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Apple steht im Vereinigten Königreich vor Kartellklage wegen Safari als Standardbrowser

Apple sieht sich im Vereinigten Königreich einer möglichen Kartellklage gegenüber, die sich auf Safari als Standardbrowser auf iPhones bezieht. Die britische Competition and Markets Authority (CMA) hat vorläufig festgestellt, dass Apple durch die Kontrolle über iPhone-Apps Wettbewerbsverzerrungen verursacht. Dies könnte dazu führen, dass Apple Nutzern im Vereinigten Königreich – wie zuvor in der EU – die Wahl eines Standardbrowsers bei der Einrichtung eines neuen iPhones ermöglichen muss.

Problem mit Standardbrowsern: Einschränkungen durch Safari

Auf neuen iPhones wird Safari automatisch als Standardbrowser festgelegt, ebenso wie auf Android-Geräten Chrome voreingestellt ist. Apple geht jedoch noch einen Schritt weiter: Alle Drittanbieter-Browser müssen die Webkit-Engine von Safari nutzen, was sie daran hindert, Funktionen anzubieten, die Safari nicht unterstützt, und eine höhere Geschwindigkeit zu erzielen.

Die EU hatte bereits 2023 entschieden, dass dies wettbewerbswidrig sei. Infolgedessen führte Apple mit iOS 17.4 eine Änderung ein, bei der Nutzer:innen in der EU bei der Einrichtung ihres Geräts ihren bevorzugten Browser auswählen können. Diese Änderung wurde jedoch nicht auf andere Märkte ausgeweitet.

Die CMA hat nun eine ähnliche vorläufige Entscheidung getroffen wie die EU: Apples Regeln behindern Innovationen und verhindern, dass alternative Browser bessere Funktionen oder schnellere Ladezeiten bieten können. Kleinere Entwickler:innen in Großbritannien haben ebenfalls kritisiert, dass Progressive Web Apps (PWAs), die eine Alternative zu nativen Apps darstellen, auf iOS-Geräten nicht voll funktionsfähig sind.

Google-Deal unter Beobachtung: Mögliche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht

Die CMA prüft auch den Deal zwischen Apple und Google, durch den Google jährlich etwa 20 Milliarden Dollar zahlt, um die Standardsuchmaschine in Safari zu sein. Ein US-Bundesrichter erklärte diese Vereinbarung im Sommer 2024 für illegal, da sie Google im Suchmarkt einen unfairen Vorteil verschaffe. Die CMA sieht in der Umsatzbeteiligung zwischen Apple und Google zudem ein Hindernis für den Wettbewerb bei mobilen Browsern.

Cloud-Gaming-Monopol von Apple kein Thema mehr

Neben Browsern untersuchte die CMA auch Apples Kontrolle über Cloud-Gaming-Apps. Apple hat jedoch seine Richtlinien geändert, um Drittanbieter-Plattformen auf iOS zuzulassen. Daher stellt dies laut CMA nun kein Problem mehr dar.

Fazit: Mehr Druck auf Apple, Wettbewerb zu öffnen

Die CMA dürfte Apple dazu zwingen, ähnliche Maßnahmen wie in der EU umzusetzen, um den Wettbewerb zu fördern. Dies könnte bedeuten, dass iPhone-Nutzer:innen in Großbritannien bald ebenfalls ihren Standardbrowser bei der Einrichtung auswählen können. Der Fall zeigt, dass der Druck auf Apple steigt, seine geschlossenen Plattformen zu öffnen, um Innovationen und den fairen Wettbewerb zu ermöglichen.

Via: 9To5Mac

Michael Reimann

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