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Ausprobiert: AnkerWork B600 Videobar – All in One Webcam

Viele Menschen arbeiten derzeit im HomeOffice. Das Problem: Die richtige Webcam und das richtige Audio-Equipment sind meist schwer zu finden.

Diese Lücke will AnkerWork (eine Marke von Anker) mit der B600 Videobar schließen. Bei dem Gerät handelt es sich nicht nur um eine Videokamera, sondern um eine Komplettlösung.

Das Gerät hat eine Kamera mit 2K Auflösung bei maximal 30 Frames per Second (FPS.) Dazu kommen 2 mal 2 Watt Lautsprecher in Stereo-Anordnung, vier Mikrofone und eine LED-Flächenleuchte. Im Idealfall reicht also das Gerät aus um sicher durch jede Video-Konferenz zu kommen.

Auspacken

Im relativ großen Karton finden sich neben dem eigentlichen Gerät, ein USB-C auf USB-C-Kabel und ein Netzteil mit USB-C. Für die Einrichtung der Parameter der Kamera, kann man sich die Software „AnkerWork“ oder die passende iPhone-App herunterladen. Die Kamera ist auf einem Fuss montiert, der sich auch auf ein normales Stativ schrauben lässt. Ein passendes Gewinde ist dort integriert.

Die Kamera hat dabei eine beeindruckende Größe von ca. 18 x 5 cm (grob mit dem Zollstock gemessen.) Technische Daten siehe unten.

Anschließen und Einrichten

Anker schlägt die Verwendung des Netzteiles und des Datenkabels vor. Damit lädt der interne Akku der Kamera. Für die Video-/Audio-Funktion kann auch mit einem passenden Adapter ein eventuell vorhandener USB-A-Port am Mac genutzt werden. Beim Anschluss an einen stationären Rechner scheint die Verwendung des Netzteiles optional zu sein. Die Kamera funktionierte hier an einem Intel-iMac (2020) auch nur mit dem Datenkabel. Vermutlich wegen des vorgeladenen Akkus.  Der ebenfalls hinten am Gerät vorhandene USB-A-Port ist für Anker-Zubehör (z.B. Headsets) reserviert.

Um alle Parameter korrekt einstellen zu können, wird die oben erwähnte App benötigt. Die Einstellungen landen dann in der Kamera und werden dort gespeichert. In der App kann auch die Farbtemperatur des Lichtes eingestellt werden. Die Kamera bietet außerdem einen maximalen Blickwinkel von 95 Grad. Der kleinste Winkel beträgt 65 Grad. Außerdem kann die Kamera dem Gesicht folgen und dieses zentriert halten.

Sind nach dem obligatorischen Firmware-Update alle Einstellungen vorgenommen, steht die Kamera, bzw. die Videobar als Webcam zur Verfügung. Ihre Audio-Funktionen stehen in macOS auch Separat bereit. Die Mikrofone und die Lautsprecher sind als entsprechende Geräte in den Audioeinstellungen verfügbar. Die eingebauten Lautsprecher sind für die Wiedergabe von Sprache optimiert und daher klingt Musik darüber sehr Höhenbetont.

Bildqualität

Die Kamera hatte bei den Lichtverhältnissen hier am Schreibtisch zunächst ein paar Schwierigkeiten die Gesichtserkennung durchzuführen (Dämmerung und nur die Anker-LED in Betrieb) und stellte meistens den Hintergrund schärfer. Die eingebaute LED schaffte es nicht, genügend Licht zu erzeugen. Der Hintergrund war zusätzlich durch diverse RGB-LEDs im Raum sehr hell beleuchtet. Bei „normalen“ Lichtverhältnissen im Raum war die Gesichtserkennung kein Problem.

Der Autofokus reagiert schnell, aber nicht sehr schnell. Wenn noch Teile des Gesichtes, insbesondere die Augen, für die KI zu erkennen sind, wird ein Objekt im Vordergrund nicht fokussiert.

Die maximale Auflösung von 2K macht sich in einem deutlich detailreicheren Bild bemerkbar, Dabei hängt es letztendlich dann aber von der verwendeten Konferenzsoftware ab und wie diese mit der Kamera umgehen kann.

Am Besten funktionierte die Kamera, wenn der Hintergrund dunkel und nur der Monitor das Gesicht beleuchtet.

Bedienung

Die eingebaute LED-Flächenleuchte ist gleichzeitig auch die Datenschutzfunktion. Herunterklappen verdeckt das Objektiv und schaltet die Kamera aus. Ein Tippen auf die Touchfläche an der linken Seite deaktiviert das Mikrofon. Die Kamera zeigt dieses mit einem roten Licht unterhalb des Objektivs an.

