Bereits für das 2. Quartal 2016 angekündigt, ist der neue Router von AVM mit etwas Verspätung seit August im freien Handel erhältlich.
Ich durfte das neue Flagschiff von AVM, die Fritz!Box 7580, in meinem heimischen Testgebiet ausprobieren. Ziel des Testes war es, die Eigenschaften und Neuerungen der Fritz!Box 7580 in einer Umgebung auszuprobieren, die keine Laborbedingungen bietet und so eine objektive Beurteilung des Mehrwertes gegenüber dem vorhandenen Router (hier eine Fritz!Box 7490) abgeben zu können. Mir ging es dabei hauptsächlich um die Reichweite der beiden Funknetze und der daraus resultierenden Geschwindigkeits- und Stabilitäts-Verbesserungen, ohne zusätzliche, stromverbrauchende Hardware wie Repeater oder Telefonanlagen einsetzen zu müssen.
Ich nutze in einem dreigeschossigen Haus eine Fritz!Box 7490 an einem 16Mbit IP-Anschluß der Telekom (Magenta Zuhause S Entertain) um ca. 300qm mit einem ausreichenden WLAN-Signal zu versorgen. Dabei steht der Router in der mittleren Etage in einem Regal eines Einbauschranks aus Ahornholz. Versorgt werden per WLAN, auf alle drei Etagen verteilt, mehrere IP-Kameras, ein Multifunktions-Drucker, mehrere iPhones und iPads, einige MacBooks, drei AppleTV, ein TV und ein Amazon FireTV-Stick. Es handelt sich hier um ein heterogenes Netz aus 2,4GHz und 5GHz Empfängern. Weitere Geräte wie iMac, MacMini, NAS-Speicher, Spielekonsolen, Mediareceiver, etc. werden über Cisco-Verteiler im LAN mit der Fritz!Box verbunden. Die Fritz!Box funkt mit zwei unterschiedlichen SSID parallel im 2,4GHz und im 5GHz Bereich. Das Gastnetzwerk ist für beide Funkbereiche aktiviert.
Darüber hinaus sind an der Fritz!Box 7490 vier Fritz!Fon Modelle per DECT angemeldet und zwei weitere analoge Telefone an den Telefonanschlüssen des Routers angeschlossen. Am S0-Anschluß der Fritzbox hängt eine Eumex-Telefonanlage, welche mit ihren Klemmanschlüssen die damals im Haus verlegten, restlichen Telefondosen in den einzelnen Räumen versorgt. Ein weiteres analoges Telefon und die Fax-Einheit des Multifunktionsdruckers sind hierüber mit der Fritz!Box verbunden.
Mit diesem ursprünglichen Setup läuft eine Fritz!Box 7490 seit etwas mehr als 2 Jahren bisher ohne Ausfälle. Die Reichweite des 2,4GHz-Funknetz ist ausreichend für alle drei Etagen und versorgt sogar noch einen Teil des hinter dem Haus befindlichen Gartens. Das 5GHz-Netz ist allerdings nur in der mittleren Etage und dort auch nur in nicht allzu großem Abstand zum Router effizient nutzbar.
Die Fritz!Box 7580 kommt wie ihre Vorgänger auch mit folgendem Lieferumfang:
Alle notwendigen Informationen zur Ersteinrichtung, wie SSID, WLAN-Schlüssel und Fritz!Box-Passwort, sind ebenfalls wieder auf der Rückseite der Box auf einem Aufkleber angebracht und zusätzlich auf einer beiligenden Karte aufgedruckt.
Während einigen früheren Baureihen der Fritz!Box 7490 noch ein Y-Anschlußkabel für klassische kombinierte DSL-ISDN-Anschlüsse mit vorgeschaltetem Splitter beilag, welches bei Anschluß an einen IP-Anschluß mit F-Stecker adaptiert werden musste, ist der Fritz!Box 7580 nur noch ein DSL-Anschlußkabel mit vorkonfektioniertem F-codiertem Stecker beigelegt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Fritz!Box 7580 werksseitig nur noch an einem IP-basierten Anschluß funktioniert. Das verbaute xDSL-Modem kann nicht mehr mit kombinierten Anschlüssen umgehen. Um die Box allerdings auch für diese Anschlüsse vorzubereiten, hat man ihr einen WAN-Anschluß spendiert, an dem neben einem Kabel- oder Glasfasermodem, auch ein normales DSL-Modem betrieben werden kann.
