Die Apple Watch Ultra kam am 23. September per DHL an. Wir haben Sie sofort ausprobiert und schildern unsere Eindrücke.
Im Rahmen der September Keynote war klar: Die Apple Watch Series 8 ist fast keine Weiterentwicklung zur Series 7 und auch Series 6. Die Apple Watch Ultra dagegen ist zumindest wegen des Designs und ein paar neuer Funktionen die wirkliche achte Iteration der Apple Watch.
Zu den hardfacts müssen wir hier nicht mehr viel sagen und verweisen auf unsere Artikel hier, hier und hier.
Die Ultra kommt in einer neuen, kürzeren und breiteren Verpackung. Apple will uns zeigen, die Ultra ist so etwas wie eine neue Edition, edler und hochwertiger.
Die geprägte Schachtel scheint aus strukturiertem, geschöpftem Karton hergestellt zu sein.
Faltet man die bekannt zu öffnende Kartonage auf, kommt eine Berglandschaft zum Vorschein. Darin befinden sich drei Elemente: Das Kistchen mit der Watch, der Umschlag mit dem Armband und ein schön gestaltetes Heftchen mit Bildern und Informationen zu der Ultra.
Das Extra an Wertigkeit setzt sich beim Ladepuck der Apple Watch fort. Das Kabel ist textilummantelt, wie wir es von entsprechenden MagSafe Ladekabeln der aktuellen MacBook Pros oder HomePods kennen.
Erstes Fazit: Apples Verpackungs- und Präsentationskünste wollen den Sonderstatus der Apple Watch Ultra unterstreichen. Dies ist keine normale Apple Watch, diese ist neu, anders, edler und teurer.
Nach bekannter Schiebe-Klick-Montage des Alpine Loops in Grün wird schnell klar, dass dieses Armband nur eine kleine Variation der bekannten Sport Loops ist. An die Stelle der Klettverschlüsse ist die Metallschließe getreten. Je nach Armumfang klappert diese, wenn man beispielsweise den Arm auf einen Tisch legt zum Tippen. Nicht tragisch, aber es fällt auf.
Am Arm fällt sofort auf, dass die Ultra dicker und größer als die bekannte 45mm Variante der Series Modelle ist. Ja klar. Allein dem 49 mm großen Display geschuldet, war das erwartbar. Aber Größe und Dicke erleben wir als nicht unangenehm. Vielmehr spürt und sieht am nun: Ich trage eine Uhr. Nicht mehr oder weniger.
Sicherlich gibt es individuell Menschen mit zierlichen Armen oder schmalen Handgelenken, für die die Ultra einfach zu groß ist. Wer jedoch bislang mit den aktuellen 45 mm Watches kein Passproblem hatte, wird es bei der Ultra auch nicht haben.
Nach etwas mehr als 24 Stunden mit der Apple Watch Ultra, ein erstes Tragefazit: Keinerlei ernsthafte Unterschiede zum 45 mm Vergleichsgerät. Natürlich nimmt man beim Hinsehen, die wuchtigere Ultra wahr, genauso, das leicht höhere Gewicht, aber nichts davon gerät zu einem völlig neuen Tragegefühl.
Wer Taucher oder Jogger ist, findet ein paar zusätzliche Funktionen. Der Normalnutzer, zu denen sich auch der Autor zählt, findet neben den bekannten Funktionen wenig wirklich Neues. Nett dass sich der orangene Hardwarebutton, die Aktionstaste, links frei belegen lässt. Wobei frei -Stand heute- übertrieben ist.
Neben Training, Stoppuhr, Wegpunkt, Backtrack, Tauchen und Kurzbefefehl, wirkt im Großstadtalltag nur die Taschenlampe als sinnvoller Zusatznutzen.
Bei Lieferung zeigte der Akku 92 Prozent Ladung. Nun rund 24 Stunden später noch 53 Prozent. Das ist alles andere als ein Langzeittest, aber Angesichts der Ersteinrichtung, Aktivierung der eSIM und erhöhtem Herumgespiele am ersten Tag, ein guter Wert. In Summe wird die Apple Watch Ultra ihr 36 Stunden Versprechen spielend halten, absehbar sind locker 48 Stunden möglich. Ganz klar: Bei aufwendigem GPS-Tracking beim Biken, Wandern oder Joggen gehen diese Werte drastisch schneller runter.
Blickt man auf die mit der Unterseite der Ultra verbundenen Funktionen, ergibt sich erneut wenig Neues. Blutsauerstoff, EKG und Pulsmessung sind bekannt exakt und valide, wie bei den anderen Series Modellen. Ja, der Blutsauerstoffwert ist nicht immer zuverlässig und recht schwankend, aber ein guter erster Indikator.
Dasselbe gilt für die Temperaturerkennung der aktuellen Generation. Es dauert fünf Nächte mit der Apple Watch Ultra am Handgelenk, bis hier Werte sichtbar werden. Wie früher schon beschrieben, geht es nur um die Veränderung, nicht den absoluten Messwert. Ein nettes Feature, aber keines auf das man sich verlassen sollte. Ein Fieberthermometer bleibt der Goldstandard!
Die Apple Watch Ultra war das Highlight der September Keynote, da alle anderen Vorstellungen mehr oder weniger kleine Variationen des bekannten waren. Die Ultra sticht allein des neuen Designs wegen heraus. Funktional müssen bestimmt 85 Prozent der bisherigen Apple Watch Nutzer nicht zur Kreditkarte greifen, da Series 6 bis 8 im Großen und Ganzen identisches bieten.
Aber wir Applefans und Nerds ticken da anders. Allein die neue Form und ein paar Zusatzfunktionen, deren Alltagsnutzen sich auf wenige beschränken wird, lässt viele Kreditkarten glühen. Sicherlich zurecht. Apple wird aller Voraussicht nach, die Ultra weiter entwickeln und preislich mit der Zeit höher positionieren. Insofern ist das aktuelle Modell ein „günstiger“ Einstieg.
Da auch die bereits vorhandenen Armbänder bei der Ultra passen, hält sich der nötige Zubehörkauf -zunächst- in Grenzen. Wer im Herbst 2022 eine neue Apple Watch sucht, sollte zur Ultra greifen, da nur sie einen Schritt Neues bietet.
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