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Made in Germany: Verkaufstische im Apple Store kosten so viel wie ein Kleinwagen

Apple hat das Schweigegelübde gelüftet und erlaubt seinem deutschen Zulieferer Dula, der Apple Stores weltweit mit Verkaufstischen ausstattet, erstmals offen über die Zusammenarbeit mit dem US-Konzern zu sprechen. Die Welt war vor Ort und konnte sich die Fabrik von Dula umsehen. Seit knapp neun Jahren, als Dula die ersten Präsentationsmöbel für den iPod herstellte, arbeitet Apple mit dem deutschen Unternehmen, dessen Firmensitz in Dortmund liegt, zusammen. Seitdem hat sich viel verändert. Apple hat sich dank iPhone & Co. zum wertvollsten Unternehmen der Welt entwickelt und auch Dula ist durch die Kooperation und den immer größer werdenden Bedarf an Verkaufstischen gewachsen.

Apple der wichtigste Kunde

Dula wurde 1953 gegründet und beschäftigt mittlerweile knapp über 1.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat drei Produktionsbetriebe in Deutschland, vier in Spanien und einen in Russland. Die Fabrik in Vreden, im westlichen Münsterland, produziert dabei fast ausschließlich für Apple – der wichtigste aber nicht einzige Kunde von Dula. Dula baut unter andrem für BMW, Leica, Zara und Tom Tailor, sogar für die Innenausstattung von Schiffen wie der „MS Deutschland“ oder der „MS Queen Elizabeth II“ ist das Unternehmen verantwortlich. Dula hofft nun, auch den Zuschlag für die Ausstattung des neuen Apple Campus, der Ende nächstes Jahr fertig gestellt werden soll und 12.000 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten wird, zu bekommen.

Hightech-Tische

Mehr als 7.000 Verkaufstische für Apple Stores hat Dula bereits gefertigt. Die Tische werden dabei direkt im Werk zusammengebaut, damit es dann später im Store keine Überraschungen gibt, so Dula-Projektmanager Helmut Hollekamp. „Sie schauen sich unsere Möbel mit der Lupe an“, erklärt er. Die verwendete Elektronik in den Tischen sei teilweise so komplex, dass bei einem Fehler gleich ganze Platten ausgetauscht werden müssten. Gewöhnliche Tische sind die Möbel von Dula nämlich keine, vor den Augen von Besuchern verborgen ist viel Hightech: Schubladenschlösser, die sich kontaktlos mit Chipkarten öffnen lassen, Ladeelektronik für Apple-Geräte, Drahtlos-Router für den Internetzugang, Klappen, die mit kleinen Motoren hoch- und runtergefahren werden, und mehr. Ein solcher Tisch wiegt eine viertel Tonne und kostet so viel wie ein Kleinwagen.

Geheimhaltung

Mittlerweile kann Dula sogar Einfluss auf das Design der Tische ausüben, verrät Hollekamp. Jedes neue Möbelstück muss aber zuerst von Apple-Design-Chef Jony Ive abgenickt werden. Als er erstmals den Verkaufstisch für die Apple Watch gesehen hat, war er begeistert, so Hollekamp. Bereits ein Jahr vor der Veröffentlichung der Apple Watch hat Dula mit der Entwicklung des Präsentationstisches begonnen. Dafür musste Dula nach den Vorgaben von Apple drei fensterlose Räume bauen, in denen Apple-Manager aus den USA Prototypen der neuen Möbel begutachten können. Nur zehn Dula-Mitarbeiter haben dort Zutritt, eine Videokamera zeichnet alle Personen auf – Apple hat Zugriff auf die Aufzeichnungen. Die Prototypen werden dabei in Einzelteilen hineingetragen und erst im Sicherheitsbereich zusammgengebaut. Die Frage, was sich derzeit hinter den verschlossenen Türen abspielt, kommentiert Hollekamp nur mit einem stummen Lächeln.
Via Die Welt

Tags: Apple
Martin Wendel

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