Seit ein paar Tagen ist der neue Apple TV nun erhältlich und auch wir in der Apfeltalk-Redaktion hatten nun ein wenig Zeit, uns mit dem neuen Gerät samt runderneuertem System zu befassen. Vieles ist an tvOS dabei gut, manche Bereiche sind schlecht gelöst und ein paar wenige Dinge geradezu unverständlich. Wir fassen fünf Punkte, um die sich Apple in einem Softwareupdate bald kümmern sollte, zusammen.
Vor allem im Rahmen der Einrichtung des Apple TV ist erstmal Frustration angesagt. Zwar erleichtert ein iPhone oder iPad die Verbindung mit dem WiFi-Netzwerk und die Anmeldung der Apple-Accounts, nach dem Download verschiedener Programme beginnt aber erst die wahre Anmelde-Orgie. Netflix, Plex, YouTube & Co. müssen über die On-Screen-Tastatur mit den Anmeldedaten gefüttert werden – und das nervt.
Denn im Gegensatz zum Vorgänger können keine externen Bluetooth-Tastaturen verbunden werden. Vor allem wenn man sichere und damit längere Passwörter für seine Dienste, die zudem aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen, wird die Anmelde-Prozedur zur Tortur. iMore hat das in einem witzigen Comic illustriert.
Besonders findige Nutzer denken sich nun „Ha, verwende ich eben die Remote-App für iOS“. Tja, auch diese arbeitet zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit dem neuen Apple TV zusammen. Vor allem am iPad hinterlässt die App überhaupt einen etwas antiquierten Eindruck. Während sie sich am iPhone gut in das aktuelle iOS-Design einfügt, sieht die App am Apple-Tablet noch immer aus wie zu iOS-6-Zeiten. Die aktuellen Bewertungen sind ebenfalls grottig, bitte rasch aktualisieren!
Einerseits soll Apple mit dem neuen Apple TV einen großen Fokus auf Spiele legen wollen, andererseits versetzt man diesem Vorhaben mit der verpflichtenden Steuerung über die Fernbedienung direkt wieder einen Todesstoß. Klar wird man keine Triple-A-Titel auf dem Apple TV bekommen, trotzdem würde sich die Hardware des Apple TV durchaus auch für aufwändigere Spiele oder Steuerungen eignen.
Zwar bietet Apple auch einen Controller-Support für den neuen Apple TV, Spiele müssen sich jedoch auch mit der Siri-Remote steuern lassen. Dadurch sind die Steuerungskonzepte stark eingeschränkt. Gut zu erkennen ist das an „Galaxy on Fire: Manticore Rising“. Der durchaus hübsche Weltraum-Shooter kränkelt ganz klar an der sehr limitierenden Remote-Steuerung. Könnte man den Titel auf Controller-Steuerung auslegen, würde er eine deutlich bessere Spielerfahrung bieten.
Siri ist am Apple TV bisher darauf limitiert, die systemweite Suchfunktion mit Spracheingaben zu füttern. Beim Ausfüllen anderer Suchfelder, etwa in Third-Party-Apps, lässt einen Siri hingegen im Stich und man muss sich mit der nervigen On-Screen-Tastatur abmühen. Apple hat bewiesen, dass Siri auch sehr gut Film- und Serientitel erkennen kann, und sollte die Sprachassistentin daher auch für die Eingabe von Suchbefehlen in Apps freischalten.
Siri ist unter iOS in 30 Ländern erhältlich – am Apple TV aber nur in acht. In Australien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Japan, Kanada, Spanien und USA unterstützt die Sprachassistentin bei der Bedienung des Gerätes. Grund dafür soll angeblich die unterschiedliche Aussprache von Filmen, Serien und den Namen von Schauspielern sein, so 9to5Mac. Als Beispiel wird etwa die Aussprache des Namens von Matthew McConaughey genannt.
Apple habe in den acht wichtigsten Märkten damit begonnen, Siri speziell für die Erkennung von Film- und Serien-spezifischen Begriffen zu trainieren, und möchte die Zahl an unterstützten Ländern bald erweitern, so 9to5Mac. Bis dahin hätte sich Apple dazu entschließen können, Siri in weiteren Ländern als eine Art Beta anzubieten oder zumindest die Aktivierung einfacher zu gestalten. Dass Siri dann keine regionale Mundart versteht ist einleuchtend – das wird von ihr aber auch nicht verlangt.
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