Apple, Autos, Entwickler-Pannen und Crime – Das war die CMD-A

Die CMD-A 2019 ist Geschichte. Am 5. Oktober traf sich die Community zur ersten Apfeltalk-Convention in Bonn. Die Telekom-Zentrale im alten Regierungsviertel gab den Rahmen für Vorträge und Plaudereien, Diskussionen und Lesung, für Ausblicke in die Zukunft und Retro-Momente, für Apple und Autos, für Digistalisierung und Distrubtion – und auch für eine Brise Sex und Crime.

Die erste CMD-A in Bonn war erstaunlich. Aus einer mehr oder weniger wirren Idee entwickelte sich eine Veranstaltung, die Macher und Besucher durchaus überraschte. Was lässt sich von der ersten Apfeltalk-Veranstaltung dieser Art erwarten? Sicher, durch die wöchentliche Sendung Apfeltalk LIVE am Freitagabend konnte die Community eine grobe Idee haben, wohin die Reise geht. Doch dieser Erwartungshaltung aus dem eingerichteten Studio dann auch auf unbekanntem Terrain gerecht zu werden, war eine Herausforderung.

CMD-A 2019 – Aus der Community, für die Community

Mit rund einem halben Jahr Vorlauf war die Zeit zur Vorbereitung der ersten Apfeltalk-Convention recht knapp. Es hat geklappt. Sicher war das alles nicht möglich ohne die Community. Ein großer Teil der Arbeit wurde vom Team um Michael Reimann geleistet. Doch schon mit dem Namen CMD-A und dem Logo gab es tatkräftige Hilfe aus der Community. Auch die Wahl von Bonn als Veranstaltungsort ergab sich durch Unterstützung aus der Apfeltalk-Umfeld. Anders wäre kaum das Foyer des Telekom-Hauptquartiers als Ort der CMD-A 2019 möglich gewesen.

Das gilt nicht zuletzt für die Sprecher. Alle waren schon von Apfeltalk  LIVE bekannt. Richard Gutjahr ist Journalist. In Apple-Kreisen wurde er als mehr oder weniger erster Käufer des iPads bekannt. In Bonn erzählte Richard von seinen persönlichen Apple-Momenten – mit und ohne Produkte aus Cupertino.

Mit Matthias Krauß sprach ein Technik- und Softwarexperte, der bei Apfeltalk LIVE regelmäßig Einblick in die Hintergründe von Entwicklern und Ingenieuren gibt. Für Katja Bohnet ist der Mac tägliches Arbeitswerkzeug. Ihre Bücher schreibt die Autorin mit dem Apple-Textverarbeitungsprogramm Pages – mit spannendem, teil nervenaufreibendem Ergebnis, auch für Katja selbst.

Sascha Pallenberg muss in Technik-Kreisen kaum vorgestellt werden. Als Blogger und Gründer von Mobilegeeks hat sich „Palle“ einen berüchtigten Ruf aufgebaut, nicht zuletzt als jemand, der nicht mit an Kritik an Apple spart. Nach dem Wechsel vom eigenen Blog in die Unternehmenskommunikation des Autokonzerns Daimler ist Sascha auch weiterhin am digitalen Puls der Zeit.

Mit den beiden Technik-Journalisten Jörg Schieb und Dennis Horn als Teilnehmer der abschließenden Panel-Diskussion wurde das Programm der CMD-A abgerundet. Auf dem Papier ein respektables Aufgebot, vor allem für die erste Veranstaltung ihrer Art. Doch wie die Veranstaltung am Ende wirklich wird, bleibt immer eine Wundertüte.

Über 100 Teilnehmer treffen bekannte Sprecher

Die Community war überzeugt. Über 100 Teilnehmer kamen in die Bonner Telekom-Zentrale. Aus der rheinischen Umgebung, aber auch teils über Hunderte Kilometer und aus dem benachbarten Ausland. Ein gewaltiger Vertrauensbeweis. Da musste die CMD-A liefern.

Richard Gutjahr – Der Apple-Moment, jetzt anders

Den Auftakt machte Richard Gutjahr. 2010 wollte er in New York der Frage nachgehen, warum sich Menschen für ein Apple-Gerät anstellen? Prompt verbrachte er rund 23 Stunden vor dem ikonischen Store an der Fifth Avenue. So wurde Richard der wohl erste Käufer eines iPads.