Auch die Helligkeit der LED-Leuchte lässt sich per Touch-Control einstellen. Dazu kann man rechts neben dem Objektiv wischen. Tippt man auf die Touchfläche an der rechten Seite der Kamera wird das Licht ein oder ausgeschaltet.

In der Videokonferenz

Die Sprache der Teilnehmenden ist klar und deutlich zu verstehen. Die Lautstärke der eingebauten Speaker lässt sich leider nicht am Gerät einstellen. Hier muss man auf die jeweilige Video-Konferenz-Software vertrauen. Die anderen Teilnehmer der Konferenz (hier kamen Discord, Jitsi und Microsoft Teams zum Einsatz) konnten mich gut verstehen. Ein testweise gleichzeitig im Raum laufender Staubsauger war in der Konferenz nicht zu hören.

Die Mikrofone passen die Lautstärke der Stimme entsprechend an. Leider waren beim dem Lärm, den der Sauger gemacht hat die eingebauten Lautsprecher der Videobar nicht mehr zu hören. Daher sollten man trotz der guten Technik auf das Reinigen des Teppichs während einer Video-Schalte verzichten.

Hier ein kurzes Test-Video. Den Ton habe ich mit den internen Mikrofonen der B600 aufgenommen:

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Mehr Informationen

Fazit

Mit der Videobar B600 hat Anker ein All-In-One Gerät am Start. Es bietet alle Funktionen, die für Videokonferenzen benötigt werden. Je nach Lichtverhältnissen und Software macht die Kamera, dank ihrer hohen Auflösung (max. 2K) gute Bilder. Die Sprachqualität ist ausreichend und die eingebaute Geräuschunterdrückung (Staubsauger im selben Raum) funktioniert einigermaßen gut. Konferenzteilnehmende hörten kein Feedback (also sich selbst) sondern nur mich als Sprecher.

Im Vergleich zur ebenfalls von AnkerWork erhältlichen C300 Kamera (die ohne Lautsprecher auskommen muss), schneidet die B600 deutlich besser ab. Das Bild der C300 wirkt im Vergleich leicht matschiger und weniger Kontrastreich.

Gut gefallen hat mir die Möglichkeit, durch Herunterklappen des Lichtes das Objektiv zu verdecken. Das ist praktischer Datenschutz.

Ein paar Haken gibt es aber auch. Die Kamera ist sehr groß. Damit findet sie eher Halt an stationären Bildschirmen. An einem MacBook Pro von 2021 hielt sie zwar fest, aber das Display kam schon ziemlich ins Wackeln. Durch ihren Stativ-Anschluss kann sie aber perfekt auf handelsüblichen Fotostativen befestigt werden.

Die angepriesene automatische Anpassung des eingebauten LED-Lichts funktionierte zumindest hier nicht. Die Helligkeit der Lampe lässt sich zwar per Touch und ohne die Anker-Software einstellen, aber leider nicht die Farbtemperatur. Die automatische Gesichtserkennung hatte hier öfter Probleme und so verlor die Kamera den Focus und stellte den Hintergrund scharf. Das lag vermutlich aber an den sehr schwierigen Lichtverhältnissen hier im Studio.

Preis

Alles in allem bekommt man für knapp 230 Euro eine komplette Lösung fürs HomeOffice und muss sich nicht mit wackeligen Headsets herumschlagen. Anker liefert regelmäßig Firmwareupdates für die eingebaute KI der Kamera und die Hoffnung bleibt, dass die Focus-Probleme damit irgendwann behoben werden. Dennoch ist das Produkt kein Schnäppchen, muss sich aber nicht hinter vergleichbaren (und deutlich günstigeren) Systemen wie der Logitech-Streamcam * oder der Elgato-Facecam * verstecken.

Anker ist aber auch dafür bekannt regelmäßig Rabatt-Aktionen anzubieten und so kann der Straßenpreis der Kamera durchaus mal um bis zu 30% sinken.

Technische Daten:

  • Abmessungen: 18 x 4.6 x 3.8 cm
  • Gewicht mit Fuss: 462 Gramm
  • Mikrofone: 4
  • Lautsprecher: 2 mit je 2 Watt
  • Auflösung: 2K nativ
  • FPS: 30
  • Anschlüsse: 1xUSB-C Daten, 1x USB-C Laden, 1x USB-A Zubehör

Update: ein erster Rabatt ist bereits da, mit dem Code B600VBDE spart ihr 35 € bei der Bestellung.

Zu bekommen bei Amazon (Link)*

Transparenz: Wir haben die Kamera für diesen Test kostenlos von Anker zur Verfügung gestellt bekommen.

* Bei diesen Links handelt es sich um Affiliate-Links. Apfeltalk bekommt einen kleinen Teil des für euch unveränderten Kaufpreises.

Michael Reimann

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