Am Dienstag, 22. November startet mit Eufy auch in Deutschland die neue Firma der Gründer von Anker. Eufy will sich weniger um Gadgets, als um Smarthome-Lösungen kümmern. Wir hatten Gelegenheit, vorab schon den Robotersauger RoboVac 11 auszuprobieren.
Zugegeben, mit Apple und Zubehör hat ein Robotersauger nicht viel zu tun. Dennoch ist es mal interessant, was sich in diesem Segment getan hat. RoboVac 11 ist mit 230 Euro gleich das teuerste Produkt im Portfolio von Eufy. Eufy wurde im Januar 2016 von Anker in Seattle gegründet.
Wegen seiner Größe – RoboVac 11 selber hat einen Durchmesser von ca. 33 Zentimetern – kommt die ganze Sache in einem stattlichen Karton daher. Darin enthalten sind neben dem eigentlichen Roboter auch die Ladestation, eine Infrarot-Fernbedienung, Bürsten, ein Reinigungswerkzeug und ein Ersatz-Staubfilter. Die Fernbedienung benötigt zwei AAA-Batterien, die allerdings nicht beiliegen. Sie ist aber für den Betrieb des Saugers nicht zwingend notwendig. Wie üblich liegt eine Karte mit den Garantiebedingungen und eine Anleitung mit im Karton. Außerdem noch eine Schnellstartübersicht, denn wer liest schon gerne lange Dokumente.
RoboVac 11 muss nicht vollständig zusammengebaut werden. Lediglich zwei Bürsten müssen auf der Unterseite eingeklinkt und die Ladestation an passender Stelle in der Wohnung platziert werden. Danach muss Robi zunächst aufladen, bevor es das erste Mal auf Entdeckungstour geht. Das Aufladen wird durch eine blau pulsierende Anzeige auf der Oberseite signalisiert. Eine vollständige Ladung soll zwischen 300 und 360 Minuten dauern. Der Hersteller empfiehlt eine vollständige Ladung bevor die Reinigung stattfinden kann. Auf der Fernbedienung kann man noch die aktuelle Uhrzeit einstellen. Damit lassen sich dann RoboVacs Fahrten zu bestimmten Zeiten planen.
RoboVac 11 kommt mit zwei seitlich montierten rotierenden Bürsten und einer Rollbürste in der Mitte der Unterseite. Die seitlichen Bürsten sollen den Staub zur Mitte führen, wo dann die Rollbürste mit dem Saugwerk zusammen den Dreck in den passenden Behälter befördert. Dieser fasst laut Hersteller 0,6 Liter Schmutz. Fallsensoren an der Vorderseite sollen verhindern, dass der Roboter versehentlich Treppen hinunterfällt oder versucht, all zu große Steigungen zu überwinden.
RoboVac 11 läuft auf Befehl los und beginnt damit, den Teppich zu reinigen. Die Testumgebung ist alles andere als Homogen. Es liegen Kabel herum. (Es ist schließlich das Apfeltalk LIVE! Studio) und es gibt einen Läufer sowie einen Teppichschutz aus Plastik am Schreibtisch. Dazu kommen Metallbrücken zum Wohnzimmer in dem Laminat verlegt wurde.
Der Roboter beginnt damit, das Zimmer zu erkunden. Dabei stößt er sich ziemlich oft die nicht vorhandene Nase und ändert dann die Richtung. Mit den herumliegenden Kabeln hat er so seine Probleme. Die seitlich rotierenden Bürsten verwickeln die Kabel zu sehr. Um eine größere Katastrophe zu verhindern, musste eingegriffen werden. Erstes Lernergebnis: Keine Kabel auf dem Boden herumliegen lassen.