„Da werde Erinnerungen wach. Das ist toll.“ startete Richard seinen Vortrag. „Wisst ihr noch, wie ihr euer erstes Apple-Produkt in den Händen gehalten habt?“, fragte er nicht weniger nostalgisch. „Das ist fast schon ein heiliger Moment gewesen.“

Doch es sollte Richard in seinem Vortag nicht um Apple gehen. Seit eineinhalb Jahren beschäftigen ihn Autos. Weniger Apple-typisch durch mit viel Potential, ist dieses Thema nicht zuletzt wegen der Klimadiskussion, Schadstoffen und dem Wandel zur E-Mobilität im Fokus. Apple selbst wurden in der Vergangenheit immer wieder Ambitionen in diesem Bereich nachgesagt.

Im Moment erleben wir im Hinblick auf das Auto nicht weniger als eine Zeitenwende. Da ist der Blick zu Apple gerechtfertigt. Schließlich veränderte das iPhone den Mobilfunk-Markt komplett. Dadurch sorgte das Smartphone aus Cupertino jahrelang für die speziellen „Apple-Momente“. Auch mancher KFZ-Hersteller erzeugt mittlerweile dieses Gefühl. Einfach durch die Art, das Auto anders zu denken.

Smartphones und Autos – Geschichte wiederholt sich?

„Mir ist ein Auto begegnet. Und auf einmal saß ich in einem Gefährt und fühlte mich wie bei meinem ersten Apple Produkt.“, schilderte Richard einen solchen Moment. Das sei ihm zum allerersten Mal seit Apple passiert. Gemeint war der Tesla. Ähnlichkeiten des Autohersteller und Apple sind ebenso erkennbar wie die, zwischen Apple-Gründer Steve Jobs und Tesla-Chef Elon Musk.

So erzählte Richard launig vom Weg eines Auto-Uninteressierten zum Macher einer eigenen E-Mobilitäts-Seite und der Entwicklung von elektrischer Mobilität in anderen Ländern. Auch ging der Blick in die Zukunft von Elektro-Autos und den klassischen Herstellern. Richard sieht starke Parallelen zwischen der Entwicklung und Verbreitung von Smartphones mit der von Elektro-Autos. Eine durchaus umstrittene These. „Wir stehen vielleicht tatsächlich vor einer Zeitenwende, dass die Autos nicht von uns Deutschen hergestellt werden, sondern von den Chinesen.“

Entscheidend wird die Plattform

Generell vollziehe sich ein Wandel, der Parallelen zur Smartphone-Entwicklung zeige. Das alte „Was das Gerät kann und was ist da drin?“ wird abgelöst. Wichtig wird die Frage, was der Nutzer mit dem Gerät machen kann. Wozu wird er ermöglicht? Das bringt die Entwicklung am Ende weg vom einzelnen Produkt hin zu einer Plattform. Im Mobilfunk-Bereich hat nicht jede große Marke in der Vergangenheit den Wandel geschafft. Ob sich diese Entwicklung bei den Autoherstellern wiederholt? „Ich glaube, dass BMW und Daimler in den nächsten zehn Jahren fusionieren – oder von einem Dritten geschluckt werden.“

Ja, es war durchaus autolastig bei der ersten CMD-A in Bonn. Nach dieser Vorlage könnte nur Sascha Pallenberg auf die Bühne folgen. Starke Meinung, deutliche Worte aber auch viel Fachwissen sind Markenzeichen des Ex-Bloggers. Dazu eine sehr spezielle Ansicht über Apple, wie Michael zur Einleitung meinte.

