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Amazon plant kostenpflichtige Version von Alexa mit KI-Upgrade

Amazon erwägt laut Reuters eine grundlegende Überarbeitung seines seit einem Jahrzehnt defizitären Alexa-Dienstes. Geplant ist die Integration einer konversationellen generativen KI in zwei Dienststufen, wobei für die Premium-Version eine monatliche Gebühr von etwa 5 US-Dollar ins Auge gefasst wird. Dies berichten Insider, die mit den Plänen des Unternehmens vertraut sind.

Projekt „Banyan“ und seine Bedeutung

Das interne Projekt, bekannt als „Banyan“, markiert die erste größere Überholung des Sprachassistenten seit seiner Einführung im Jahr 2014 zusammen mit der Echo-Lautsprecherlinie. Die neue Sprachassistentin, intern „Remarkable Alexa“ genannt, soll bis August bereitstehen. Amazon-CEO Andy Jassy hat persönlich großes Interesse an der Wiederbelebung von Alexa gezeigt. In einem Brief an die Aktionär:innen im April versprach Jassy eine „intelligentere und fähigere Alexa“.

Einführung und Preismodell

Amazon plant, die neue Version von Alexa in zwei Stufen anzubieten: eine kostenlose Version, die „Classic Alexa“ ersetzen soll, und eine kostenpflichtige Premium-Version für etwa 5 bis 10 US-Dollar monatlich. Die Premium-Version soll in der Lage sein, komplexere Aufgaben zu erledigen, wie das Verfassen und Versenden von E-Mails oder das Bestellen von Essen per Sprachbefehl. Eine Integration mit Amazons Prime-Mitgliedschaft ist derzeit nicht geplant.

Konkurrenz und Herausforderungen

Amazons Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Unternehmen wie Google, Microsoft und OpenAI mit ihren fortschrittlichen Chatbots mehr Aufmerksamkeit erhalten haben. Die Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 löste einen Investitionsboom in KI-Firmen aus und katapultierte den Chiphersteller Nvidia vorübergehend auf den zweiten Platz der weltweit wertvollsten Unternehmen.

Einige Mitarbeiter:innen bei Amazon sehen das Projekt als verzweifelten Versuch, Alexa zu revitalisieren, das bisher keine Gewinne erzielt hat. Die Hoffnung, den E-Commerce-Verkauf über Alexa anzukurbeln, ist weitgehend gescheitert, da Nutzer:innen Produkte lieber zuerst sehen, bevor sie sie kaufen.

Weitere Funktionen und technische Herausforderungen

Amazon arbeitet auch daran, die Heimautomatisierung über Alexa zu verbessern. Die neue Remarkable Alexa könnte in der Lage sein, aus den Gewohnheiten der Nutzer:innen zu lernen und Aufgaben automatisch auszuführen, wie das Einschalten des Fernsehers für ein wöchentliches Lieblingsprogramm oder das Starten der Kaffeemaschine nach dem Wecker.

Allerdings sehen einige Insider Herausforderungen in der Umsetzung, darunter Probleme mit der Leistung der zugrunde liegenden KI und Fehlfunktionen wie „Halluzinationen“, bei denen die Software falsche oder irreführende Informationen liefert.

Fazit

Amazon plant, Alexa mit fortschrittlicher KI-Technologie aufzurüsten und hofft, durch ein zweistufiges Preismodell neue Einnahmequellen zu erschließen. Die Zukunft des Projekts bleibt jedoch ungewiss, da technische Herausforderungen und die Akzeptanz der Nutzer:innen entscheidend sein werden.

Quelle: Reuters

Michael Reimann

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