Seit vergangenen Herbst bietet Apple gemeinsam mit seinem neuen Apple TV auch eine neue App-Plattform an. Zahlreiche Video-on-Demand-Anbieter sind darauf bereits vertreten, ein großer Anbieter fehlt jedoch: Amazon. In der Vergangenheit war unklar, ob Amazon an einer App arbeitet oder keine Pläne für den Apple TV hat. Nun hat sich CEO Jeff Bezos dazu geäußert.
Er verteidigte die Entscheidung Amazons, nur Video-Player in seinem Sortiment zu führen, die auch Prime Video unterstützen. Andernfalls führe das zu Verwirrung unter den Kunden. Seit vergangnem Jahr verkauft der Online-Händler neben dem Apple TV auch den Google Chromecast nicht mehr. „Man könnte den [Prime Video] Player immer auf die Geräte bekommen. Die Frage ist jedoch, ob man sie auch unter annehmbaren Geschäftsbedingungen dort hin bekommt“, so Bezos.
The Verge hakte nach und erkundigte sich, ob Bezos damit die 30-Prozent-Provision für Verkäufe im App Store anspricht. Dazu wollte sich der Amazon-CEO jedoch nicht näher äußern. „Vertrauliche Geschäftsgespräche sollten auch vertraulich bleiben“, wird Bezos zitiert. Zwischen den Zeilen kann man aber durchaus herauslesen, dass Bezos sich an der Apple-Gebühr stört.
Er wäre damit nicht der erste, der die rigide Politik im App Store kritisiert. Auch andere Content-Anbieter mit Abonnements, etwa Spotify, wehren sich gegen die Gebühr. Der Musik-Streamingdienst löste das Problem durch einen höheren Preis für iOS-Kunden. Schließt man das Spotify-Abo über den Mac oder eine andere Plattform ab, ist es ein paar Euro günstiger.
Amazon selbst bietet in der iOS-App erst gar keine Möglichkeit an, ein Abo abzuschließen. Man kann sich lediglich mit bestehendem Konto anmelden. In den vergangenen Monaten gab es Gerüchte, wonach Apple zumindest für Streaming-Abos eine geringere Gebühr erwägt. Am Apple TV soll es bereits jetzt Ausnahmeregelungen für Anbieter wie Netflix oder Hulu Plus geben – 15 statt der sonst üblichen 30 Prozent.
Via Re/code
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