Kategorien: FeatureServices

Walt Mossberg: iCloud-Backups sind „Schlupfloch“ in iOS-Datenschutz

Apple weigert sich in den USA derzeit vehement dagegen, einer FBI-Aufforderung nachzukommen und zur Entsperrung eines iPhones eine eigene iOS-Software mit Backdoor zu entwickeln. In anderen Fällen arbeitet Apple sehr wohl mit den Behörden zusammen – etwa wenn es um den Zugriff auf in der iCloud gespeicherte Daten geht. Tech-Journalist Walt Mossberg bezeichnet die iCloud gar als „Schlupfloch“ in der Haltung von Apple zu Datenschutz und Verschlüsselung.

Denn auch wenn fast sämtliche Daten in der iCloud verschlüsselt abgespeichert werden, besitzt Apple etwa für iCoud-Backups eine Möglichkeit zur Entschlüsselung. In begründeten Fällen gibt Apple die Daten der iCloud-Backups dann auch an Behörden weiter – so ist es auch beim aktuellen Fall mit dem iPhone aus San Bernardino geschehen. Hintergrund ist, dass Apple Datenschutz und Sicherheit vom iPhone selbst und den in der iCloud gespeicherten Daten differenziert.

Apple argumentiert, dass es sich beim iPhone um ein physisches Objekt handle, das gestohlen werden oder verloren gehen kann. Daher sei es notwendig, die darin gespeicherten persönlichen Daten mit den strengsten Sicherheitsmethoden zu schützen. Bei der iCloud sei dies ein anderer Fall. Die iCloud-Backups seien dafür gedacht, um darauf zugreifen zu können, und Apple müsse seinen Kunden dabei helfen können, die Daten wiederherzustellen.

Im iCloud-Backup werden mit Ausnahme von E-Mail-Nachrichten fast sämtliche auf einem iPhone gespeicherte Nutzerdaten gesichert. Besonders heikle Daten im iCloud-Backup kann jedoch selbst Apple nicht entschlüsseln – dazu zählen unter anderem WiFi-Passwörter, der iCloud-Schlüsselbund und Passwörter für Drittanbieter-Dienste.

Apple gibt auf seiner Webseite an, dass nur ein kleiner Teil der Behördenanfragen – 6 Prozent –Account-Daten betrifft. In 94 Prozent der Fälle handelt es sich um Anfragen ein spezifisches Gerät betreffend. Außerdem führt Apple an, dass man in der Zeit von Juni 2014 bis Juni 2015 nur bei 27 Prozent der Account-Anfragen Daten an die Behörden weitergeleitet habe.

Die Herangehensweise an Datenschutz unterscheidet Apple dabei nicht von der Konkurrenz, wie Mossberg in seinem Artikel hervorhebt. Auch Google gab auf Anfrage an, dass man bei begründeten Behördenanfragen die in Gmail, Google Drive, Google Docs oder Google Calendar gespeicherten Daten entschlüsseln könne und sie zu Verfügung stelle. Ähnlich wie beim iPhone gilt das jedoch nicht für lokal am Android-Smartphones gespeicherte Informationen.

„Wir haben nicht die Möglichkeit, lokal gespeicherte Daten zu entnehmen (…). Nur der Besitzer hat einen Key, Google hat ihn nicht“, so ein Sprecher des Unternehmens. Auch Dropbox gab auf Anfrage an, dass man die Daten in den seltenen Fällen, in denen man rechtlich dazu verpflichtet ist, entschlüssele und verweist dabei auf die Datenschutzbedingungen des Cloud-Angebotes.

Die Lösung für das iCloud-Schlupfloch: Will man Apple aus welchen Gründen auch immer die Backup-Daten nicht anvertrauen, sollte man auf lokale iTunes-Backups setzen. Diese lassen sich zudem auch verschlüsseln. Außerdem empfiehlt Mossberg die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung, um Manipulationen am Account durch Dritte auszuschließen.

Via The Verge

Martin Wendel

Neueste Artikel

Trump Verkündet Milliardenschweres KI-Projekt „Stargate“

US-Präsident Donald Trump hat das KI-Infrastrukturprojekt „Stargate“ vorgestellt, das in den kommenden Jahren mit 500 Milliarden Dollar ausgestattet werden soll.…

22. Januar 2025

iOS 18.3 Bringt Rechenoperationen in der Taschenrechner-App zurück

Mit iOS 18.3 hat Apple eine kleine, aber bedeutende Änderung an der Taschenrechner-App vorgenommen. Die Funktion zur Wiederholung von Rechenoperationen…

22. Januar 2025

Apple Watch Ultra 3: Diese drei neuen Funktionen kommen 2025

Die Apple Watch Ultra wurde zuletzt 2024 mit einem neuen schwarzen Titan-Finish aktualisiert, aber ohne wesentliche technische Neuerungen. In diesem…

22. Januar 2025

Neues iPad Pro kommt 2025: Nur kleine Verbesserungen erwartet

Laut einem aktuellen Bericht des koreanischen Tech-Portals The Elec plant Apple, in diesem Jahr mindestens ein neues iPad Pro-Modell auf…

22. Januar 2025

iPhone SE 4 Leak: Dynamic Island bestätigt, Zweifel an ‚iPhone 16E‘ Bezeichnung

Eine neue Generation des iPhone SE wird für dieses Jahr erwartet. Jüngste Leaks von Evan Blass deuten darauf hin, dass…

21. Januar 2025

iPhone 17 Air: Alle aktuellen Gerüchte zum neuen Superdünnen iPhone

Die Gerüchteküche rund um das iPhone 17 Air brodelt bereits seit Monaten. Apple plant angeblich, in diesem Jahr ein brandneues…

21. Januar 2025

Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.

Mehr lesen