Sascha Pallenberg – Hätte nie erwartet, dass du auf einer Apple-Convention sprichst

Gemeinsamkeiten gibt es zwsichen dem Journalisten Gutjahr und dem Daimler-Mann Pallenberg „Ich bin mit Richard absolut einer Meinung, dass sich die Autombobilindustrie in eine Plattformökonomie verwandeln wird.“ Das sei mit ein Grund, so Palle, warum er in diesen Bereich gewechselt ist. „Weil es nämlich die spannendste Industrie ist, die es gerade gibt.“

Saschas Weg führte aus dem Ruhrpott über die USA nach Taiwan. Von der Entwicklung über das Schreiben hin zur Unternehmenskommunikation. Vom Hausarrest im Kinderzimmer wegen einer hohen Telefonrechnung hin zum Head of Digital Transformation bei Daimler. Zusammengekommen sind so rund dreißig Jahre Tech-Geschichte, die Sascha hautnah erlebt hat. Stoff für mehr als einen Vortrag und deutlich zu viel Stoff für die CMD-A. Zum Glück war die Uhr geduldig.

„Meine Apple-Liebe ging soweit, dass ich eine silberne Apple-Weste trug“

Langweilig wurde es während Palles Vortrag nicht. Sascha nutze die Zeit, um das bereits erwähnte etwas komplizierte Verhältnis von ihm zu Apple näher zu beleuchten. Den ersten Kontakt zu Apple, so erzählte Sascha, hatte er 1984 mit dem Apple Lisa. Von MacPaint und MacWriter sei er begeistert gewesen. Der große Sprung war dann Pagemaker, welches mit dem passenden Drucker Schriftstücke auf Verlagsniveau ermöglichte. Mit dieser Ausstattung und dem MacPlus tat Sascha seine ersten publizistischen Schritte, die selbst damals nicht jeden begeisterten und Palles Bio-Lehrer überforderte.

Die Liebe blieb ungebrochen, einfach, „weil mich der Mac so angefixt hat.“ Auch die ersten Schritte online ging Sascha zusammen mit dem Mac. Einen Monat lang, bis eine 3.000 D-Mark-Telefonrechnung den Ausflug in die digitalen Weiten zunächst stoppte. „Da war das Modem weg, der Mac weg – ich abends ab acht auch weg, in meinem Zimmer.“

Apple und Sascha – Irgendwann hat es gereicht

Auch wenn der junge Sascha überzeugter Mac-Nutzer war, kam der Punkt, an dem es ihm mit Apple dann doch zu bunt wurde. Der Auftritt von Steve Jobs bei der Vorstellung des ersten iPhones führte zum einem persönlichen Bruch mit Cupertino. Den Anspruch von Apple, Multitouch erfunden zu haben, nahm Sascha den Kaliforniern übel. Schließlich gab es dieses Grundprinzip schon lange vorher. Und Apple wiederholte dieses Vorgehen. Schlimm sei, so Palle, dass Apple recht gewöhnliche Prozesse patentieren liese, um damit dann Wettbewerber auszustechen. „Das Berühmteste sind wahrscheinlich abgerundete ecken. Abgerundete Ecken vom Icon. Meine Gute!“

Apple, PC, Android – persönlich überzeugt das beste Paket

Die Kritik hindert Sascha allerdings nicht daran, Apple für das Geleistete zu bewundern. „Apple hat definitiv mit dem iPhone einen fundamentalen gesellschaftlichen Wandel herbeigeführt.“ Das Auge für das Produkt selbst hat Sascha nach wie vor nicht verloren. So auch beim iPad Pro. „Das sind 720 Gramm tech goddness. Mit zwölf Stunden Batterielaufzeit, mit LTE überall auf der Welt. Und ich habe noch nie so viel Spaß daran gehabt zu arbeiten, wie mit dieser Kiste.“

Der Windows-PC steht dennoch weiter bei Sascha. Auch Android begleitet ihn täglich. Einfach weil beides für sein Anwendungsgebiet das beste Paket liefert.

So bleibt das Verhältnis zu Apple ambivalent. Palles Chef hätte nie erwartet, dass Sascha auf einer Apple-orientierten Veranstaltung sprechen würde. Das es bei der ersten  CMD-A in Bonn soweit gekommen ist, habe viel mit Apfeltalk und mit der Community zu tun. Eine Aussage, die Sascha nicht nur  publikumswirksam während seines Vortags erwähnte, sondern auch davor bei einem Telekom-Interview. Authentisch ist der Ex-Blogger. Unterhaltsam während seines Auftritts bei der CMD-A in Bonn war Palle auf jeden Fall auch.

