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Apple-Watch-Verkaufsstopp: Die Hintergünde

Apple steht vor einer bedeutenden Herausforderung. Wenige Tage vor Weihnachten stoppt das Unternehmen den Verkauf seiner neuesten Smartwatch-Modelle in den USA.

Dieser Schritt ist das Ergebnis eines Patentstreits mit Masimo, einem US-amerikanischen Medizintechnikunternehmen. Masimo beschuldigt Apple, Patente im Zusammenhang mit der Blutsauerstoffmessung verletzt zu haben.

Kern des Problems

Wie Bloomberg berichtet, geht es in dem Rechtsstreit um eine Funktion, die Apple 2020 mit der Serie 6 der Apple Watch einführte. Diese Funktion informiert die Nutzer:innen über den Sauerstoffgehalt in ihrem Blut. Die Klage endete zwar in einer Pattsituation, aber die US-Handelskommission entschied, dass Apple gegen Patente verstößt. Ohne ein Veto des Weißen Hauses oder eine Einigung mit Masimo wird der Verkauf der betroffenen Modelle ab dem 21. Dezember eingestellt.

Betroffene Modelle

Hauptsächlich sind die mittelpreisige Serie 9 und das High-End-Modell Ultra 2 betroffen, die beide die Blutsauerstoffmessung bieten. Andere Modelle wie die Apple Watch SE sind von dieser Entscheidung nicht betroffen, da sie diese Funktion nicht aufweisen. Apple verkauft auch ältere Modelle wie die Serie 6, 7 und 8 nicht mehr direkt.

Verkaufsstop und Alternativen

Der Verkaufsstopp beginnt offiziell nach Weihnachten, aber Apple wird bereits am 21. Dezember mit dem Abbau der betroffenen Modelle in seinen Online-Stores beginnen. In physischen Stores soll der Verkauf bis zum 24. Dezember eingestellt werden. Dennoch können Kunden die Apple Watch Serie 9 und Ultra 2 vorerst weiterhin bei Einzelhändlern wie Best Buy, Target, Walmart und Amazon erwerben, da diese nicht direkt von Apple beliefert werden.

Auswirkungen auf Bestandskunden

Die Entscheidung hat keine Auswirkungen auf bereits verkaufte Apple Watches oder Modelle, die bis zum Beginn des Verbots verkauft werden. Bestehende Modelle werden weiterhin funktionieren. Apple erhielt zudem eine Ausnahme von der Kommission, um Kundensupport und Reparaturen für die betroffenen Uhren anzubieten.

Nächste Schritte für Apple

Die einfachste Lösung wäre eine Intervention des Weißen Hauses, die allerdings unwahrscheinlich erscheint. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Einigung und Lizenzvereinbarung zwischen Apple und Masimo. Der CEO von Masimo äußerte jedoch, dass Apple bisher kein Interesse an einer solchen Einigung gezeigt hat. Apple arbeitet derweil an einer Softwarelösung, um das Problem zu umgehen. Diese muss jedoch noch von den US-Zoll- und Grenzschutzbehörden genehmigt werden.

Historischer Kontext

Bei der Entwicklung der ursprünglichen Apple Watch vor etwa einem Jahrzehnt legte Apple großen Wert auf Gesundheitsüberwachung. Das Unternehmen suchte weltweit nach Technologien und Ingenieuren, um dies zu realisieren. Masimo fiel in diesen Prozess, als es um den Bau neuer medizinischer Sensoren ging. Apple stellte einige Ingenieure von Masimo ein, anstatt das Unternehmen zu kaufen.

Analyse von Bloomberg

Bloomberg-Analysten und Kolumnisten deuten darauf hin, dass die Entscheidung, die Smartwatches aus den Regalen zu nehmen, möglicherweise auch ein Druckmittel gegenüber der Biden-Administration sein könnte. Zudem wird Apples Bestreben, die Software in seinen Uhren zu modifizieren, sowie seine langfristigen Pläne, die Gesundheitsversorgung zu revolutionieren, beleuchtet.

Fazit

Die aktuelle Situation stellt für Apple eine signifikante Herausforderung dar. Die Entwicklung im Patentstreit mit Masimo und die daraus resultierenden Schritte des Unternehmens werden weiterhin aufmerksam von der Branche und Konsumenten beobachtet.

Quelle: Bloomberg

Michael Reimann

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