Leider ist der Fritz!Box 7580 wieder ein Steckernetzteil beigelegt worden. Dies hat meiner Meinung nach je nach Ausführung, durch seine Größe, einen erheblichen Nachteil. Es passt oftmals nicht in der gewünschten Ausrichtung in die ausgewählte Steckdose oder den Verteiler, ohne weitere Steckdosen zu verdecken. Ebenfalls gestaltet es sich durch ein Steckernetzteil schwieriger, eine Steckdose hinter einem Schrank oder einem Regal, z. B. im Flur zu nutzen, da es zu dick ist und nicht dahinter passt. Dieser Fritz!Box 7580 war ein Steckernetzteil mit horizontaler Ausrichtung des Steckers beigelegt. Es gibt allerdings auch Netzteile, die eine vertikale Ausrichtung des Steckers haben. Diese sind zumindest in einer gerade ausgerichteten Steckdosenreihe zu benutzen, ohne dass die Nachbardosen verdeckt werden.
Die Optik der Fritz!Box hat sich zu den Vorgängern stark verändert. Während die Vorgängerboxen fast alle lagen, also ein flaches Gehäuse, teilweise mit „Haifischflossen“-Antennen-Atrappen ausgestattet waren, kommt die 7580 in einer aufrechten Form daher. Antennen, oder Auswüchse, welche eine Antenne andeuten sollen, sucht man vergeblich. Der aufrechte Stand, der Wechsel der überwiegenden Farbe Rot zu Weiß, und das eckige, klare Gehäuse verleihen der Box ein wertiges Aussehen und lassen sie im Vergleich zur 7490 fast schon wuchtig und sehr viel größer erscheinen. Tatsächlich aber sind die Aussenmaße der 7580 nur minimal größer als die der 7490. Mit knapp 730 Gramm ist sie allerdings um gut 250 Gramm schwerer als ihr direkter Vorgänger. Durch die aufrechte Form macht sie auch etwas Platz an ihrem Aufstellort.
Die Anschlüsse sind alle gut zu erreichen und geben, da sie nun ausnahmslos alle, bis auf einen USB-Anschluß, auf der Rückseite angeordnet sind, ein aufgeräumtes Bild am Aufstellort ab. Die Vorgängerbox hatte die zwei F-codierten Telefonbuchsen seitlich angebracht und so konnten daran angeschlossene Kabel von analogen Telefonen nicht gänzlich versteckt verlegt werden. Wie die Fritz!Box 7490 ist auch die Fritz!Box 7580 für die Wandmontage geeignet. Der Vorgänger hatte auf der Rückseite Einkerbungen für Schraubenköpfe, so dass die Box anschließend flach an der Wand auflag. Die Fritz!Box 7580 lässt sich über einen mitgelieferten Bügel, welcher auch die Anschlüsse etwas schützt, entweder in einer sehr stabilen Form aufstellen, oder aber durch den Bügel und die darin befindlichen Bohrungen an der Wand aufhängen.
Die Fritz!Box 7580 verfügt insgesamt über
Damit bietet sie insgesamt einen USB 3.0 Anschluß und den WAN-Anschluß mehr an als ihr Vorgänger. Die 7490 verfügt zwar auch über 2 USB-Anschlüsse, jedoch hat nur einer davon die Möglichkeit USB 3.0 Geräte mit höheren Datenraten zu versorgen. Einen direkten WAN-Anschluß findet man an der Fritz!Box 7490 nicht. Hier müssen vorgeschaltete Modems über den LAN 1-Anschluß angeschlossen werden.
