Die Apple Hearing Study liefert neue Erkenntnisse über Tinnitus und gehört zu den bisher umfangreichsten Untersuchungen zu diesem Thema. Forschende
der University of Michigan haben die Daten von über 160.000 Teilnehmer:innen analysiert, um die Charakteristika von Tinnitus besser zu verstehen und Informationen für zukünftige Behandlungsansätze zu gewinnen.
Die Studie zeigt, dass 77,6 Prozent der Teilnehmer:innen im Laufe ihres Lebens Tinnitus erlebt haben. Rund 15 Prozent leiden täglich darunter. Bei den über 55-Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit, täglich Tinnitus zu haben, dreimal höher als bei den 18- bis 34-Jährigen. Zudem berichten 2,7 Prozent mehr Männer als Frauen von täglichem Tinnitus, während 4,8 Prozent mehr Männer noch nie Tinnitus erlebt haben.
Teilnehmer:innen haben verschiedene Methoden ausprobiert, um ihren Tinnitus zu lindern. Am häufigsten wurden Rauschgeräte (28 Prozent), Naturgeräusche zur Entspannung (23,7 Prozent) und Meditation (12,2 Prozent) genutzt. Weniger als 2,1 Prozent der Teilnehmer
haben kognitive oder Verhaltenstherapie in Anspruch genommen.
Lärmtrauma (20,3 Prozent) und Stress (7,7 Prozent) wurden als Hauptursachen für Tinnitus genannt. Die Mehrheit der Betroffenen leidet unter kurzen Tinnitus-Episoden, während 14,7 Prozent über ständigen Tinnitus berichten. Bei den über 55-Jährigen leidet ein signifikanter Anteil dauerhaft unter Tinnitus. Männliche Teilnehmer berichten häufiger von dauerhaftem Tinnitus als weibliche.
Die Intensität des Tinnitus variiert. Während die meisten Betroffenen ihn als schwach empfinden, beschreiben 34,4 Prozent ihn als spürbar und 8,8 Prozent als sehr laut. Zehn Prozent geben an, dass ihr Tinnitus ihre Fähigkeit, klar zu hören, erheblich beeinträchtigt.
Zusätzlich zu Fragebögen haben die Teilnehmer:innen einen appbasierten Geräuschtest durchgeführt, um ihre Tinnitus-Erfahrungen besser zu charakterisieren. Die Mehrheit beschrieb ihren Tinnitus als reinen Ton (78,5 Prozent) oder weißes Rauschen (17,4 Prozent). Dabei wurde der reine Ton oft als Einzelton oder hoher Pfeifton beschrieben, während das weiße Rauschen als statischer Ton, Gezirpe, elektrischer Ton oder Pulsschlag wahrgenommen wurde.
Die Apple Hearing Study, die in Zusammenarbeit mit der University of Michigan durchgeführt wird, fördert das Verständnis der Lärmbelastung und ihrer Auswirkungen auf die Hörgesundheit. Die gesammelten Daten tragen zur Initiative „Make Listening Safe“ der Weltgesundheitsorganisation bei. Technologien von Apple, wie die App Geräusche und die aktive Geräuschunterdrückung der AirPods, unterstützen die Hörgesundheit durch Überwachung und Reduktion von Umgebungsgeräuschen.
Die vorläufigen Ergebnisse der Apple Hearing Study bieten wertvolle Einblicke in die Prävalenz und Charakteristika von Tinnitus. Durch die umfangreiche Datenerhebung und Analyse können Forscher:innen die am stärksten gefährdeten Gruppen besser verstehen und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung der Tinnitus-Belastung entwickeln.
Quelle/Titelbild: Apple
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