Mitarbeiter des ersten gewerkschaftlich organisierten Apple Store in Maryland fordern höhere Löhne und mehr Freizeit. Sie möchten auch, dass Kunden Trinkgeld geben können. Die Verhandlungen finden am Mittwoch und Donnerstag statt. Dies berichtet Mark Gurman von Bloomberg.
Die Arbeitnehmer, vertreten durch die Internationale Vereinigung der Maschinisten und Luftfahrtsarbeiter, verlangen Gehaltserhöhungen von bis zu 10% sowie grundlegende Änderungen der Urlaubs- und Überstundenregelungen. Sie setzen sich auch für erweiterte Regelungen zum bezahlten Trauerurlaub ein.
Die Verhandlungsführer der Arbeitnehmer schlagen vor, dass Apple ein Trinkgeldsystem einführt. Kunden könnten demnach bei Kreditkartentransaktionen im Geschäft Trinkgelder von 3%, 5% oder einem individuellen Betrag geben. Die Trinkgelder würden dann alle zwei Wochen an die Mitarbeiter verteilt. Tringeldsysteme sind in den USA nichts ungewöhnliches. Allerdings kommen sie eher – wie auch bei uns – in Dienstleistungsunternehmen und der Gastronomie vor.
Die Gewerkschaft fordert, dass Mitarbeiter, die länger als acht Stunden pro Tag oder 40 Stunden pro Woche arbeiten, doppelten Lohn erhalten. Zusätzlich sollen Mitarbeiter, die an Wochenenden Überstunden leisten, einen weiteren Bonus bekommen. Mitarbeiter, die eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolvieren, sollen pro Stunde einen Dollar mehr verdienen.
Abseits von wirtschaftlichen Forderungen hat die Gewerkschaft mit Apple vorläufige Vereinbarungen über einen neuen Prozess zur Behebung von Gehaltsabrechnungsfehlern, eine überarbeitete Gesundheits- und Sicherheitskommission sowie eine Verpflichtung zur Wiedereinstellung von Mitarbeitern bei anderen Standorten im Falle einer dauerhaften Geschäftsschließung getroffen.
Apple hat in den letzten Monaten vermehrt versucht, die Gründung von Gewerkschaften in seinen Geschäften zu verhindern. Das Unternehmen hat Treffen mit US-amerikanischen Einzelhandelsmitarbeitern abgehalten, um sie über die Verhandlungen mit dem Towson Store zu informieren und indirekt darauf hingewiesen, dass eine Gewerkschaftsbildung in ihrem Geschäft möglicherweise Nachteile mit sich bringen könnte.
Quelle: Bloomberg
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