Die Einrichtung der Fritz!Box ist ein Kinderspiel, sofern man wie ich, von einem früheren Modell auf die Fritz!Box 7580 wechselt. Es muss lediglich eine Sicherung der alten Fritz!Box gemacht werden. Diese wird dann einfach auf der neuen Fritz!Box wiederhergestellt. Alle Daten, inklusive ISP-Zugangsdaten, Telefonbuch, Passwort und WLAN-Schlüssel der alten Box befinden sich anschließend auf der neuen Box und sie nimmt direkt ihren Betrieb auf.
Aber auch eine Neueinrichtung gestaltet sich nicht sonderlich problematisch, sofern man über die Zugangsdaten seines ISP verfügt. Der Einrichtungs-Assistent der Fritz!Box führt ohne Probleme durch das Menü und fragt alle notwendigen Daten ab.
Etwas schade ist es, dass zusätzliche Informationen zu einzelnen Kontakten im Telefonbuch, z. B. Bilder, und auch Nachrichten der einzelnen Anrufbeantworter, welche sich auf einem USB-Stick befinden, sowie die Hintergrundbilder der Mobiltelefone nicht automatisch wieder verfügbar sind. Selbst wenn man den USB-Stick in den gleich nummerierten USB-Anschluß steckt, muss man hier manuell tätig werden und die Bilder alle einzeln den Kontakten wieder zuordnen. Ebenfalls werden die Mobiltelefone nicht automatisch an der DECT-Basis angemeldet. Dies muss man für jedes Telefon einzeln über die DECT-Taste an der Fritz!Box vornehmen.
Die Einrichtung dieser Fritz!Box, obwohl grundsätzlich sehr benutzerfreundlich, hat mich allerdings direkt am Anfang vor ein kleines Problem gestellt. Die Box, welche mir freundlicherweise von AVM leihweise zur Verfügung gestellt wurde, war offensichtlich bereits benutzt worden und man hatte sowohl die SSID, den WLAN-Schlüssel, als auch zu allem Überfluß das Fritz!Box-Passwort geändert. Ich konnte die Box also weder über WLAN, noch über LAN einrichten. Da die Fritzboxen seit einigen Modellen bereits nicht mehr über einen Reset-Knopf verfügen, gibt es dokumentiert nur zwei Möglichkeiten, die Werkseinstellungen wieder herzustellen.
Die erste Möglichkeit erfolgt aus dem Konfigurationsmenü der Fritz!Box, welches allerdings mit einem mir nicht bekannten Passwort geschützt und somit nicht erreichbar war. Die zweite Möglichkeit beschreibt den Anschluß eines analogen Telefons an die Fritz!Box. Dieses Telefon muss allerdings über das Mehrfrequenz-Wählverfahren verfügen. Ich besitze zwar insgesamt vier analoge Telefone, jedoch beherrschen davon alle nur das Impuls-Wählverfahren und drei davon haben sogar nur eine Wählscheibe.
Hat man allerdings ein analoges Telefon mit MFW-Verfahren zur Hand, lässt sich die Werkseinstellung einer Fritz!Box über folgende Tastenkombination am Telefon wieder herstellen:
Wenn zu den Änderungen des WLAN-Schlüssels, dem Fritz!Box-Passwort und der SSID, wie bei mir, auch noch der DHCP-Server in der Box ausgeschaltet wurde, hat man praktisch gar keine Chance mehr, mit normalen Mitteln auf die Box zuzugreifen. AVM hat hierfür allerdings glücklicherweise eine Hintertür eingebaut, so dass man der Box dennoch wieder Leben einhauchen kann. Man muss nur wissen, wie es geht und dabei helfen die Suchbegriffe „Notfall-IP“ und „Passwort vergessen“.
