Apple TV+ hat seine Filmstrategie angepasst und setzt nun verstärkt auf kostengünstigere Produktionen für den Streaming-Dienst. Nach einem Bericht von Bloomberg plant Apple, pro Jahr etwa ein Dutzend Filme zu produzieren, die überwiegend für unter 100 Millionen US-Dollar realisiert werden. Diese Entscheidung erinnert stark an das Modell von Netflix, das vorwiegend auf Streaming-Produktionen setzt und nur selten auf große Kinoveröffentlichungen.
Übergang zu Streaming-fokussierten Produktionen
Seit dem Start von Apple TV+ im Jahr 2019 hat Apple einige Erfolge im Filmbereich erzielt. Besonders bemerkenswert war der Gewinn des Oscars für den besten Film durch „CODA“. In den letzten Jahren versuchte Apple, größere Produktionen wie „Killers of the Flower Moon“, „Napoleon“ und „Argylle“ ins Kino zu bringen. Diese Strategie führte jedoch nicht zum erhofften finanziellen Erfolg. Keiner dieser Filme konnte die Produktionskosten einspielen, einige waren sogar deutliche Flops.
Daher konzentriert sich Apple jetzt auf eine angepasste Strategie: Pro Jahr sollen etwa ein bis zwei große Blockbuster mit höheren Budgets in die Kinos kommen. Der Großteil der Produktionen wird jedoch für den direkten Streaming-Start auf Apple TV+ produziert. Filme wie „Wolfs“, für den George Clooney und Brad Pitt hohe Gagen erhalten haben, werden als Streaming-Titel vermarktet und nur kurzfristig in ausgewählten Kinos gezeigt, um die Voraussetzungen für eine Teilnahme an Filmpreisen zu erfüllen und Hollywood zufriedenzustellen.
Neue Filmstrategie im Überblick
- 1-2 große Kinoveröffentlichungen pro Jahr: Diese Filme werden mit höheren Budgets produziert und gezielt in die Kinos gebracht, um eine breite Aufmerksamkeit zu erzielen.
- Fokus auf Streaming-Produktionen: Der Großteil der Filme wird speziell für Apple TV+ entwickelt und produziert, um den Streaming-Dienst mit einer konstanten Anzahl neuer Titel zu versorgen.
- Begrenzte Kinofenster: Einige Filme werden kurzzeitig in ausgewählten Kinos gezeigt, hauptsächlich um sich für Auszeichnungen wie die Oscars zu qualifizieren.
Einschätzung: Eine pragmatische Entscheidung
Apples Entscheidung, sich verstärkt auf kostengünstigere Streaming-Produktionen zu konzentrieren, ist ein logischer Schritt. In der aktuellen Ära nach der Pandemie sind die Zuschauer:innen zunehmend daran gewöhnt, Filme zu Hause zu sehen. Kinoveröffentlichungen müssen heutzutage besonders überzeugend sein, um ein breites Publikum in die Kinos zu locken.
Durch diese Anpassung kann Apple seine Produktionskosten senken und dennoch eine Vielzahl neuer Inhalte für seinen Streaming-Dienst bereitstellen. Dies könnte dazu beitragen, Apple TV+ als Plattform für exklusive, hochwertige Inhalte zu etablieren, ohne sich auf teure Kinoproduktionen zu verlassen, die das Risiko von finanziellen Verlusten bergen.
Fazit
Apple TV+ orientiert sich in seiner neuen Filmstrategie stark an Netflix und setzt auf Streaming-fokussierte Produktionen. Mit dieser Anpassung reagiert Apple auf die veränderten Sehgewohnheiten der Zuschauer:innen und versucht, seinen Streaming-Dienst durch eine ausgewogene Mischung aus kostengünstigen Produktionen und gelegentlichen Blockbustern weiter zu stärken.
Via: 9To5Mac