Katja Bohnet – Von Liebesgeschichte über Freiheit zu Sex & Crime

Kaum weniger unterhaltsam war der Auftritt von Katja Bohnert. Dabei war die Lesung der Krimi-Autorin wohl das größte Fragezeichen bei der CMD-A 2019. Eine Lesung bei einer Apple-Convention, dazu aus einem Krimi und nicht aus einem Tech-Sachbuch? Was soll das?

Katja selbst stellte sich diese Frage zu Beginn ihrer Lesung. „Was soll ich eigentlich hier unter all den ganzen harten Tech-Boys, die hier sitzen?“ Doch dann habe sie festgestellt, es seinen „gar nicht so die harten Typen.“ Den eigentlich erzählen sie alle eine Liebesgeschichte. Zu Apple, zu den Produkten. Damit hatte Katja das Publikum schnell für sich eingenommen.

Wenn du etwas zitieren willst, dann zitiere es richtig

Bei der ersten CMD-A las Katja aus ihrem neuen Roman „Last Shot“, der die Parkplatzmorde in den Französischen Alpen von 2012 zum Vorbild nimmt. Zitieren lässt sich an dieser Stelle nur schlecht. Frei nach Katjas Alter Ego Hazel Frost lässt sich sagen: Wenn du etwas zitieren willst, dann zitiere es richtig. Da sollte doch besser das Buch gelesen, oder zumindest die Lesung gehört werden

Bis zum Ende des Monats findet ihr die Audioaufzeichnung aller CMD-A-Vorträge exklusiv auf Steady. Dabei ist dann auch die Lesung von Katja aus „Last Shot“. Ein Abo kostet 5 Euro, ihr könnt monatlich kündigen. Ab November ist die Aufzeichnung dann kostenfrei verfügbar.

Der Roman wurde in der Presse positiv aufgenommen. So schrieb Kulturnews: „Wunderbar gegen den Mainstream gerotzt: „Last Shot“ von Hazel Frost alias Katja Bohnet ist ein absurder, aber intelligenter Thrillerspaß“.

Bei den Besuchern im Foyer der Telekom kam der Auszug aus dem Krimi sichtlich gut an. Auf Apple kam Katja nach der Lesung dann auch noch zu sprechen. Das Schreiben mit Pages sorgte zumindest bei Katja immer wieder für Nervenkitzel. Als die Dateien nach einem großen Crash verschwunden, alle Manuskripte, alle E-Mails und Termine weg waren, gab es „den großen Moment der Freiheit “ Da habe ich gedacht: Jetzt kann ich nochmal ganz neu anfangen. (…) Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft. Und ganz ehrlich: Das war ein schrecklicher, aber auch ein schrecklich schöner Moment.“

Matthias Krauß – Aus dem Alltag eines digitalen Troubleshooters

Mit Computer-Problemen kennt sich auch Matthias Krauß aus. Als Soft- und Hardware-Experte wird der Kölner oft dann gerufen, wenn in der Entwicklung etwas falsch läuft. Der Anruf kommt dann von ganz kleinen, aber auch von ganz große Firmen. An die große Glocke hängen will das natürlich niemand. Daher darf Matthias auch nicht darüber reden. Zumindest nicht über die Details. Über übliche Missgeschicke und wiederkehrende Muster allerdings schon. Fehler passieren immer und überall. Durchaus ein Thema, was auch im Zusammenhang mit Apple interessant ist. Denn Gründe für Antenna Gate und Co. gibt es zuhauf, wie Matthias bei der CMD-A unterhaltsam erzählte.

„Ich habe auch keine Ahnung was da passiert.“, so Matthias gleich zu Beginn. Da er in jedoch an ähnlichen Projekten arbeitet, habe er eine ganzer Menge Erfahrung auf diesem Gebiet. „Es gibt da ein paar wiederholende Themen und ich schätze mal, dass Apple es da an einigen Stellen ganz ähnlich geht.“

Fehler passieren – Da arbeiten keine Idioten

Fehler passieren, auch bei guten Leuten, die ein gutes Produkt machen wollen. So hakt es bei der Abstimmung von Komponenten gerne an Kleinigkeiten. Für bekannte Probleme wird dann halt eine Lösung gesucht, die über Umwege zum Ziel führt, allerdings halt auch nicht immer problemlos.

