Ist VR noch in aller Munde? Nachdem Apple auf der WWDC in San Jose ja ordentlich vorgelegt hat, ist es doch einigermaßen still geworden. Dennoch sind 360-Grad-Aufnahmen und Videos eine spannende Sache. Mit der Insta360 One lassen sie sich kinderleicht anfertigen. Und eine faszinierenden „Bullet-Time-Modus“ gibt es noch dazu. Wir haben die Insta360 One von Hardwrk ausprobiert.
Gegenüber ihrer Vorgängerin bietet die Insta360 One eine deutlich gesteigerte Auflösung und eine bessere Montage am iPhone-Lightning-Port. Außerdem ist gleich ein kleines Stativ und eine 8 GB MicroSD Karte mit dabei. Geladen wird die Kamera über einen Micro-USB-Anschluss. Für Bullet-Time-Aufnahmen gibt es zusätzlich ein Nylon-Band an dem die Kamera dann herum geschwungen werden kann. Dazu aber später mehr.
Die Insta360 One kann auch ohne iPhone betrieben werden. Dazu legt sie dann die Bilder auf der SD-Karte ab. Der eingebaute Lightning-Stecker ist versenkt angebracht und kann auf Knopfdruck ausgefahren werden. Wird sie nicht benötigt, kann die Kamera in einem mitgelieferten zylindrischen Gehäuse transportiert werden, das im Bedarfsfalle auch als kleines Stativ dient.
Beim ersten Anstecken des Gadgets an das iPhone wird einem per PopUp der Download der passenden App angeboten. Diese ist schon – wie beim Vorgängermodell auch – dafür optimiert, dass das iPhone um 180 Grad gedreht gehalten werden muss, also mit dem Lightningport an der Oberseite.
Wenn man sich mit dem Thema näher beschäftigt, muss man einigermaßen umdenken. Rundum-Fotos kennen kein vor und hinter der Kamera. Es gibt auch im Prinzip keine Ausrichtung der Kamera. Man hält die Insta360 One einfach ins Geschehen und drückt auf den Auslöser. Das war es. Mit der nachträglichen Bearbeitungs-Funktion können Bildausschnitt und der kreative Umgang mit dem Foto gewählt werden. Das reine Rohmaterial nützt nichts, denn es bedarf einer Software, die aus den beiden Kamerabildern wieder ein Ganzes macht.
Bei der Insta360 One erledigt das entweder die iOS-App oder eine Desktop-Version. Diese kann dann auch mit Videos umgehen, die zum Beispiel bei der oben zitierten Bullettime entstehen.
Ihr volles Potential entfaltet die kleine Kamera bei der so genannten Bullet Time. Der Name wurde durch die Matrix-Filme geprägt, in denen eine besondere Aufnahmetechnik für bewegte Kamerafahrten in einer statisch wirkenden Szene sorgte. Damals wurden zahlreiche Spiegelreflexkameras genutzt, um den Effekt zu erzielen. Mit der Insta 360 One geht das im Prinzip ganz einfach, wie dieses Tutorial-Video eindrucksvoll zeigt.
Dass man bei der Aufnahme der Bullet-Time-Videos in der Tat immer mit einem erhobenen Arm im Stile der Freiheitsstatue da steht ist ein Nebeneffekt, dem man aber durchaus verschmerzen kann. Die Aufnahmen sehen beeindruckend aus und sind im Gegensatz zu denen in den Matrix-Filmen, auch relativ leicht herzustellen.
Sowohl mit, als auch ohne iPhone, kann man die Insta 360 One gut verwenden. Wenn es spontane Aufnahmen seien sollen, dann muss nicht erst das iPhone angesteckt werden. Wichtig ist, dass man die akustischen Signale der Kamera beachtet. Erst wenn die einen Ton von sich gibt, ist da Bild auch wirklich aufgenommen. Am iPhone wird das zusätzlich mit einem Hinweis signalisiert. So lange sollte man die Kamera also ruhig halten.
Wer sich noch nicht mit 360-Grad-Fotografie beschäftigt hat, wird eine kleine Lernkurve benötigen. Dennoch lassen sich relativ schnell gute Ergebnisse erzielen. Mit ihren 82 Gramm Gewicht kann man die Kamera immer noch irgendwo unterbringen und hat sie dann schnell parat. In jeden Fall ist sie eine gute und konsequente Weiterentwicklung der kleinen Insta nano. Ein wenig Probleme hat sie mit Aufnahmen in schlecht beleuchteten Bereichen. Man sollte also immer für ausreichend Licht sorgen.
Für die Insta 360 One gibt es kostenlose Apps für macOS, iOS und Windows. Aus iOS heraus lassen sich schnell bestimmte Effekte erzielen und diese dann an viele soziale Netzwerke und Messenger teilen. Wer möchte kann auch direkt live zu Youtube, Facebook und Twitter streamen und mit der neuen Funktion „Freecapture“ überlässt man dabei den Zuschauern die Wahl des Bildausschnitts.
macOS-Version (OSX Yosemite und höher)
Windows-Version (Windows 7, 65 Bit und höher)
Erhältlich ist die Kamera in der hardwrk-Edition bei Amazon für 359 Euro. (Link)
Wir haben das Gerät von hardwrk für diesen Artikel zur Verfügung gestellt bekommen.
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