So lange ist es noch nicht her, als im Netz teilweise sehr kontrovers über den Sinn und Unsinn eines Streaminganbieters dikutiert wurde. Ebenso erhoben sich die Stimmen kritisch oder befürwortend zur Bezahlung von Künstlern, die ihre Titel über diese Dienste anbieten. Auch bei Apfeltalk gab es sehr ausschweifende Diskussionen darüber.
Vielen wird in diesem Zusammenhang sicherlich der Name Taylor Swift in Erinnerung geblieben sein, die sich zu dieser Zeit sehr kritisch gegenüber Streamingdiensten, insbesondere gegenüber Spotify geäußert hatte und ihre Musik demonstrativ nicht darüber vertrieben sehen wollte. Um dann allerdings kurz darauf quasi zum Aushängeschild von Apple Music zu werden.
Hier geht es allerdings nicht um die Belange von einzelnen Popsternchen, sondern um die eindrucksvolle Vorstellung, dass Konkurrenz durchaus den Markt beleben kann. Spotify war lange Zeit der einzige ernstzunehmende Anbieter auf diesem Gebiet in Deutschland und dennoch hatte er mit eher schlechten Abozahlen und wenig wirtschaftlichem Erfolg zu kämpfen.
Die Einführung von Apple Music verlagerte die bestehenden Diskussionen über die schlechte Bezahlung von Künstlern ein wenig in den technischen Bereich, da der Dienst nur schleppend seine angekündigte Integration in die bereits vorhandenen Dienste wie iTunes und iTunes Match vollzog, aber vielmehr bewirkte der Start von Apple Music, dass sich nun viel mehr Menschen mit dem Thema Musikstreaming befassten und bereit waren einen solchen Dienst zu nutzen. Davon profitierte auch Spotify. Nicht zuletzt, da man hier als Interessent auf eine bestehende und erprobte Plattform zurückgreifen konnte.
Die Angebote und auch die Bezahlstrukturen von Apple Music und Spotify sind nahezu identisch, wobei Telekomkunden mit Spotify einen erheblichen Vorteil gegenüber Apple Music haben, da ihnen das über den Dienst verbrauchte Volumen nicht angerechnet wird, sofern sie den Dienst auch als Bestandteil ihres Mobilfunkvertrages buchen.
Jüngst hatte Spotifys Europa-Chef und Vizepräsident Jonathan Forster in einem Interview mit Reuters die positive Wirkung von Apple Music auf den eigenen Streamingdienst herausgestellt: „Since Apple Music started, we’ve been growing quicker and adding more users than before.“
Und tatsächlich verzeichnet Spotify inzwischen 30 Millionen zahlende Abonnenten und nach Aussage des Vize kämen jährlich 10 Millionen neue Abonnenten dazu.
Durch stetige Weiterentwicklung seiner App und dem Hinzufügen neuer Funktionen hat der Anbieter allerdings auch gezeigt, dass die Markteinführung von Apple Music von Anfang an auch eine Chance darstellte, Musikstreaming bekannter zu machen. Dabei hat, wie sich nun zeigt, Apple Music mit seiner mächtigen Marketingmaschine fleißig mitgeholfen.
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