Wer kommt da auf die Idee, dass die Ursache eines abstürzenden Prozessors die vergessene Stromversorgung für eben den Prozessor ist. Vor allem, wenn das Ding trotzdem irgendwie läuft, aber halt nicht zuverlässig? „Was lernen man davon? Solche Work-arounds sind überall. (…) Manchmal sind die relativ hässlich.“

Zufälle, Komplexität oder fehlender Telefonempfang – Die Ursachen sind vielfältig

Teilweise sind technische Einstellungen purer Zufall. So war auch die Abregelung der iPhone-Prozessoren im Rahmen des Battery Gates willkürlich. „Das war eine Abwägungssache, wieviel geht man da runter um sicher zu sein. Das konnte keiner genau wissen.“ Irgendwann habe dann jemand „Stop“ gesagt, bringt Matthias Licht ins Dunkel.

Auch das Laden und der gleichzeitige Datenaustausch sei nicht so einfach. „Dachte ich eigentlich, kein Problem. Machen wir USB ran. Da gibts zwei Datenleitungen und zwei Stromleitungen. Tuen Strom rein, tuen wir Daten ran. Alles gut. Tja, leider nicht ganz.“ Denn Standards können sich auch beim selben Formfaktor unterscheiden. Sprich, USB ist nicht gleich USB. „Neben dem Dedicated Charging Port gibt es noch den Charging Downstream Port, den CDP. Danke USB auch, dass ihr DCP und CDP genommen habt. Da wird es bestimmt keine Verwechslungen geben.“, führte Matthias diese Problematik launig aus.

„Der Teufel ist manchmal in den Details. Einfache Probleme können wesentlich komplexer sein als man denkt.“ Dazu bringt Kompatibilität auch Komplexität. Ein Punkt, denn alle beachten sollten, wenn Apple mal wieder die Unterstützung bestimmter Standards oder Geräteunterstützung streicht, und mal wieder Software-Altlasten befestigt.

„Ich habe keine Ahnung, ob das irgendwas mit Apples Problemen zu tun hat.“ fasste Matthias seinen Vortrag zusammen. „Ich kann mir aber vorstellen, das ein Apple-Entwickler, wenn man ihn danach fragt (…), mit ähnlichen Problemen oder ähnlichen Geschichten ankommen würde.“

 

Panel Diskussion – Autos, Apple und viel Atmosphäre

Eine Panel-Diskussion brachten anschließend noch zusätzlichen Schwung in die Convention. Durchaus ein guter Tempowechsel nach den Vorträgen quasi ohne Pause. Neben Sascha, Richard ergänzten Marcella Gäb, die Leiterin E-Mobility Services bei der Telekom, sowie Jörg Schieb und Dennis Horn die Diskussionsrunde.

Sascha vs. Richard – Auto, quo vadis?

Anregend war die Diskussion auf der Bühne gleich zu Beginn. Wohl auch, weil Michael mit dem Thema Auto und Mobilität startete. Richard und Sascha boten einen sehenswerten Schlagabtausch über die Zukunft der Auto-Industrie. „Ganz toll, genau da waren wir vor 10 Jahren auch. Ich Apple, du Windows. Und jetzt stehen wir wieder gegeneinander. Das ist großartig.“, fasste Richard die Diskussion zwischen ihm und Palle am Ende zusammen. Wer nicht dabei sein konnte hat ab dem 2. November Gelegenheit alle Vorträge sowie das Panel auf Youtube zu sehen.

Auch die Telekom ist im Bereich E-Mobilität aktiv, wie Marcella Gäb erzählte. Die Bonner bauen ein Ladenetz aus. Ebenfalls bei einem Service für das Laden an allen öffentlichen Ladestellen ist die Telekom aktiv. Kunden soll so ein transparenter Tarif und einfaches Laden geboten werden.

Was wird aus Apple?

Doch wir wollen das Auto-Thema hier nicht weiter vertiefen. Es ging auf der Bühne auch um Apple die Zukunft. Hier konnten Jörg und Dennis mehr zum Thema beitragen. „Ich glaube wir machen einen Fehler, wenn wir ständig nur auf  Spezifikationen gucken und zu sehr die Software außer Acht lassen.“, so Dennis. Auch die hohen Erwartungen an Apple verschiebe den Blick auf die Entwicklungen des Unternehmens, bemerkte der Journalist entspannt.

