In einem neuen Interview mit dem Wall Street Journal hat Apples Software-Chef Craig Federighi über die gestaffelte Veröffentlichung der Apple-Intelligence-Funktionen gesprochen. Apple geht dabei behutsam vor und plant, die neuen KI-gestützten Tools nach und nach in iOS, iPadOS und macOS einzuführen. Der schrittweise Ansatz wird laut Federighi gewählt, um sicherzustellen, dass jedes Feature erst dann veröffentlicht wird, wenn es vollständig ausgereift ist.
Apple Intelligence: Ein großer Schritt für Apple
Mit der Veröffentlichung von iOS 18.1 am 28. Oktober werden erste Apple Intelligence-Funktionen auf Geräten wie dem iPhone 15 Pro und den neuen iPhone 16-Modellen verfügbar sein. Diese Funktionen werden jedoch zunächst nur in den USA und in ausgewählten Ländern, jedoch nicht in der EU, freigeschaltet. Laut Federighi ist diese schrittweise Einführung notwendig, um sicherzustellen, dass die Technologie stabil und sicher läuft.
Federighi betont im Interview, dass es sich um einen „großen Schritt“ handelt. „Man könnte etwas auf den Markt bringen und es wäre ein ziemliches Durcheinander“, sagt er. Apple möchte jedoch jedes Feature so perfekt wie möglich machen, bevor es veröffentlicht wird. Einige der ersten Funktionen, die eingeführt werden, sind KI-gestützte Schreibwerkzeuge für Textzusammenfassungen und das Entfernen unerwünschter Objekte aus Fotos.
Datenschutz im Fokus
Ein wesentlicher Punkt der neuen Apple-Intelligence-Funktionen ist der Fokus auf Datenschutz. Die meisten Aufgaben werden direkt auf dem Gerät verarbeitet, während intensivere Aufgaben über verschlüsselte Server von Apple Private Cloud Compute laufen. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen speichert Apple keine Nutzerdaten zur Schulung von KI-Modellen.
Federighi betonte, dass Apple Siri nicht zu einem Chatbot wie ChatGPT machen wird. Während Siri praktische Aufgaben wie das Öffnen der Garage oder das Versenden einer Nachricht erledigen kann, konzentrieren sich Chatbots auf komplexere, generative Aufgaben. „Natürlich könnten diese Welten in Zukunft zusammenwachsen“, merkt Federighi an, aber Apples Ansatz bleibt datenschutzorientiert.
Verbesserungen erst 2025
Laut Federighi wird es noch einige Zeit dauern, bis die vollständigen Apple Intelligence-Funktionen bereitstehen. Mit iOS 18.4, das im Frühjahr 2025 erwartet wird, plant Apple weitere entscheidende Verbesserungen, insbesondere für Siri. Zu den geplanten Erweiterungen zählen tiefere Bildmanipulationstools sowie die Unterstützung weiterer Sprachen, zunächst jedoch nur für US-amerikanisches Englisch.
Ein Beispiel für Apples vorsichtigen Umgang mit KI-Technologien ist das „Aufräumen“-Tool, das Objekte oder Personen aus Fotos entfernt. Apple konzentriert sich darauf, dass diese Bearbeitungen realistisch und zuverlässig bleiben. Federighi unterstreicht: „Die Menschen betrachten fotografische Inhalte als etwas, das die Realität widerspiegelt. Es ist uns wichtig, korrekte Informationen zu verbreiten und nicht Fantasie zu erschaffen.“
Gestaffelte Veröffentlichung: Ein langer Weg für Apple Intelligence
Craig Federighi machte deutlich, dass die Einführung von Apple Intelligence ein langfristiger Prozess ist. „Dies ist ein Bogen, der viele Jahre, sogar Jahrzehnte umfasst“, sagt er. Apple wird die Technologie schrittweise weiterentwickeln und verantwortungsvoll auf den Markt bringen, um sicherzustellen, dass die Nutzer:innen stets die besten und sichersten Tools erhalten.