Apples jüngste Entscheidung, die Kinoveröffentlichung des mit Spannung erwarteten Films Wolfs mit Brad Pitt und George Clooney drastisch zu reduzieren, zeigt eine deutliche Wende in der Filmstrategie des Unternehmens. Ursprünglich sollte der Film, für den Apple 2021 die Rechte in einem Bieterkrieg gewonnen hatte, in einer großen Anzahl von Kinos gezeigt werden. Jetzt wird Wolfs jedoch nur eine einwöchige limitierte Kinovorstellung erhalten, bevor er am 27. September auf Apple TV+ gestreamt wird.
Hintergrund und Reaktionen der Filmemacher
Als Apple den Deal für Wolfs abschloss, wurde den Stars Brad Pitt und George Clooney eine weitreichende Kinoveröffentlichung versprochen. Clooney erwähnte in einem Interview mit Deadline, dass er und Pitt sogar Geld zurückgegeben hätten, um sicherzustellen, dass der Film im Kino gezeigt wird. Die Entscheidung, die Veröffentlichung einzuschränken, kam daher überraschend, insbesondere für den Regisseur Jon Watts, der erklärte, dass der Film für das Kinoerlebnis gemacht wurde und dort am besten zur Geltung käme.
Probleme an den Kinokassen
Apples Rückzug von einer breiten Kinoveröffentlichung spiegelt möglicherweise die enttäuschende Performance früherer Filme des Unternehmens wider. Trotz Zusammenarbeit mit großen Studios wie Paramount und Sony erzielten hochbudgetierte Produktionen wie Killers of the Flower Moon und Napoleon nicht die erhofften Einnahmen. Diese Filme kosteten jeweils rund 200 Millionen US-Dollar, brachten jedoch weltweit nur 157 Millionen bzw. 221 Millionen US-Dollar ein. Andere Projekte wie der Spionage-Thriller Argylle und die Weltraumkomödie Fly Me to the Moon konnten trotz Starbesetzung ebenfalls keine beeindruckenden Zahlen erreichen.
Anpassung der Filmstrategie
Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen passt Apple seine Strategie an. Laut Insider-Informationen wird das Studio künftig nur ein bis zwei große Eventfilme pro Jahr mit großzügigen Budgets und umfassenden Kinostarts produzieren. Die restlichen Filme sollen Budgets von maximal 80 Millionen US-Dollar haben. Diese Entscheidung folgt einem internen Treffen, bei dem Bedenken über die hohen Ausgaben für Kinofilme geäußert wurden. Apple scheint darauf bedacht, das Risiko finanzieller Verluste und potenzieller öffentlicher Enttäuschungen zu minimieren.
Zukunftspläne und Ausblick
Trotz der reduzierten Kinoveröffentlichung von Wolfs plant Apple weiterhin große Filmprojekte. Für Juli nächsten Jahres ist ein umfassender Kinostart für den Film F1 geplant, eine Zusammenarbeit mit Warner Bros. unter der Regie von Joseph Kosinski. Auch hier übernimmt Brad Pitt eine Hauptrolle. Diese Maßnahmen deuten darauf hin, dass Apple zwar weiterhin im Filmbereich investiert, jedoch selektiver und strategischer vorgeht, um die Rentabilität und den Erfolg seiner Produktionen zu maximieren.
Via: NYT
Foto: Apple