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Neuer Apple TV vorgestellt: „Die Zukunft des Fernsehens sind Apps“

Nach über drei Jahren hat Apple zur Freude der anwesenden Besucher eine neue Generation des Apple TV enthüllt. Direkt am Beginn der Präsentation hat Apple dabei angedeutet, wohin der Weg geht. „Die Zukunft des Fernsehens sind Apps“, so der Konzern. Der neue Apple TV besitzt leistungsfähigere Hardware, ein moderneres Betriebssystem, eine neue Benutzeroberfläche, eine neuartige Touch-Fernbedienung – und eine App Store.

Spiele für den Apple TV

Apple wird Entwicklern für den Apple TV ähnliche Möglichkeiten und Programmierschnittstellen bieten, wie in seinen übrigen App Stores. Entwicklern wird es damit möglich sein, neben Programmen auch Spiele für den Apple TV zu entwickeln. Die neue Touch-Fernbedienung übernimmt dann die Funktionen eines Spielcontrollers. Bereits heute will Apple eine Beta für das neue Betriebssystem tvOS veröffentlichen und damit Entwickler ermöglichen, bereits vor dem Release des Apple TV im Oktober mit der Entwicklung von Apps und Spielen zu beginnen.

Apple umgarnt bekannte Spielentwickler

Die Präsentation von Apple hat dabei deutlich gemacht, dass auf den Bereich Spiele ein Hauptaugenmerk gelegt wurde. Apple hat ausgewählte Entwickler bereits mit den notwendigen Tools für die Entwicklung von Apps ausgestattet und erste Kooperationen angekündigt. So wird das neue „Guitar Hero“ von Activision auch für den Apple TV erscheinen. Zu Gast waren außerdem Harmonix, die vor allem durch die „Rock Band“-Serie Bekanntheit erlangten. Sie haben ihr neues Spiel „Beat Sports“ vorgestellt, das exklusiv für den Apple TV erscheinen wird.

Apple-Remote wird zur Wii-mote

„Beat Sports“ wird über die neue Touch-Fernbedienung gesteuert, die offenbar ähnlich wie die Wii-mote von Nintendo über Bewegungssensoren verfügt. Ähnlich wie bei Tennis wurden bei „Beat Sports“ zu rhythmischen Klängen bei Bälle durch Handbewegungen zurückgeschleudert. Ebenfalls auf der Bühne waren die Entwickler des beliebten Casual-Games „Crossy Roads“, die eine Apple-TV-Version ihres Spiels präsentiert haben. Dabei sind sie auch auf Multiplayer-Funktionen eingegangen – kooperativ und kompetitiv.

A8-Prozessor

Apple hat außerdem angedeutet, dass Spiele auf dem Apple TV mit den übrigen iOS-Geräten zusammenarbeiten werden. So ist es möglich, etwa ein Level eines Jump & Runs unterwegs auf dem iPhone zu spielen und das Level daheim auf dem Apple TV nahtlos fortzusetzen. Für ausreichend Rechenleistung für die Darstellung von Spielen sorgt ein deutlich leistungsfähigerer Chip im Vergleich zum Apple TV 3 – der Apple A8. Derselbe 64-Bit-Prozessor kommt bereits beim iPhone 6, iPhone 6 Plus und im neuen iPod touch zum Einsatz.

Fernbedienung mit Touch-Oberfläche

Große Neuerung stellt außerdem die bereits erwähnte Touch-Fernbedienung dar. Der Name ist Programm: Beim oberen Drittel der Fernbedienung handelt es sich um eine Touch-Oberfläche, die ähnlich wie bei den Trackpads der MacBooks aus Glas besteht. Die neue Fernbedienung verfügt außerdem über ein Mikrofon und einen dedizierten Siri-Knopf. Beschleunigungssensoren und Gyroskop sorgen für Bewegungssteuerungen in Spielen.

Akku & Lightning-Anschluss

Anders als die bisherige Fernbedienung wird die neue Siri-Remote über Bluetooth 4.0 mit dem Apple TV verbunden. Statt Batterien ist in der Fernbedienung ein wiederaufladbarer Akku verbaut, die bis zu drei Monate durchhalten soll. Aufgeladen wird die Fernbedienung über einen Lightning-Anschluss an der unteren Kante des Geräts. Vor allem durch die neue Touch-Funktion wird die Remote auch die Bedienung des neuen Apple-TV-Interfaces verändern.

tvOS mit neuer Oberfläche

Der neue Apple TV wird unter dem Betriebssystem tvOS laufen, das seinerseits wiederum direkt auf iOS basiert – angepasst für das Wohnzimmer. Im Zuge dessen hat Apple auch das Interface angepasst, das sich nun näher an iOS 8 und OS X Yosemite orientiert. Die Änderungen betreffen jedoch auf den ersten Blick weitgehend das Design, weiterhin wird die Oberfläche des Apple TV von den bereits bekannten Kanälen dominiert. Neu hinzugekommen ist der prominent platzierte Menüpunkt App Store, über den sich Programme herunterladen und installieren lassen.

Siri auf dem Apple TV

Besonders Augenmerk bei der Präsentation der neuen Benutzeroberfläche wurde auf Siri gelegt. Die Sprachassistentin ist direkt in das Betriebssystem integriert und wird über einen separaten Knopf auf der neuen Fernbedienung aufgerufen. Apple hat verschiedene Anwendungsfälle gezeigt, in denen Siri hilfreich ist. Hat man etwa beim Filmschauen einen Schauspieler nicht verstanden, spult Siri nach einem „Was hat sie gerade gesagt?“ automatisch ein paar Sekunden zurück und schaltet die Untertitel ein.

Siri sorgt für Übersichtlichkeit

Siri soll außerdem sehr hilfreich beim Filtern von Serien und Filmen sein. In einem Beispiel wurde zuerst nach Action-Filmen gesucht, worauf der Apple TV eine Reihe an Filmen anbietet. Anschließend können die Suchergebnisse weiter gefiltert werden, indem etwa nach James-Bond-Filmen gefragt wird. Mit einem „Zeig mir nur diejenigen mit Sean Connery“ wurde das Ergebnis dann noch feiner gefiltert. Apple deutet an, dass auf diese Art und Weise nach Schauspielern, Regisseuren, Altersbeschränkung und Jahreszahlen gefiltert werden kann.

Universelle Suche

Siri durchsucht dabei nich nur das Filmangebot im iTunes Store. Nach der Auswahl eines Suchergebnisses kann ausgewählt werden, über welche Plattform der Film oder die Serie abgespielt werden soll. Zur Auswahl stehen zum Start vom Apple TV im Oktober iTunes, Netflix, Hulu, HBO und Showtime. Apple deutet an, dass in Zukunft noch weitere Anbieter hinzugefügt werden.

Ab 149 US-Dollar

Das Design der Box hat sich nicht grundlegend verändert, das Gehäuse ist lediglich einen Zentimeter höher als bisher. Der optische Anschluss an der Rückseite des Gerätes ist offenbar weggefallen. Der neue Apple TV erscheint Ende Oktober. Der Preis für das 32-Gigabyte-Modell beträgt 149 US-Dollar, für die 64-Gigabyte-Variante verlangt Apple 50 Dollar zusätzlich. Der neue Apple TV wird zum Start in 80 Ländern weltweit verfügbar sein, bis Ende des Jahres soll die Verfügbarkeit auf 100 Länder erweitert werden. Welche das genau sind, hat Apple noch nicht bekannt gegeben.

Via Apple

Martin Wendel

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