Nutzer selbst merkt nichts, die Verbindungen reißen nicht ab.

Schließen wir mit nackten Zahlen: Alleine die Basisstation soll 350 Quadratmeter mit WLAN versorgen. Natürlich sprechen wir hier von Idealbedingungen – ohne Störquellen oder Wände – beides finden wir in der Praxis nie vor. Im Test konnte der Router zwei Stockwerke je 100 Quadratmeter mit 2,4 GHz WLAN gut versorgen, sobald wir die Mesh-Punkte aktivierten, selbst mit dem schnelleren, aber Reichweite begrenzten, 5 GHz Netz. Das ist eine Leistung, die kein Repeater bisher erzielen konnte.

In Sachen Geschwindigkeit soll das System bis zu 273 Mbit/s bieten. In unserem Test erreichten wir bis zu 220 Mbit/s, ein sehr guter Wert. An den Rändern des Empfangs lag die Übertragungsrate immer noch bei 30 Mbit/s – das reicht für das Streamen von HD-Filmen, die Übertragung großer Datenmengen macht hier aber keinen Spaß mehr.

Technische Daten

  • Kombinierte WLAN-Geschwindigkeit – Orbi AC2200-Router und AC2200-Satellite (866 + 866 + 400 MBit/s)
  • Reichweite – 375 Quadratmeter
  • Dedizierter Backhaul – 2X2
  • WLAN-Technologie – Tri-Band
  • MU-MIMO – Ja
  • Antennen – Router: Vier (4) leistungsstarke interne Antennen. Satellites: Vier (4) leistungsstarke interne Antennen
  • Abmessungen – 14,2 x 6,09 x 16,77 cm (Router), 14,2 x 6,09 x 16,77 cm (Satellite)
  • Gewicht – 476 g (Router), 476 g (Satellite)
  • Gigabit Ethernet Ports – Zwei (2) 10/100/1000 MBit/s Gigabit Ethernet Ports (Router), 1 WAN und 1 LAN
  • Arbeitsspeicher – Router: 256 MB Flash und 512 MB RAM, Satellite: 256 MB Flash und 512 MB RAM

Fazit

Urbi et Orbi – mit dem Orbi Mesh System bringt Netgear zwar weder WLAN zum Erdkreis noch zur ganzen Stadt, aber immerhin für die ganze Wohnung – oder das Haus – inkl. Terrasse, Garten oder Nebengebäude. Dabei könnt ihr komplett auf das Verlegen von Netzwerkkabeln verzichten und habt dennoch überall den perfekten Empfang.

Das Set punktet durch sein schlichtes Design, hohe Leistung und die einfache Konfiguration. Zudem kann das System jederzeit durch den Kauf eines neuen Mesh-Punktes erweitert werden. Der Router wird im Set mit zwei Knotenpunkten für 279,99 Euro direkt auf Amazon angeboten.

Wer noch mehr Geschwindigkeit oder Reichweite benötigt, kann sich auch das neue AC3000 System ansehen. Hier starten die Sets bei 340 Euro direkt auf Amazon, die Abdeckung liegt dann bei bis zu 350 m2.

Das Orbi Mesh-Set wurde uns für Netgear für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller!
Zu den Links:
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Tags: Orbi, WLAN, Ausprobiert, Mesh, Netgear

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