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Ausprobiert: Apple Watch Edition Series 2 – Die Keramik-Uhr

Ohne weitere Notiz hat Apple die bisherigen Apple Watch Edition Modelle aus Gold aus dem Sortiment genommen. Man kann sie also nicht mehr kaufen. Ersetzt wurden die extrem teuren Uhren durch ein neues günstigeres Modell aus Keramik. Wir haben es ausprobiert.

Lieferumfang

Die Apple Watch Edition Series 2 kommt in einem würfelförmigen weißen Karton daher. In diesem befindet sich neben der Uhr selber das magnetische Ladedock, ein USB-Netzteil und zwei Kabel. Eines mit einem Ladeanschluss und eines mit Lightningstecker für das Ladedock. Dieses Zubehör ist bei den anderen Uhrenvarianten nicht enthalten.

Ersteinrichtung

Wie alle anderen Apple Watches muss auch die Keramik-Version erst mit einem iPhone gekoppelt werden, um zu funktionieren. Seit einigen iOS-Versionen kann man mehrere Uhren mit einem iPhone verbinden. Wir haben also die Edition zusätzlich zur vorhandenen Apple Watch Sport gekoppelt. Dabei konnten wir die neue Uhr aus dem Backup des alten Modells befüllen und hatten somit zwei identisch funktionierende und mit gleichen Apps ausgestattete Uhren. Das Einrichten aus dem Backup dauert ca. 30 Minuten und war somit nicht spürbar schneller, als bei den alten Uhren.

Die Uhr

Die Keramik fühlt sich schwerer an, als die Aluminium- Uhr. Mangels einer Präzisionswaage konnten wir das nicht genau messen. Apple gibt das Gewicht der Uhr (42mm) mit 45,6 Gramm an. Die Apple Watch Sport wird mit 34,2 Gramm beziffert Damit liegt die Edition genau um Mittelfeld. Die Uhr mit dem höchsten Gewicht ist die Apple Watch aus Edelstahl mit 52,4 Gramm. (Quelle)

Das Material fühlt sich sehr edel an. Das kann natürlich auch ein rein subjektiver Eindruck ob des hohen Preises von 1500 Euro sein. Das Gerät wirkt auch nicht billig, so wie auf manchen Youtube-Videos vom Hands on nach der Keynote. Ganz im Gegenteil: sie macht einen sehr hochwertigen Eindruck und fühlt sich gut am Arm an. Auch das leicht graue Armband, dessen Farbe Apple als „Wolke“ bezeichnet sieht am Arm gut aus. Es ist sicher Geschmacksabhängig und eine Typfrage, ob man eine weiße Uhr mit einem hellen Armband tragen kann.

Verarbeitung

Apple wirbt damit, dass das Gehäuse in einem aufwändigen mehrtägigen Herstellungsprozess zum Teil auch handgefertigt wird. Der Uhr liegt eine kleine Broschüre bei, die das Verfahren beschreibt. Mehr als auf der Webseite erfährt man daraus allerdings auch nicht. Man liest auch, dass die Anzahl der Uhren limitiert sein soll. Da Apple aber keine Nummern (außer der Seriennummer) vergibt, muss man diese Behauptung eher glauben. Sammlerwert bekommt die Uhr dadurch nicht.

Wir haben die Uhr mit unserer Makrolinse unter die Lupe genommen. Diese Bilder sind dabei herausgekommen.

Auch die digitale Krone (Digital Crown) ist aus Keramik.
Man erkennt deutlich, dass das Display kleiner als das Gehäuse ist.
Die Taste für Dock und die Notruffunktion.
Das Armband lässt sich natürlich auch bei diesem Modell durch Druck auf die Tasten wechseln.
Die Beschriftung auf der Unterseite gibt die Daten der Uhr wieder.
Alle Glasflächen sind aus Saphirglas hergestellt.
Der nun wasserdichte Lautsprecher.
Die Mikrofone für Siri und Telefonie.
Die neu gestalteten Sensoren auf der Unterseite.
Das Display der Apple Watch Edition mit der Retina-Auflösung.

Display kleiner als das Gehäuse

Apple versucht es zwar nicht zu verheimlichen, aber macht auch keine große Sache draus. Das Display ist ca. einen halben Millimeter kleiner, als das Keramikgehäuse. Das hat den Effekt, dass zum Rand hin eine kleine Stufe entsteht. Bei den anderen Uhren geht die Krümmung des Displays in die des Gehäuses über. Wenn man sich die Produktfotos (Renderings) auf der Webseite dazu ansieht, kann man es bei genauem Betrachten auch erkennen, auch wenn Apple durch geschickte Position der Uhr den Fokus davon ablenken will. Dieser Abstand ist sicher Materialbedingt nötig, trübt den ansonsten makellosen Zustand der Uhr ein wenig.

Displayhelligkeit

Apple wirbt damit, dass hellste Display verbaut zu haben, dass sie je hatten. Damit soll die Uhr das Problem lösen, dass man bei sehr starker Sonneneinstrahlung im Prinzip nichts mehr ablesen konnte. Beim Vergleichstest auf dem Schreibtisch war zunächst aber kein großer Helligkeitsunterschied festzustellen. Die Helligkeit der Anzeige wird aber sicher dynamisch geregelt.

Auf dem Schreibtisch, im unmittelbaren Vergleich schienen beide Displays gleich hell zu sein.

Fazit

Mit 1500 Euro gehört die Apple Watch Edition Series 2 sicher nicht zu den Schnäppchen auf dem Uhren- und Smartwatch-Markt. Die weiße Farbe des Keramiks ist ebenfalls sicher Geschmacksache. Das nicht ganz an den Rand heranreichende Display könnte einige verwundern, auch wenn hier vielleicht Herstellungsprozesse der Grund sind. Die Funktionen gleichen denen der anderen Uhren von Apple, denn wie vorher auch ist die technisches Basis in allen Modellen gleich (und deshalb haben wir sie an dieser Stelle nicht neu betrachtet.)

Neben dem mitgelieferten Zubehör gibt es keine exklusiven Extras wie zum Beispiel spezielle Zifferblätter wie bei der Nike-Version. Dennoch kann die Uhr einen in ihren Bann ziehen. Das Material ist toll und vielleicht ein Schritt von Apple in eine neue Richtung. Ganz schnell hat sich die Uhr am Arm eingelebt und wirkt als sei sie immer schon da dran gewesen. Vielleicht sehen wir ja im nächsten Jahr ein iPhone aus Keramik, das wäre sicherlich auch ein Verkaufsschlager, wenn Apple auch nicht die ersten wären, die ein Smartphone aus diesem Material herstellten.

Das Unboxing der Apple Watch Edition Series 2 gibt es als Teil unserer Aplfeltalk LIVE! Sendung #131

Michael Reimann

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