Nach einiger Zeit hat der Roboter das Wohnzimmer für sich entdeckt. Das dort in einer Ecke liegende Stehlampenkabel hat ihn aber zunächst nicht aus dem Tritt gebracht. Ebensowenig die Verbindungsleisten zwischen den Zimmern. Diese hat er problemlos überwunden. Das Wohnzimmer grenzt an den Flur. Auch hier fand RoboVac einen Weg und machte sich auf in den Selbigen. Zuerst sehen die Reinigungsläufe sehr chaotisch aus. Ein Mensch würde so natürlich nicht saugen. Es steht allerdings zu vermuten, dass RoboVac diese chaotischen Wege nutzt um sein „Revier“ kennenzulernen. Nach kurzer Zeit hat er den Weg in die Küche gefunden. Die Schwelle dorthinein fällt in Richtung der Küche allerdings steiler ab. Daher hatte er zunächst diesen Durchgang vermieden. Nach einiger Zeit fand er aber doch einen Weg „hinunter“ und begann damit, die Küche zu erkunden.
Lediglich der Weg über die ungewöhnlich hohe Schwelle zurück bereitete ihm Probleme. Daher verblieb er in der Küche und brauchte erneut Hilfe, den Raum zu verlassen. Zweites Lernergebnis: Die Türen von problematischen Räumen zumachen. Es ist aber nicht so, dass der Hersteller nicht darauf hinweist. In der Anleitung heißt es dazu: „Entfernen Sie Teppiche, die dicker als 15mm sind, diese können bei RoboVac zu Problemen führen“ und „Fallsensoren verhindern, dass das Gerät Treppen oder an anderen steilen Stellen herunterfällt.“
Neben der automatischen Reinigung kann der RoboVac 11 auch andere Funktionen ausführen. Diese werden auf der Fernbedienung ausgewählt. Die Fleckenreinigung versetzt das Gerät in spiralförmige Bewegungen über einer bestimmten Stelle im Raum. Die Eckenreinigung verringert die Fahrgeschwindigkeit und der Roboter fährt an den Kanten der Wand entlang. Durch die Einzelzimmerreinigung kann das Gerät sich nur auf einen Raum konzentrieren. Türen zu Nachbarräumen sollten allerdings geschlossen bleiben.
Mittels der Fernbedienung kann auch eine Reinigung zu einem bestimmten Zeitpunkt am Tag geplant werden. Der Roboter fängt dann automatisch an mit dem Reinigungsprogramm. Die Fernbedienung kann auch verwendet werden, um den Roboter manuell zu steuern. Damit kann man ggf. problematische Räume reinigen. Mittels der Home-Taste auf der Fernbedienung kann das Gerät dann zur Ladestation zurückgerufen werden. Je nach dem wo es sich gerade befindet, kann das einige Minuten oder auch länger dauern.
Reinigungsroboter sind an sich eine feine Sache. Erledigen sie doch lästige Aufgaben ohne unser Zutun. Je nach Beschaffenheit der Wohnung und der sich darin befindlichen Gegenstände kann es mehr oder weniger Lange dauern, bis eine vollständige Reinigung des Fussbodens erfolgt ist. Unterschiedliche Teppiche oder herumliegende Kabel können den RoboVac bis zur Fehlermeldung aus dem Tritt bringen. Wer nur Auslegeware, oder helles Parkett bzw. Laminat verlegt hat, sollte aber keine Probleme bekommen. Vermutlich braucht das Gerät eine Weile, bis es die Beschaffenheit der Wohnung kennt, denn in unseren Versuchen hat es all zu oft mehrfach gegen Tisch- oder Stuhlbeine gestoßen.
Die Testumgebung war aber auch alles andere als einfach. Herumliegende Kabel und Gegenstände, die auf dem Boden standen, brachten das Gerät mehrfach aus dem Tritt. Zweimal blieb es mit einer Fehlermeldung stehen, weil es sich in Kabeln verhakt hatte. Der Hersteller gibt an, dass man problematische Stellen blockieren sollte. Außerdem kann das Gerät helle Stellen besser erkennen, als dunkle. Wie genau die Raumerkennung arbeitet, ist nicht bekannt. Bei unseren Versuchen sah es nach einer Stunde immer noch chaotisch aus, dennoch wurden alle Stellen gereinigt.
Man bekommt den RoboVac 11 bei Amazon (Link).
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