Jörg Schieb macht sich dagegen mehr Sorgen um das Unternehmen aus Kalifornien. „Steve Jobs ist schon seit acht Jahren nicht mehr am Ruder. Das spürt man schon, finde ich.“ Dazu ist nun auch Design-Chef Jonny Ive nicht mehr bei Apple. „Da bin ich gespannt, ob und wie Apple diese Lücken wird füllen können.“

Wird AR das nächste „Big Thing“?

Auch beim Blick auf die Zukunft Apple sahen Richard und Sascha die Dinge unterschiedlich. Richard erwartet hier ein großes, neues Gerät. „Tatsächlich im Moment haben wir halt eine Evolution und keine Revolution, aber ich glaube da kommt etwas.“

Für Sascha liegt die Zukunft von Apple bei Software und Diensten. „Nirgends hast du eine bessere Marge.“ Doch auch bei Geräten sieht der Ex-Blogger Möglichkeiten. „Die AR-Brille wird kommen. Und der große Unterschied wird sein: Die werden Content dafür haben. Der Content wird geil sein. Das Gerät wird ein anderes Design haben. Das Design wird geil sein. Es wird eine entsprechend andere Usability haben. Es wird gut aussehen.“ Jeder will so ein Gerät haben, ist sich Sascha sicher. Das sieht auch Richard so. „Es ist nur eine Frage der Zeit wann sie damit rauskommen. Ich bin mir hundert Prozent sicherer und endlich mal einer Meinung mit Sascha. Die AR-Breille wird das nächste „Big, big Thing“ sein.

Ein paar Restzweifel blieben bei Dennis. Viel wichtiger scheint ihm, dass der vorhandene Entwicklungsstau sich nun so langsam löse. Bei einer möglichen AR-Brille scheint ihm der Knackpunkt mehr kulturell und weniger technologisch zu sein. Anwender von Googles Datenbrille Glass hatten teils mit starken Widerständen zu kämpfen. Hier Akzeptanz zu schaffen, sei der Schlüssel.

AVM-Gewinnspiel – Fünf Router-Pakete unter allen Teilnehmern verlost

Mit diesem Ausblick endete nach über 13o Minuten das Hauptprogramm. Doch die Besucher sollten nicht mit leeren Händen die CMD-A 2019 verlassen. Im Rahmen einer Lotterie wurde unter allen Teilnehmern Router-Pakete verlost. Zur Verfügung gestellt wurden diese vom Berliner Router-Spezialisten AVM, welcher neben der Telekom die erste Apfeltalk-Convention unterstützte. AVM-Pressesprecherin Doris Haar nahm zusammen mit Nancy Wolfrum und moderiert von Oliver Bergmann die Verlosung vor. Fünf Gewinner durften so eine neue Fritzbox 7590 und einen Fritz Repeater 3000 mit nach Hause nehmen. Herzliche Gratulation!

CMD-A 2019 – War die erste Apfeltalk-Convention ein Erfolg?

Die CMD-A 2019 ist Geschichte. Aus dem voreingenommenen Blickwinkel war die Veranstaltung ein Erfolg. Die unterhaltsamen Vortrage, die spannenden, teils kontroverse Diskussionen, die hervorragende Unterstützung durch die Partner lassen nur einen positiven Blick auf die erste Apfeltalk-Convention zurückwerfen.

Dann war da noch die große Zahl an Besuchern. Mit über einhundert Teilnehmern war zu Beginn kaum zu rechnen. Allen einen interessanten, unterhaltsamen und auch lohnenswerten Besuch der CMD-A geboten zum haben, bleibt zu hoffen.

Eindrücke, Gespräche und das Feedback über anderen Kanäle geben den Eindruck, dass die Apfeltalk-Convention auch aus Besuchersicht ein Erfolg war. Platz für Verbesserungen bleibt immer. Die Latte liegt hoch. Vielleicht wird es eine CMD-A 2020 geben. Sicher ist, dass es wieder einen Treffpunkt für Apfeltalk in der realen Welt geben soll. Aus der Community, für die Community.

Ulrich Reinbold

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