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Apple-Produktion in den USA: Bank of America warnt vor massiver Kostensteigerung

Die Diskussion um die Verlagerung der iPhone-Fertigung in die Vereinigten Staaten gewinnt weiter an Brisanz. Analyst:innen der Bank of America sehen erhebliche wirtschaftliche Risiken für Apple, sollte das Unternehmen diesem politischen Druck nachgeben. Die möglichen Auswirkungen betreffen nicht nur die Produktionskosten, sondern auch die gesamte Lieferkette.

Verlagerung der Endmontage ist technisch machbar, aber teuer

Laut Einschätzung der Analystengruppe um Wamsi Mohan könnte eine iPhone-Fertigung in den USA bis zu 90 Prozent höhere Produktionskosten verursachen. Allein durch die höheren Löhne in den Vereinigten Staaten würden die Fertigungskosten um mindestens 25 Prozent steigen. Auch wenn Apple in der Lage wäre, ausreichend qualifiziertes Personal für die Endmontage zu finden, müssten viele Bauteile weiterhin aus China importiert werden.

Diese Komponenten unterliegen den neuen 125-Prozent-Zöllen auf Importe aus China. Die Analyst:innen gehen davon aus, dass solche Zölle den Gesamtkostenaufwand für ein in den USA hergestelltes iPhone nahezu verdoppeln könnten. Damit verbunden wären logistische Herausforderungen, da die bestehenden Fertigungs- und Zuliefernetzwerke stark auf Asien ausgerichtet sind.

Politische Forderungen treffen auf wirtschaftliche Realitäten

US-Präsident Donald Trump bezeichnete kürzlich die Apple-Fertigung in China als „nicht nachhaltig“ und fordert die Rückverlagerung der Produktion. Pressesprecherin Karoline Leavitt bekräftigte, dass Trump davon überzeugt sei, die USA verfügten über die notwendigen Ressourcen und Fachkräfte.

Gleichzeitig kündigte der Präsident eine 90-tägige Pause für viele neue Zölle an, jedoch nicht für China. Auf Importe aus China gelten ab sofort 125 Prozent Zoll. China reagierte mit eigenen Strafzöllen in Höhe von 84 Prozent auf US-Waren. Die politische Unsicherheit hat den Apple-Aktienkurs massiv unter Druck gesetzt. Seit der Zollankündigung vom 2. April verlor Apple rund 14 Prozent an Wert.

Alternative Standorte bleiben kurzfristig wirtschaftlicher

Bank of America sieht keine kurzfristige Option, wie Apple eine wirtschaftlich sinnvolle Inlandsproduktion umsetzen könnte. Ohne dauerhafte Ausnahmeregelungen für importierte Komponenten sei ein Umzug der Fertigung in die USA nicht realistisch. Stattdessen sei davon auszugehen, dass Apple die Produktion in Ländern wie Indien weiter ausbauen werde.

Die Analyst:innen erwarten, dass Apple mittelfristig seine Lieferketten stärker diversifizieren wird. Die Verlagerung in neue Märkte wie Indien oder Vietnam bleibt aktuell die praktikabelste Strategie. Apple selbst hat sich bisher nicht offiziell zur eigenen Strategie in Bezug auf die neuen Zölle geäußert.

Via: Macrumors

Michael Reimann

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