ARM beschuldigt Qualcomm, durch die Nutzung nicht lizenzierter ARM-Technologien in der Snapdragon-X-Serie jährlich 50 Millionen US-Dollar Schaden zu verursachen. Der Streit entbrannte, nachdem Qualcomm das Start-up Nuvia übernommen hatte, dessen ARM-Lizenz angeblich eigenmächtig angepasst wurde.
ARM-Geschäftsführer Rene Haas erklärte vor einem Gericht in Delaware, Qualcomm habe nach der Übernahme von Nuvia die Lizenzgebühren reduziert. Statt die höheren Gebühren für ARM-Server-Technologien zu zahlen, habe Qualcomm die günstigeren Smartphone-Lizenzen angewandt. ARM fordert jedoch keine Entschädigung, sondern verlangt die Zerstörung der Nuvia-Chipdesigns.
ARM sieht in Qualcomm nicht nur einen Kunden, sondern einen potenziellen Mitbewerber, da Qualcomm mit den neuen Chips den PC-Markt angreift. ARM betont, dass es selbst keine eigenen Chips herstellt und bisher nicht im PC-Bereich aktiv war.
Qualcomm weist die Vorwürfe entschieden zurück. Laut Gerard Williams III, Senior VP of Engineering und Gründer von Nuvia, mache ARM weniger als ein Prozent des Snapdragon-Designs aus. Qualcomm zahle jährlich 300 Millionen US-Dollar Lizenzgebühren und sieht den Streit als Versuch von ARM, Konkurrenz im PC-Markt zu blockieren.
Qualcomm argumentiert, ARM nutze die Klage als strategisches Mittel, um zukünftige PC-Projekte zu behindern. Es verweist darauf, dass es bereits hohe Summen für die Nutzung von ARM-Designs zahle und weitere Ansprüche unbegründet seien.
Obwohl Apple nicht direkt beteiligt ist, spielt der Konzern eine indirekte Rolle.
ARM und Apple verbindet eine langjährige Partnerschaft. Der Ausgang dieses Streits könnte auch Apples Interessen beeinflussen, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Lizenzmodelle.
Der Streit zwischen ARM und Qualcomm zeigt, wie heiß umkämpft der aufstrebende PC-Markt für ARM-basierte Chips ist. Während ARM auf die Einhaltung seiner Lizenzmodelle pocht, will Qualcomm seine Position im Markt stärken. Die Entscheidung des Gerichts könnte langfristige Auswirkungen auf die gesamte Tech-Branche haben.
Via Reuters
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