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iPhone X: Sensoren sind „im Prinzip ein Kinect“

Apple hat für das iPhone X eine ungewöhnliche Design-Entscheidung getroffen. Das fast rahmenlose Display reicht bis an den oberen Rand, Ausnahme bildet eine kleine Aussparung, die u. a. diverse Sensoren beinhaltet. Diese Sensorenleiste hat sich The Verge nun genauer angesehen und kommt zum Schluss, dass sich mit ihr praktisch eine Mini-Variante von Microsofts Kinect im iPhone befindet.

PrimeSense entwickelte Kinect

2010 kam die erste Version des Xbox-Zubehörs zur Bewegungssteuerung auf den Markt und war, obwohl sich bei den Spielen rasch Ernüchterung einstellte, doch als eine kleine Revolution zu betrachten. Die Technik hinter der ersten Version von Kinect für die Xbox 360 stammte damals noch vom israelischen Unternehmen PrimeSense. Bei der Xbox One entwickelte Microsoft die Kinect-Technologie schließlich selbst.

Der Clou an Kinect: Das System projiziert ein Gitter an Infrarot-Punkten ins Wohnzimmer und kann über eine IR-Kamera und einen speziellen Chip Tiefeninformationen berechnen. So war es mit der ersten Generation der Kinect möglich, anhand von rund 30.000 Infrarot-Punkten 2.048 unterschiedliche Tiefenstufen zu messen. Eine nicht unähnliche Technologie kommt nun beim iPhone X für Face ID zum Einsatz.

Apple hat PrimeSense 2013 übernommen

Diese Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr, hat Apple doch im Jahr 2013 PrimeSense übernommen. Seitdem wurde spekuliert, was Apple mit der Technologie das Unternehmens vorhaben könnte – seit vergangene Woche Donnerstag haben wir nun eine Antwort. Apple projiziert mehr als 30.000 unsichtbare Punkte auf das Gesicht der Nutzer und kann so sehr detaillierte Scans anfertigen.

Mini-Kinect im iPhone X

In Aktion sieht man diese Technologie neben Face ID lediglich in stark vereinfachter Form bei den Animojis, die ja den Gesichtsausdruck des Nutzers nachstellen. Die Entwickler-Schnittstelle dahinter ist jedoch weitaus komplexer. Apple generiert mit dem iPhone X anhand der TrueDepth-Kamera ein vollkommen animiertes 3D-Abbild von Gesichtern. Dabei wird sogar die Beleuchtung des Gesichts berücksichtigt, um realistischere Augmented-Reality-Anwendungen zu ermöglichen.

„Die prinzipielle Idee von Kinect bleibt unverändert“, so The Verge. „Und nun ist es eine kleine Leiste auf der Vorderseite eines 999-Dollar-iPhones.“

Via The Verge

Martin Wendel

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