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Ausprobiert: AfterShokz Trekz Air

Bei Premium Kopfhörern dominiert seit Monaten besonders ein Thema: Noise-Cancelling. Damit können störende Hintergrundgeräusche quasi ausgeblendet werden. Eine Entwicklung, die nicht in allen Fällen Vorteile hat. So kann es die Sicherheit beispielsweise beim Sport erheblich erhöhen, die Umgebung trotz Kopfhörer noch wahrzunehmen. AfterShokz geht mit seinen Knochenschallkopfhörern hier einen klar anderen Weg. Mit den Trekz Air gibt es jetzt ein neues, leichteres Modell, das wir ausprobieren durften.

Dem Sicherheitsaspekt tragen auch Hersteller von Noise-Cancelling Kopfhörern immer mehr Folge. Sony und Bose bieten unterschiedliche Ambient-Sound Modi, dabei werden gewisse Aspekte der Umgebung von Mikrofonen aufgezeichnet und über den Kopfhörer an das Ohr durchgestellt. So soll es möglich sein, Durchsagen im öffentlichen Verkehr oder ein läutendes Telefon trotz Noise-Cancelling noch wahrzunehmen. Auch Hersteller von Sportkopfhörern, wie die hier getesteten Jabra Elite Sport, bieten etwaige Modi – die Ergebnisse sind in den meisten Fällen aber eher der Kategorie „Notlösung“ zuzuordnen und nicht hundertprozentig zuverlässig.

Zugegeben, etwas futuristisch wirken Knochenschallkopfhörer schon. Zwar gibt es derartige Kopfhörer bereits länger, dennoch wirkt es komisch Ton zu hören, ohne etwas in oder über den Ohren platzieren zu müssen. Darin liegt aber auch der klare Vorteil. Knochenschallkopfhörer werden vor den Ohren angebracht, die Ohren selbst bleiben frei. Die Funktionsweise ist der eines Cochlea-Implantats sehr ähnlich. Teile des Gehörs werden unmittelbar übersprungen, der Ton wird über Schwingungen am Ohrknochen direkt an das Innenohr transportiert. Das Außenohr bleibt frei, so nimmt der Träger seine Umwelt noch vollständig wahr. Ansonsten gibt es moderne Standard-Kopfhörertechnik. Die Verbindung mit dem Abspielgerät wird mittels Bluetooth aufgenommen und auch auf eine Fernbedienung muss nicht verzichtet werden.

Design und Verarbeitung

Die AfterShokz Trekz Air präsentieren sich mit einem modernen, sportlichen Design. Der Kopfhörer besteht aus schweißabweisendem, griffigem, schwarz-grauem Plastik. Die Schallsensoren sitzen wie dargestellt vor den Ohren, die Fernbedienung befindet sich an dem kleinen Knubbel hinter den Ohren. Das Nackenband ist deutlich straffer als bei anderen Kopfhörern – damit schlägt es beim Sport nicht in den Nacken und ist dennoch flexibel. Im Vergleich zu den Vorgängern ist es, abgesehen von den Knubbeln hinter dem Ohr, deutlich dünner und der gesamte Kopfhörer somit leichter und angenehmer zu Tragen.

AfterShokz konnte 20 Prozent des Gewichts einsparen, mit knapp unter 30 Gramm liegt der Kopfhörer auf einem konkurrenzfähigen Niveau. Die Akkulaufzeit beträgt etwa 6 Stunden, geladen wird mittels beiliegendem Micro-USB-Kabel. Neben der Schwarz-Grauen Variante gibt es noch die Modelle mit pinkfarbenen, grünen oder blauen Highlights.

Funktionen und Anwendung

In erster Linie richten sich die AfterShokz Trekz Air an Sportler – vornehmlich Läufer und Radfahrer. Bei diesen ist es besonders wichtig, Umgebungsgeräusche wie den Straßenverkehr trotz Kopfhörer wahrnehmen zu können. Ebenso wäre eine Anwendung im Büro oder bei Berufen, bei denen ein Gehörschutz verwendet werden muss, denkbar. Im Test funktionierte die gemischte Wahrnehmung überraschend gut. Je nach Lautstärke der Kopfhörer können Außengeräusche tatsächlich völlig unverzerrt wahrgenommen werden und mischen sich so natürlich in die Wiedergabe des Kopfhörer.

In Sachen Bedienung gibt es keinen Grund zur Kritik. Die Koppelung funktioniert wie am Markt üblich, die Steuerung an der Fernbedienung hinter dem Kopf klappt überraschend gut. Die Tasten sind, auch mit nassen Fingern, überraschend reaktionsfreudig – aufgrund der geringen Größe ist die Steuerung mit Handschuhen aber leider undenkbar.

Klang

Kommen wir zur schwierigsten Kategorie, dem Klang. Hier ist ein fairer Vergleich mit anderen Kopfhörern eigentlich nicht möglich. Im Vergleich zu den Trekz Titanium liefern die Trekz Air einen spürbar verbesserten Klang. Im Vergleich zu In-Ear oder Over-Ear Kopfhörern wird der Vorteil aber zum Nachteil – die Musik wird durch jedes auftretende Nebengeräusch getrübt. Es ist ohne Probleme möglich Musik oder Hörbücher und Podcasts, vor allem unterwegs, zu genießen – dennoch halten die Kopfhörer hier konstruktionsbedingt nicht mit anderen Bauformen mit.

Fazit

Ohne Frage – die AfterShokz Trekz Air sind besondere Kopfhörer für einen sehr eigenen, zugeschnittenen, Anwendungsfall. Für den Fall, wo trotz Musik noch Umgebungsgeräusche wahrgenommen werden müssen, sind sie unschlagbar. Für den Genuss von Musik zu Hause sind sie eher weniger geeignet – diesen Anwendungsfall versuchen die Hersteller aber auch gar nicht erst zu adressieren. Beim Einsatz im Straßenverkehr können die Kopfhörer auf voller Linie überzeugen, das neue Modell besticht durch eine qualitativ hochwertige Verarbeitung, Stabilität und geringes Gewicht.

Die UVP liegt bei knapp unter 170 Euro, die Kopfhörer können direkt bei Amazon erworben werden.

Wir haben die Trekz Air von Aftershokz  zur Verfügung gestellt bekommen.

Zu den Links:
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Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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