Die Regulierungsbehörden in den USA und Europa setzen Apple zunehmend unter Druck. Diese Entwicklung löst bei den Investoren Besorgnis über mögliche Strafen aus und bedroht die Marktdominanz des Technologieriesen. Im Fokus stehen dabei Vorwürfe des Verstoßes gegen Kartellgesetze und die Einhaltung der Digital Markets Act in Europa.
Nach Bekanntwerden der rechtlichen Herausforderungen erlitt die Apple-Aktie einen Rückgang um 4,1%, was einen Verlust von rund 113 Milliarden US-Dollar an Marktwert zur Folge hatte. Damit hat Apple seit Beginn des Jahres einen Wertverlust von 11% zu verzeichnen. Obwohl das Unternehmen einst als das weltweit wertvollste galt, bleibt seine Leistung in 2024 hinter den Erwartungen zurück.
Apple sieht sich nicht zum ersten Mal mit regulatorischer Aufmerksamkeit konfrontiert. Die Anschuldigungen, dass das Unternehmen seinen Reichtum auf Kosten der Konkurrenz mehrt, bestehen bereits seit Jahren. Mit der wachsenden Popularität der Apple-Produkte und ihrer Verankerung im täglichen Leben weltweit, zeigen sich die Behörden jedoch kampfbereiter und skeptischer gegenüber der Macht des Unternehmens.
In den Vereinigten Staaten haben das Justizministerium und 16 Generalstaatsanwälte eine Klage gegen Apple eingereicht. Der Vorwurf lautet auf Verstoß gegen Kartellgesetze durch Behinderung des Wettbewerbs bei Hardware und Software. In Europa konzentrieren sich die Untersuchungen auf Apples neue Gebühren sowie die Geschäftsbedingungen für App-Entwickler, die möglicherweise gegen den Digital Markets Act verstoßen.
Apple wehrt sich entschieden gegen die Vorwürfe aus den USA und betont, dass die Klage sowohl faktisch als auch rechtlich unhaltbar sei. Das Unternehmen warnt davor, dass diese rechtliche Auseinandersetzung einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen könnte, der der Regierung weitreichende Eingriffe in die Technologiegestaltung erlaubt. Auf die möglichen Untersuchungen in Europa hat Apple bisher nicht reagiert.
Der Digital Markets Act legt bestimmte Verhaltensregeln für große Technologieplattformen fest und sieht bei Verstößen hohe Strafen vor. Nach der Einleitung formaler Untersuchungen gegen Apple und Google streben die Regulierungsbehörden an, innerhalb von zwölf Monaten zu einem abschließenden Urteil zu kommen. Apple, das bereits eine Strafe von 2 Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) in der Europäischen Union für das Blockieren von Musikstreaming-Apps zahlen musste, steht seit dem Inkrafttreten des DMA am 7. März unter besonderer Beobachtung.
Die aktuellen Herausforderungen zeigen, wie Apple auf globaler Ebene mit rechtlichen und regulatorischen Schwierigkeiten konfrontiert wird. Die Reaktionen des Marktes verdeutlichen die ernsten Bedenken der Investoren hinsichtlich der zukünftigen Marktstellung und Finanzleistung des Unternehmens. Während Apple seine Innovationskraft und die Einhaltung von Privatsphäre und Sicherheit betont, bleibt abzuwarten, wie sich die juristischen Auseinandersetzungen auf das Unternehmen und seine Produkte auswirken werden.
Quelle: Bloomberg
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