Apple hat auf der WWDC macOS Mojave präsentiert. Die Version 10.14 von macOS ist nach einer Wüste in Kalifornien benannt und bringt unter anderem einen neuen, systemweiten Dark Mode. Dieser hatte sich bereits am Wochenende aufgrund eines geleakten Apple-Videos angekündigt. Der neue Modus umfasst neben Dock, Menüleiste und weiteren Interface-Bereichen auch Apps. Zuvor war der Dark Mode am Mac deutlich eingeschränkter.
Schon seit mehreren Monaten wird zudem spekuliert, ob Apple iOS-Apps auf den Mac hieven wird. Die Antwort lautet: Ja, jedoch nicht unmittelbar. Die beiden Systeme generell zu verschmelzen, wird allerdings weiterhin ausgeschlossen. Craig Federighi bezeichnet iOS-Apps am Mac als eine „mehrjährige Aktion“. Demnach wird es Entwicklern möglich sein, iOS-Apps ab Ende 2019 mit wenigen Anpassungen auf den Mac zu bringen. Vier neue Apps unter macOS Mojave stammen, mit geringem Aufwand, bereits direkt aus iOS.
So hat Apple die News-, Aktien-, Sprachmemo- und Home-App auf den Mac portiert. Die Sprachmemo-App erhält übrigens einen iCloud-Sync, mit der Aufnahmen zwischen iOS und Mac abgeglichen werden können. Aber auch sonst wird die Verwandtschaft mit iOS weiter gepflegt. Der Mac App Store erhält sein erstes großes Redesign und orientiert sich künftig am App Store, der mit iOS 11 im vergangenen Jahr runderneuert wurde.
So wird der Nutzer mit einer neuen „Discover“-Seite begrüßt, die redaktionell betreute Inhalte präsentiert. In vier neuen Bereichen – „Create“, „Work“, „Play“ und „Develop“ – werden ebenfalls ausgewählte Apps präsentiert. Die klassischen Kategorien sind als weiterer Bereich erhalten geblieben. Apple hat zudem, ähnlich wie in iOS, eine Review-API angekündigt, mit der standardisiert App-Reviews abgegeben werden können.
Apple kündigte auf der WWDC-Keynote auch gleich erste Entwickler an, die ihre Apps künftig im Mac App Store präsentieren werden. Darunter befindet sich unter anderem Microsoft, die ihre Office-365-Suite bald erstmals dort anbieten möchten – da konkret Office 365 angesprochen wurde, vermutlich nur als Abo. Bislang waren Word, Excel und PowerPoint nur außerhalb des Mac App Stores verfügbar. Auch Adobe prescht in den Mac App Store und wird bald Lightroom CC anbieten.
Ein großes Thema bei der Vorstellung von macOS Mojave war der Datenschutz. Bereits jetzt sperrt Apple den Zugang zu Ortungsdaten, Kontakten, Fotos, Kalendereinträgen und Erinnerungen am Mac über eine API – nur nach Zustimmung des Nutzers dürfen Apps darauf zugreifen. Der Konzern baut diese Datenschutz-Funktion deutlich aus. Sie umfasst dann unter anderem auch die Kamera, das Mikrofon und die E-Mail-Datenbank.
Der Datenschutz umfasst aber auch das neue Safari-Release. So schränkt Apple unter macOS Mojave – und offenbar auch unter iOS 12 – die Tracking-Funktionen von Webseiten, Werbediensten und sozialen Netzwerken weiter ein. Social-Media-Buttons und Kommentar-Felder werden anscheinend erst nach ausdrücklicher Bestätigung durch den Nutzer aktiviert. Zudem reduziert Apple das Fingerprinting, Macs sollen nach außen gleich aussehen.
Ein paar kleinere Funktionen gibt es dann auch noch. So sorgt Apple in macOS Mojave mit „Desktop Stacks“ für Ordnung am Schreibtisch. Ähnliche Dateien werden am Desktop automatisch gruppiert, wahlweise nach Dateiart, Datum oder Tag. Im Finder gibt es mit der Gallery-Ansicht eine neue Darstellung, die das Vorschaufenster einer Datei in den Mittelpunkt rückt. Kleine Thumbnails der weiteren Dateien im Ordner erscheinen darunter.
Quicklook wurde ebenfalls erweitert und unterstützt nun Markup-Funktionen, ohne die Vorschau-App öffnen zu müssen. So können PDF-Dokumente künftig direkt über Quicklook annotiert, Bilder beschnitten und Videos getrimmt werden. Die Screenshot-Funktion lernt von iOS und erlaubt das sofortige Bearbeiten des aufgenommenen Bildes. Zudem kann die Screenshot-Funktion künftig auch Bildschirmvideos anfertigen.
Auch die Zusammenarbeit mit iOS wird weiter gefestigt, über die neue „Continuity Camera“-Funktion. So kann in einem Dokument am Mac über das Kontextmenü die Funktion „Foto aufnehmen“ oder „Dokument scannen“ verwendet werden. Prompt aktiviert sich am iPhone die Kamera-App bzw. der in der Kamera-App eingebaute Dokumenten-Scanner. Nach einem Klick wird das Foto direkt in das Dokument am Mac übernommen.
Zu guter Letzt möchten wir noch auf den technischen Bereich hinweisen. Apple lobt die Grafikschnittstelle Metal 2 samt der immensen Performance-Steigerung über externe GPUs. Zudem ermöglicht Apple den Entwicklern mit CreateML Machine-Learning-Prozesse am Mac zu optimieren. Das neue CoreML 2 arbeitet außerdem deutlich schneller und effizienter als noch zuvor.
macOS Mojave wird im Herbst erscheinen. Eine Developer-Beta ist noch heute verfügbar, eine Public-Beta wird im Juni erscheinen. macOS Mojave ist mit Macs aus Mitte 2012 und neuer, sowie mit Mac-Pro-Modellen aus den Jahren 2010 und 2012 mit Metal-fähigen Grafikkarten kompatibel. MacBook Pros, MacBook Airs und Mac minis aus 2010 und 2011, sowie iMacs aus 2009 bis 2011 und das MacBook aus 2010 fallen somit aus dem macOS-Support. Sie unterstützen zuletzt noch macOS High Sierra.
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