Dazu muss die Box direkt über LAN 1 mit der Netzwerkkarte eines PCs oder eines Macs verbunden sein. Mit Aufruf der Notfall-IP über einen Browser (bei neueren Fritz!Boxen lautet sie 169.254.1.1) gelangt man zur Oberfläche der Fritz!Box. Anschließend kann man hier die „Passwort vergessen – Funktion“ aufrufen. Ist die Fritz!Box weniger als 10 Minuten in Betrieb, gibt sie darüber einen Link frei, der die Box auf Werkseinstellungen zurücksetzt.
Diesen Hinweis hatte ich zunächst überlesen und habe daher einige Zeit vergeblich versucht den Werksreset darüber auszulösen.
Die Fritz!Box 7580 hat als DECT-Basisstation die Möglichkeit, bis zu sechs Handgeräte am Festnetzanschluß zu verwalten. Mit den zusätzlichen vier analogen Anschlüssen, kann sie demnach insgesamt acht Telefone bedienen. Über den Anschluß einer Telefonanlage über den zusätzlichen S0-Bus, sind weitaus mehr Kombinationen denkbar. Die integrierten Telefonie-Optionen reichen dabei über ein Telefonbuch, Rufnummernzuordnung, Klingelsperren bis hin zu zeitgesteuerten Anschlußkonfigurationen. Die Fritz!Box macht im Bereich der Telefonie eine wirklich gute Figur und könnte eigentlich problemlos eine vorhandene Telefonanlage ersetzen. Leider bietet sie nur Platz für zwei analoge Telefone und auch keine Klemmanschlüsse, so dass man im Haus verlegte Telefondosen daran (ohne Lötarbeiten) nutzen könnte. Somit ist man in solchen Fällen auf einen weiteren Stromverbraucher wie eine Telefonanlage angewiesen. Zu erwähnen ist aber, dass an den beiden analogen Anschlüssen der Fritz!Box ältere Wählscheibentelefone (z.B. ein W28) noch funktionieren. Einen Anruf annehmen kann man mit solchen Telefonen grundsätzlich immer, ein ausgehendes Telefonat führen, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Der Anschluß der Fritz!Box kann erfreulicherweise mit den Impulsen eines Nummernschalters einer Wählscheibe noch umgehen.
An der DECT-Basis lassen sich nicht nur die AVM-eigenen Fritz!Fon-Modelle anschließen, sondern alle GAP-fähigen Mobilteile. Allerdings ist der Leistungsumfang der Basisstation auf die Benutzung von Fritz!Fon-Modellen ausgerichtet und bietet beim Betrieb dieser Mobilteile eine Fülle von zusätzlichen Funktionen über die normale Telefonie hinaus. So kann man sich RSS-Nachrichten auf die Handgeräte schicken lassen, Internetradio darüber hören, Livebilder einer Webcam empfangen und sogar im Netzwerk befindliche DLNA-Server bedienen, indem man über das Handgerät einen Medien-Inhalt auswählt und dieser automatisch auf dem entsprechenden Gerät, z. B. ein SmartTV abgespielt wird. Die Einrichtung der Fritz!Fon Modelle erfolgt fast automatisch über den an der Box befindlichen DECT-Button und benötigt im ersten Schritt auch keine Einrichtung über die Konfigurationsoberfläche. Sobald das Mobilteil der Basisstation bekannt gemacht worden ist, kann man darüber telefonieren. Es empfiehlt sich allerdings ein Feineinstellung und individuelle Konfigurationen in den Telefonie-Optionen der Fritz!Box vorzunehmen, damit man den Leistungsumfang für sich optimal nutzen kann.
Neben den angeschlossenen Telefonen, lassen sich fünf integrierte Anrufbeantworter völlig unabhängig davon ganz individuell einrichten und bieten damit auch bei Abwesenheit weitreichende Konfigurationsmöglichkeiten für den privaten, familiären oder auch geschäftlichen Alltag.
