Kommenden Dienstag ist es also so weit: Apple hat unter dem Titel „Hi, Speed“ zur Keynote eingeladen. Aufgrund von Corona wird es nun das dritte Livestream-Spektakel geben – ein Format, das auch direkte Auswirkungen auf die Produktvorstellungen haben kann. Was dürfen wir uns für Dienstag erwarten? In diesem Artikel machen wir uns ein paar Gedanken.
Sollte es der Titel des Artikels nicht klarmachen: Wer völlig unvoreingenommen an die Keynote herangehen möchte – falls dies überhaupt möglich ist –, sollte an dieser Stelle wahrscheinlich nicht weiter lesen. Trotz aller Gerüchte handelt es sich letztlich aber um nicht mehr, es sind nur Gerüchte und Prognosen. Apple hat dieses Jahr wieder einen relativ guten Job gemacht, was die Geheimhaltung betrifft und (noch) keine neuen Geräte in Bars liegen lassen.
Vier mal iPhone 12?
Aufgrund von Corona – so die offizielle Aussage von Apple bei den letzten Quartalszahlen – gab es dieses Jahr noch keine Vorstellung des iPhone 12. Der Konzern wird dies am Dienstag ohne Frage nachholen. Aktuell geht die Gerüchteküche davon aus, dass Apple gleich vier neue Modelle vorstellen wird. Alle sollen mit OLED ausgestattet sein, dazu kommt 5G. Am unteren Ende finden wir ein iPhone 12 mit 5,4 Zoll, dazu kommen ein iPhone 12 und ein iPhone 12 Pro mit 6,1 Zoll und das größte Modell, ein iPhone 12 Pro, mit 6,7 Zoll. Der große Unterschied zwischen den Modellen liegt vor allem bei der Kamera und es gibt kleine Differenzen beim Gehäuse. Alle Modelle sollen über ein neues, kantigeres, iPad Pro bzw. iPhone 4 ähnliches Design verfügen. Die günstigeren Modelle erhalten einen Rahmen aus Aluminium, die teureren einen aus Edelstahl. In Sachen Farben soll es beim iPhone 12 wieder bunt werden, das iPhone 12 Pro soll in einer neuen nachtblauen Variante daherkommen.
A14 und der Weg zum Mac mit ARM
Eines gilt seit der Vorstellung des iPad Air als sicher: Das neue iPhone wird mit dem Apple A14 angetrieben. In Sachen Performance soll es erhebliche Sprünge geben, die sich vor allem im Vergleich zu älteren Modellen auswirken soll.
Upgrading iPhones this year? This is how much faster an A14 #iPhone12 will be when upgrading from:
• iPhone 6s / SE – 196% Faster
• iPhone 7 / Plus – 117% Faster
• iPhone 8 / Plus / X – 75% Faster
• iPhone XR / XS – 44% Faster
• iPhone SE (2020) / 11 / 11 Pro – 18% Faster— MacRumors.com (@MacRumors) October 8, 2020
5G – aber welches?
Unklar bleibt, auf welchen 5G-Standard Apple setzen wird. mmWave gilt nicht für alle Modelle als sicher und wenn doch, bleibt die Frage, in welchen Ländern Apple diesen Standard dann konkret unterstützen wird. Aktuell gehen wir davon aus, dass vor allem die Pro-Modelle auf diesen Standard setzen werden.
Die schwierige Auslieferung
Eines gilt ebenso als fast sicher: Angesichts Corona könnte es mit der tatsächlichen Auslieferung schwierig aussehen. Erste Analysten gehen davon aus, dass die beiden 6,1-Zoll-Modelle am 16. Oktober im Handel starten sollen, das iPhone 12 Mini am 6. November und das iPhone 12 Pro Max am 13 November. Damit ist der Start der Vorbestellung gemeint, der Verkauf selbst beginnt dann jeweils eine Woche später.
It’s all about the Music
Oktober war früher immer der Monat der Musik bei Apple. Auch wenn der iPod mehr oder minder Geschichte ist, erwarten wir zwei mögliche Vorstellungen aus dem Segment. So gibt es seit einiger Zeit Gerüchte rund um einen HomePod Mini, damit könnte Apple den Kampf im Lautsprecher-Markt wieder aufnehmen. Der neue Lautsprecher soll deutlich kleiner – nur 9 cm hoch – und günstiger sein. Mit einem Preispunkt von etwa 100 US-Dollar würde Apple in ein sehr interessantes Segment vorstoßen – ein Bereich, den Google seit letzter Woche mit einem neuen Nest Audio-Produkt auch prominent besetzt.
Wie es mit den AirPods Over-Ear steht, soll auf einem anderen Blatt stehen. Lange bereits in der Gerüchteküche, einige Leaker sehen hier jedoch eine mögliche Verschiebung aufgrund von Produktionsproblemen. Das Produkt bietet sich super als Zubehör zum (neuen) iPhone unter dem Weihnachtsbaum an, wir dürfen gespannt sein.
The Power of Air
Seit etwa einem Jahr gibt es Gerüchte zu den sogenannten AirTags: Kleine Gegenstands-Tracker von Apple, die in direkter Konkurrenz zu den Produkten von Tile stehen. Zugegeben, sie würden die Vorstellung und den Einsatz des Apple U1 durchaus abrunden, seit einem Jahr gibt es aber nur Gerüchte. Jon Prosser geht erneut von einer Verschiebung bis Mitte nächsten Jahres aus.
I’m told the AirTags delay is due to the COVID situation in the Eastern market.
AirTags are heavily dependent on pinging other iPhones to be accurate.
They’ll still be a successful product launch, but the question is: would they be more successful in March 2021? Probably… https://t.co/P6EzR6fnhw
— Jon Prosser (@jon_prosser) October 9, 2020
Ebenso gibt es Gerüchte zur Rückkehr von AirPower. Nach dem Debakel soll Apple sich einem anderen, bekannteren, Markennamen bedienen. So soll der Name MagSafe wieder zurückkehren und Apple gleich zwei Ladematten vorstellen. Die Ladeleistung soll bei 15 Watt liegen – ein Hinweis, dass die Ladeleistung der iPhones auch steigen könnte. Die neuen Matten sollen mit einem neuen Ladecase daher kommen, es soll magnetisch am iPhone angebracht werden.
Und Apple Silicon?
Ebenso warten wir auf die ersten Macs mit Apple-Prozessor – hier dürfen wir wahrscheinlich etwas länger warten. Wir gehen davon aus, dass es noch ein kurzes Medienevent im November geben wird, bei dem Apple dann den ersten Mac mit eigenem Prozessor zeigen wird.
Hi, Speed – es wird spannend
Hi, Speed. Wie immer begleiten wir das Event am Dienstag in aller Ausführlichkeit. Neben den Artikeln hier wird es auch eine Apfeltalk Live Sendung geben, dazu bereiten wir das Event auch in unserem Podcast auf.