Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat angekündigt, bestimmte Elektronikprodukte wie Smartphones und Computer von den jüngsten Zollmaßnahmen auszunehmen. Damit reagiert Washington auf Bedenken hinsichtlich möglicher Preissteigerungen für Konsument:innen in den Vereinigten Staaten.
US-Zollpolitik macht Rückzieher bei Elektronikgeräten
Ein aktuelles Dokument der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde listet etwa 20 Produktkategorien auf, die von den angekündigten Zollerhöhungen ausgenommen werden. Dazu gehören unter anderem Smartphones, Computer, Halbleiter und Flachbildschirme. Diese Produkte sind nicht nur von den allgemeinen globalen Zöllen in Höhe von 10 Prozent ausgenommen, sondern auch von den spezifisch gegen China gerichteten Maßnahmen, die derzeit bei 145 Prozent liegen.
Die Maßnahme dürfte vor allem Apple und andere Hersteller elektronischer Konsumgüter entlasten, die in hohem Maße auf Zulieferungen aus China angewiesen sind. Eine Erhebung dieser Produkte mit Zöllen hätte direkte Auswirkungen auf die Preise im US-Markt gehabt.
Konsumgüter im Fokus der Politik
Die Entscheidung erfolgt wenige Tage nach der Ankündigung Trumps, für die meisten US-Handelspartner eine 90-tägige Pause bei den neuen Zöllen einzulegen. Diese betrifft jedoch nicht China. Für Importe aus der Volksrepublik gilt weiterhin der erhöhte Satz von 145 Prozent, dem Peking mit eigenen Maßnahmen von 125 Prozent begegnet. Damit bleibt der Handelskonflikt zwischen beiden Staaten angespannt, auch wenn wichtige Produktgruppen nun temporär ausgenommen wurden.
Die Ausnahme für Smartphones und Computer zeigt, dass die Trump-Regierung versucht, wirtschaftliche Risiken für Endverbraucher:innen im Inland abzufedern. Preissteigerungen für weit verbreitete Geräte hätten direkte Auswirkungen auf den US-Konsum und könnten die Inflationsdynamik verstärken.
Signal an Technologiebranche und Märkte
Die Entscheidung dürfte auch an den Finanzmärkten für Erleichterung sorgen. Technologieunternehmen und deren Zulieferer stehen seit Wochen unter Druck, da Zölle auf elektronische Komponenten und Geräte Unsicherheit über Lieferketten und Margen erzeugten. Mit der nun erfolgten Ausnahme zeigt die US-Regierung zumindest punktuell Bereitschaft zur Anpassung ihrer Handelsstrategie.
Trotzdem bleibt unklar, ob die Ausnahmen dauerhaft bestehen oder nur Teil einer kurzfristigen politischen Taktik sind. Für Hersteller bedeutet das weiterhin Planungsunsicherheit, insbesondere im Hinblick auf langfristige Investitions- und Produktionsentscheidungen.
Via: Tagesschau