Die Reichweite der Mobilteile ist dabei enorm. Jedes einzelne Telefon funktioniert innerhalb des Hauses durch mehrere Wände und zwei Betondecken, sogar bis ins Nachbarhaus und an den Rand des ca. 1000qm großen Grundstücks ohne erkennbare Schwächen in der Telefonie. Ich würde sogar behaupten, dass die Verbindung zwischen einem Fritz!Fon und der Fritz!Box nahezu störunanfällig ist. Weder Leuchtstoffröhren, Netzteile jeglicher Bauart, Mikrowellen und Elektromotoren (Fenster-Rolläden), können der Verbindung etwas anhaben. Und dies sogar im sogenannten ECO-Modus. Hierbei wird die Intensität der viel diskutierten DECT-Strahlung auf ein Minimum reduziert und bei Nichtgebrauch der Handgeräte sogar ausgeschaltet. In der Praxis merkt man von dieser Funktion nichts. Bei ankommenden Rufen reagieren die Handgeräte fast zeitgleich und nur minimal verzögert (ca. eine halbe Sekunde), als die angeschlossenen analogen Telefone und die Telefonanlage.
Wie bereits erwähnt, ist die Fritz!Box 7580 werksseitig, ohne zusätzliche Hardware wie ein DSL-Modem, nur noch an einem IP-basierten Anschluß nutzbar. Immer noch sehr verbreitete Annex B-Anschlüsse (ISDN-DSL) können mit der Box wegen des verbauten vectoring-fähigen xDSL-Modems nicht mehr bedient werden. Inhaber eines solchen Anschlusses sollten sich also vor dem Kauf der Fritz!Box 7580 auch über die Anschaffung oder die Weiterverwendung eines DSL-Modems informieren.
Eine weitere technische Neuerung ist die bei der Fritz!Box 7580 erstmals von AVM verwendete MU-MIMO (Multi-User MIMO) Technologie. Die verwendeten WLAN-Chips können so über insgesamt 8 Antennen (4x Input und 4x Output) bis zu vier Geräte gleichzeitig mit einem stabilen und schnellen WLAN-Stream versorgt werden. Allerdings muss das Empfängergerät auch über die MU-MIMO Technologie verfügen, damit der volle Leistungsumfang auch ausgenutzt werden kann. Dies ist momentan noch die Crux an der vielversprechenden Technik, welche theoretische Übertragungsraten von über 1,7Gbit/s erreichen soll.
Es gibt kaum Laptops, Tablets oder Smartphones, welche bereits über diese Technik verfügen. Und selbst wenn sie irgendwann im Laufe der nächsten Jahre die Geräte mit bisheriger MIMO-Technologie in den Regalen der Händler ablösen, wird es sicher noch einige Zeit dauern, bis sie in den Privathaushalt einziehen. Allerdings sollen auch die weit verbreiteten Geräte mit WLAN-ac und MIMO-Technologie von der neuen Routertechnik profitieren. In meinem Fall darf ich allerdings vorwegnehmen, dass meine Testgeräte, zumindest im 5GHz-Bereich keine merklichen Vorteile in Punkto Geschwindigkeit und Reichweite erhalten haben.
Die Voraussetzung für MU-MIMO ist eine Weiterentwicklung auf Basis des 802.11ac-Standards im Bereich der Kanalbreite. Dies hat AVM natürlich ebenfalls in seinem Router umgesetzt. Hierbei handelt es sich um die Bezeichnung Wave2, bei der die maximale Kanalbreite von bisher 80MHz auf 160MHz angehoben wird.
Wie wirkt sich nun die neue Technik auf meine Testumgebung aus? Mir war vor dem Anschliessen der Fritz!Box 7580 bereits klar, dass die theoretischen Bruttoraten nicht annähernd, zumindest nicht außerhalb eines Testlabors, erreicht werden. Zu viele individuelle Begebenheiten, in Form von Baustoffen am und im Haus, Störeinflüsse und natürlich auch die extreme Abhängigkeit der verwendeten Gerätschaften, würden einen wissenschaftlich fundierten Test unmöglich machen. Diesen Anspruch hatte ich demnach auch nicht. Mir war es wichtig, dass ich aus der bei mir gegebenen Infrastruktur für mich und auch für einige interessierte Leser, ableiten konnte, ob sich ein Umstieg von z. B. einer Fritz!Box 7490 auf die neue Fritz!Box 7580 lohnt.
