In den letzten beiden Jahren gewährte Apple in den USA am Black Friday keine Rabatte, sondern bot kostenloses iTunes-Guthaben als Draufgabe an. In Europa gab es im letzten Jahr gleich überhaupt keine Angebote mehr von Apple. Hoffnungen auf Preisnachlässe sollte man sich auch am diesjährigen Black Friday – der 27. November – offenbar keine machen. In einem Interview hat sich Apples Retail-Chefin Angela Ahrendts kürzlich zum Black Friday geäußert und angedeutet, dass man sich an der Preisschlacht nicht beteiligen will.
Als Grund dafür gibt Ahrendts das Wohl der Mitarbeiter an. Man habe von Black-Friday-Angeboten Abstand genommen, da „gut zu den Mitarbeitern zu sein auch immer gut für das Geschäft“ sei. Dies ist wohl eine Anspielung auf den Mitarbeiter-Stress am Black Friday. Kunden stürmen auf der Suche nach Angeboten zu Tausenden in die Geschäfte, die an diesem Tag oft auch länger geöffnet haben. Apple möchte dabei nicht mehr mitmachen und überlässt den Black Friday deshalb offenbar seinen Retail-Partnern. Am Bild weiter unten ist die Schlange am Black Friday 2011 vor dem Apple Store an der 5th Avenue in New York zu sehen.
Denn während Apple in den USA keine speziellen Preisnachlässe gewährt, haben verschiedene Händler bereits ihre Black-Friday-Angebote präsentiert – und diese können sich sehen lassen. „Sam’s Club“ bietet etwa das iPad Air 2 in sämtlichen Ausführungen mit 150 US-Dollar Preisnachlass an – ein Rabatt von bis zu 30 Prozent. Der Einstiegspreis liegt damit bei nur noch 349 US-Dollar für das 16-Gigabyte-Modell. Die Elektronikkette „Best Buy“ bietet 100 bis 125 Dollar Rabatt auf das iPad Air 2, Macs sind bis zu 200 Dollar reduziert.
9to5Mac vermutet, dass auch Apple bei diesen Preisnachlässen eine Rolle spielen muss. Für gewöhnlich sind die Margen bei Apple-Produkten sehr gering, vor allem bei iOS-Geräten. Preisnachlässe von bis zu 30 Prozent würden unter normalen Umständen zu einem Großteil auf Kosten der Händler gehen. In der jüngsten Vergangenheit sieht 9to5Mac aber immer häufiger und immer längerfristige Angebote für Apple-Produkte bei Retailern – deshalb die Vermutung, dass Apple den Händlern höhere Margen gewährt.
Die Kollegen bei 9to5Mac vertreten überhaupt die Meinung, dass sich der Apple Retail Store in einem Wandel befindet. Die Geschäfte sollen unter Ahrendts zunehmend in Ausstellungsräume verwandelt werden, in denen Kunden die Produkte an- und ausprobieren können. Gekauft werden soll dann im Online-Store. Anzeichen dafür soll das neue Store-Design und auch die Apple Watch, die von Apple in den ersten Wochen exklusiv im Online-Store vertrieben wurde, sein.
Bild vom Black Friday 2011 von JoeInQueens (flickr), bestimmte Rechte vorbehalten
Via 9to5Mac