Die Spatzen pfiffen es zwar schon länger von den Dächern, so wirklich glauben wollte man es aber nicht. Nun gibt es die Bestätigung. Apple sagt dem Lightning-Anschluss beim neuen iPad Pro tatsächlich ade und wechselt erstmals bei seinen mobilen Geräten auf den USB-C-Anschluss. Wenig überraschend erhält das iPad Pro das erwartete „iPhone-XR-artige“ Design-Update: Das abgerundete Liquid-Retina-Display reduziert den Rahmen rund um den Bildschirm, statt Touch ID kommt Face ID zum Einsatz.
Aber zuerst nochmal zurück zum USB-C-Port. „Ein Hochleistungs-Computer verdient auch eine Hochleistungs-Schnittstelle“, so Apple zum Wechsel von Lightning zu USB-C. Insgesamt bleibt Apple noch etwas vage, was mit dem neuen Port genau möglich sein wird. Angekündigt wurde, dass an das neue iPad Pro nun 5K-Displays, externe Speichermedien (Update: leider doch nicht), Docks, Musikinstrumente und offenbar auch Hubs angeschlossen werden können. Ein per USB-C-zu-Lightning-Kabel verbundenes iPhone kann künftig vom iPad Pro aus sogar unterwegs aufgeladen werden.
Wie erwähnt besitzt das iPad Pro ein neues Display mit abgerundeten Kanten in 11 (statt wie bisher 10,5) und 12,9 Zoll, vergleichbar zum iPhone XR. Denn auch beim iPad Pro handelt es sich um ein LC-Display und keinen OLED-Bildschirm, Apple vermarktete das Display daher wie beim iPhone XR als „Liquid Retina“-Bildschirm. Auch abgesehen vom Display verändert sich das Design: Denn das neue iPad Pro ist nur 5,9 Millimeter dünn und damit nochmal 15 Prozent dünner als sein Vorgänger. Insgesamt konnte das Volumen des Gerätes so um 25 Prozent verringert werden.
Für ausreichend Performance sorgt der Apple A12X Bionic, eine Weiterentwicklung der Prozessoren der neuen iPhone-Modelle. Noch kein anderer Tablet- oder Laptop-Computer habe den Sprung zu 7-Nanometer-Prozessoren vollzogen, verkündet Apple stolz. Überhaupt sei das neue iPad Pro schneller als 92 Prozent der in den vergangenen zwölf Monaten verkauften Mobilcomputer. Die Grafikperformance konnte im Vergleich zum letztjährigen iPad Pro verdoppelt werden und sei nun auf dem Niveau der Xbox One S.
Apple hat mehrere Anwendungen vorgestellt, die von der gesteigerten Performance des iPad Pro profitieren. Gezeigt wurde ein neues Basketball-Spiel, AR-Anwendungen und die bereits angekündigte Photoshop-Version für das iPad. Gemeinsam mit dem iPad Pro hat Apple auch eine neue Generation des Apple Pencils vorgestellt. Der neue Stift hält magnetisch an der Seite des iPad Pro und wird dabei gleichzeitig drahtlos aufgeladen. Über einen Double-Tap an der Spitze des Apple Pencils kann etwa zwischen verschiedenen Werkzeugen gewechselt werden. Auch eine neue Tastatur ist für das iPad Pro erhältlich.
Wer sich nun denkt: „Aber was wird das denn alles kosten?“, dem muss man sagen: Mehr als bisher. Beide neuen Modelle des iPad Pro werden in Konfigurationen mit 64, 256 und 512 GB sowie 1 TB Speicherplatz angeboten. Die Preise für das 11-Zoll-Modell starten bei 799 US-Dollar, für das 12-Zoll-Modell werden 999 US-Dollar fällig (alle Preise wie üblich ohne Steuern). Bislang war das iPad Pro noch für 649 US-Dollar (10,5″) und 799 US-Dollar (12,9″) erhältlich. Das letztjährige iPad Pro mit 10,5″-Bildschirm bleibt im Angebot – zum selben Preis wie bisher. Die neuen Modelle können ab heute bestellt werden und werden ab 7. November ausgeliefert.
Inzwischen sind auch die Euro-Preise bekannt. Das iPad Pro in 11″ ist demnach ab 879 Euro erhältlich, das 12″-Modell ab 1.099 Euro. Das ist ein Plus von 150 bzw. 200 Euro im Vergleich zu den Modellen im vergangenen Jahr. Der neue Apple Pencil, der sich nun kabellos aufladen lässt, kostet 135 Euro. Erst im Frühjahr hat Apple den Preis der ersten Generation des Stifts von 109 auf 99 Euro reduziert. Dieser ist für die alten iPad-Modelle auch weiterhin erhältlich. Der neue Stift ist nur mit den neuen iPad Pros kompatibel. Das Smart Keyboard Folio kostet für die neuen iPad-Pro-Modelle 199 bzw. 219 Euro.
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