Im Bereich der über LAN miteinander verbundenen Geräte leistet die Fritz!Box 7580 zuverlässige, stabile und nahezu störungsfreie Arbeit. Die Leistung entspricht, auch wenn ausschließlich der interne 4-Port-Switch der Fritz!Box genutzt wird einem Gigabit-Netzwerk. Natürlich beeinflussen auch hier die angeschlossenen Gerätschaften und auch die Größe der Daten die Transfergeschwindigkeit. Ich konnte hier zum Vorgänger, aber auch zu den von mir verwendeten Cisco-Switches keinen Unterschied feststellen.
Die USB-Anschlüsse bleiben allerdings weiterhin unter ihren Möglichkeiten. Mit tatsächlich erreichten Geschwindigkeiten von etwa 35-40 MB/s beim lesenden, und knapp unter 20MB/s beim schreibenden Zugriff auf eine per EXT 3 formatierte USB 3.0-Festplatte und einen mit FAT32 formatierten USB 3.0-Stick per LAN, bleiben diese Raten weit unter den Datenraten, die ein Gigabit-LAN liefert und welche ein USB 3.0 Anschluss zu leisten vermag. Rein von der erreichten Geschwindigkeit wäre ein USB 2.0 Anschluss weiterhin ausreichend gewesen. Ähnliche Datenraten, minimal geringer, erreicht die Fritz!Box 7490 auch.
Das WLAN der neuen Fritz!Box 7580 wirbt mit 4×4 MU-MIMO und Datenraten von bis zu 2,5Gbit/s. Dabei werden von AVM die beiden Bänder 5GHz mit maximal 1,7Gbit/s und 2,4GHz mit maximal 800Mbit/s einfach addiert. Da ich selbst über kein Gerät mit dieser Technik verfüge, lag mein Hauptaugenmerk auf der Verbesserung im Bereich der Reichweite und Geschwindigkeit zu meinen Geräten mit überwiegend herkömmlicher 802.11n Technologie. Dennoch habe ich die Möglichkeit gehabt, ein MacBook Pro mit 3×3 MIMO für einen kurzen Test auszuleihen. Das Ergebnis war gegenüber meinem MacBook Pro aus 2012 im 2,4GHz Bereich überraschend, jedoch im 5GHz Bereich mehr als ernüchternd.
Ich habe jeweils eine 3GB große Datei von den MacBooks im 5GHz und im 2,4GHz Bereich, sowie von verschiedenen Standorten innerhalb des Hauses, auf mein per LAN angeschlossenes QNAP-NAS verschoben.
Während das neuere MacBook Pro bei 5GHz im Nahbereich des Routers tatsächlich durchschnittliche Datenraten von ca. 1,2Gbit/s erreicht und gehalten hat und damit sogar schneller als die LAN-Verbindung war, konnte es bereits mit einer Wand dazwischen im Nebenraum nicht mehr glänzen. Hier wurden im 5GHz Bereich nur noch knapp 100Mbit/s erreicht und dies lag dann sogar noch unter den Werten von durchschnittlich 150Mbit/s, die ich mit meinem MacBook aus 2012 mit WLAN-n im 5GHz Bereich erreichen konnte. Beide MacBooks verloren im dritten Nebenraum und im gleichen Abstand auf den beiden anderen Etagen den Kontakt zur Fritz!Box im 5GHz Bereich völlig. Eine Verbindung besteht zwar noch, jedoch werden die Anfragen nicht mehr beantwortet und nach kurzer Zeit, je nachdem wie das MacBook gehalten wird, ist die Verbindung getrennt. Das unterscheidet die Fritz!Box 7580 demnach leider nicht von ihrem Vorgänger. Bei der Fritz!Box 7490 sind die Datenraten im 5GHz Bereich zwar etwas geringer ausgefallen, aber auch hier ist nach einigen Metern, spätestens aber nach 3 Räumen Schluß mit dem 5GHz Signal. Hier hätte ich mir etwas mehr Reichweite gegenüber der Vorgängerbox gewünscht.
