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Apple unter Druck: US-Arbeitsbehörde beschuldigt den Tech-Riesen wegen illegaler Arbeitsvorschriften

Apple sieht sich in den USA mit schwerwiegenden Vorwürfen der Arbeitsrechtsverletzung konfrontiert. Die National Labor Relations Board (NLRB) hat eine Beschwerde gegen das Unternehmen eingereicht, in der es beschuldigt wird, rechtswidrige Arbeitsplatzregeln durchzusetzen, die die Rechte der Mitarbeiter:innen einschränken. Im Mittelpunkt stehen dabei unzulässige Vertraulichkeitsvereinbarungen sowie zu weit gefasste Regeln zur Nutzung sozialer Medien und zum Fehlverhalten von Mitarbeitenden.

Vorwürfe der Arbeitsrechtsverletzungen

Die NLRB behauptet, dass Apple seine Angestellten landesweit gezwungen habe, illegale Vertraulichkeits- und Wettbewerbsverbote zu unterschreiben, und ihnen durch seine Arbeitsregeln verbot, sich über Arbeitsbedingungen, Löhne und ähnliche Themen auszutauschen. Diese Maßnahmen würden laut der NLRB die Rechte der Beschäftigten unter dem US-Bundesarbeitsrecht verletzen, indem sie ihre Möglichkeiten zur Organisation und Vertretung ihrer Interessen massiv einschränken.

Apple wies die Vorwürfe in einer Erklärung zurück. Das Unternehmen betonte, dass es stets die Rechte seiner Mitarbeitenden respektiere und ihnen erlaube, über Löhne, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen zu diskutieren. Apple kündigte an, die „Fakten in der Anhörung zu teilen“ und bleibt zuversichtlich, dass die Vorwürfe unbegründet sind.

Hintergrund der Klage und Reaktionen

Die Beschwerde basiert auf Vorwürfen von Ashley Gjovik, einer ehemaligen Senior Engineering Managerin bei Apple. Sie hatte bereits 2021 Klage eingereicht und das Unternehmen beschuldigt, Regeln zu Vertraulichkeit und sozialen Medien zu nutzen, um Mitarbeitende davon abzuhalten, über Themen wie Lohngerechtigkeit oder Diskriminierung am Arbeitsplatz zu sprechen. Zusätzlich reichte Gjovik im Mai 2024 eine weitere Klage in einem kalifornischen Bundesgericht ein, in der sie Apple beschuldigte, sie aufgrund ihrer Organisierungsversuche und der NLRB-Beschwerden rechtswidrig entlassen zu haben. Apple wies auch diese Vorwürfe zurück. Ein Richter wies die meisten Punkte in Gjoviks Klage ab, gab ihr aber die Möglichkeit, einige ihrer Behauptungen zu überarbeiten.

Fortsetzung des Rechtsstreits

Sollte Apple die Angelegenheit nicht außergerichtlich klären, wird der Fall im Januar 2025 vor einem Verwaltungsgericht verhandelt. Die NLRB fordert, dass Apple die umstrittenen Regeln aufhebt und seine gesamte US-Belegschaft über ihre Rechte informiert. Entscheidungen von Verwaltungsrichtern können von der NLRB überprüft und schließlich vor Bundesberufungsgerichten angefochten werden.

Diese Beschwerde ist nicht der einzige laufende Fall gegen Apple. Das Unternehmen sieht sich mindestens zwei weiteren NLRB-Klagen gegenüber, die behaupten, Apple habe eine Angestellte unrechtmäßig entlassen und sich in eine Gewerkschaftskampagne in einem Einzelhandelsgeschäft in Atlanta eingemischt. Zudem hatte die NLRB im Mai entschieden, dass ein Manager eines Apple Stores in Manhattan einen Mitarbeitenden unrechtmäßig zu seiner Gewerkschaftsunterstützung befragt hatte. Seit 2022 haben sich zwei Apple Stores in den USA gewerkschaftlich organisiert, und es gibt laufende Bestrebungen, weitere Standorte zu unionisieren.

Via: Reuters
Titelbild: KI (Dall-e)

Michael Reimann

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