Punkten kann die Fritz!Box 7580 jedoch im 2,4GHz Bereich. Die Reichweite und dadurch auch die Geschwindigkeit hat sich hier tatsächlich etwas erhöht. Von durchschnittlich 250Mbit/s im Nahbereich der Fritz!Box 7490, erhöht sich im gleichen Abstand die Geschwindigkeit bei meinem 2012 MacBook auf knapp über 300Mbit/s und steigt in den Randbereichen des Hauses auf allen drei Etagen von verbleibenden 2-5Mbit/s auf immerhin 12-15Mbit/s.
Deutlicher wird der Reichweitenanstieg durch das neuere MacBook Pro, welches sich im Nahbereich bei etwa 400Mbit/s eingependelt hat und ebenfalls bis an die Randbereiche nicht unter 10Mbit/s gefallen ist.
Was bedeutet das in der Praxis? Für große Datenmengen eignet sich nach wie vor entweder nur ein Standort in unmittelbarer Nähe des Routers, oder eine LAN-Verbindung. Voraussetzung dafür ist ein entsprechend ausgestattetes Gerät mit mindestens 802.11ac und MIMO. Ich denke aber, dass ein Endgerät mit 4×4 MU-MIMO durchaus ein hohes Potenzial am WLAN der Fritz!Box 7580 ausschöpfen kann. Stimmen die baulichen Voraussetzungen, dürfte dies die derzeit schnellste Verbindung zwischen Endgerät und Router darstellen.
Für alle anderen Anwendungen, wie z. B. das Abrufen von E-Mails, das Surfen auf Internetseiten und sogar das Streamen von HD-Inhalten über WLAN (zumindest im 2,4GHz Bereich) bringt die Fritz!Box 7580 gegenüber der Fritz!Box 7490 eine deutliche Verbesserung mit. In den Randbereichen unseres Hauses war mit der Fritz!Box 7490 über WLAN bisher kein HD-Streaming möglich. Mit der Erhöhung der Reichweite im 2,4GHz Bereich, steht mit etwas über 10Mbit/s nun genügend Bandbreite zur Verfügung.
Nüchtern betrachtet reichen die technischen Verbesserungen nicht aus, um einen Wechsel von einer Fritz!Box 7490 zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt zu vollziehen. Geht man etwas mehr ins Detail, dann schlummert unter der schicken und stylischen Erscheinung der Fritz!Box jedoch eine technische Investition in die Zukunft. Die Zahl der WLAN-abhängigen Geräte in den Haushalten steigt stetig und wer bereits über Geräte mit mindestens 802.11ac Standard verfügt, und diese auch überwiegend im WLAN nutzt, der profitiert in einigen Bereichen bereits jetzt schon von der 4×4 MU-MIMO Technologie der Fritz!Box 7580. In Punkto Geschwindigkeit macht die Box unter diesen Bedingungen im Nahbereich des 5GHz Netzes einen enormen Sprung und dies wird sich je nach baulichen Voraussetzungen sicherlich auch auf weiter entfernte Standorte von Rechnern und Laptops, sowie Tablets und Smartphones auswirken.
Der Einführungspreis für die Fritz!Box 7580 liegt bei 289 Euro und damit weit über dem der Fritz!Box 7490, welche für 199 Euro in den Handel kam.
Die Reichweiten-Verbesserung des 2,4GHz Bereichs und auch die Tatsache, aktuelle und zukunftssichere Technik an meinem Anschluss zu betreiben, sowie das aus meiner Sicht stylische Äußere der Fritz!Box 7580 sind mir zwar insgesamt keine 289 Euro wert, da ich bereits Besitzer einer Fritz!Box 7490 bin, jedoch sind die knapp 90 Euroƒ Aufpreis bei einer kompletten Neuanschaffung sehr gut investiertes Geld.
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